1. Was ist ein chemisches Peeling? Der Überblick

Ein chemisches Peeling ist eine Behandlung, bei der bestimmte Säuren auf die Haut aufgetragen werden. Diese sorgen für ein Abschälen der obersten Hautschichten. Das Ziel: Darunter soll sich neue Haut bilden, die frischer, zarter und straffer nachwächst [1].

  • Chemische Peelings basieren oft auf AHA-, BHA- oder PHA-Säuren. In stärkeren chemischen Peelings kommen Trichloressigsäure (TCA) oder Phenol zum Einsatz.
  • Weil sie einen glättenden und restrukturierenden Effekt haben, sind chemische Peelings besonders gegen Pigmentflecken, Akne, Falten und Narben beliebt.
  • Niedrig konzentrierte chemische Peelings kannst du auch zu Hause durchführen. Starke chemische Peelings gehören dagegen in professionelle Hände.
  • Die Risiken chemischer Peelings steigen mit der verwendeten Säurekonzentration. Was viele nicht wissen: Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören bleibende Hautverfärbungen, Narbenbildung und Rötungen [2].

Chemische Peelings eignen sich nicht für jeden Hauttyp. Hast du empfindliche Haut, nimmst Vitamin-A-Präparate (zB gegen Akne) oder bestimmte Antibiotika ein? Dann kann es sein, dass dein*e Dermatolog*in von der Behandlung abrät. In diesen Fällen kann das Risiko für Pigmentstörungen und Empfindlichkeitsreaktionen erhöht sein.

Frau prüft ihre Haut kritisch im Spiegel.

Chemische Peelings sind nicht für jeden Hauttyp geeignet und werden bei empfindlicher Haut, Vitamin-A-Präparaten oder Antibiotika oft nicht empfohlen.

2. Welche Arten von chemischen Peelings gibt es?

Chemische Peelings können leicht, mittel oder tief sein [3].

  • Bei leichten, oberflächlichen Peelings kommen meist AHA-, BHA- oder PHA-Säuren zum Einsatz. Sie sind auch in manchen Kosmetikprodukten enthalten. Damit kannst du ein regelmäßiges chemisches Peeling zu Hause durchführen.
  • Mittlere chemische Peelings tragen nicht nur Haut in der obersten Hautschicht (Epidermis) ab. Sie wirken teils bis in den oberen Bereich der mittleren Hautschicht (Dermis) und basieren oft auf Trichloressigsäure (TCA).

3. Tiefgreifende chemische Peelings wirken mit Phenol.

Sie sind das stärkste (und aggressivste), was der Markt zu bieten hat. Aber: Die Behandlung birgt Risiken – und wird deshalb nicht in jeder Praxis angeboten.

Interessierst du dich vor allem für die Hautpflege mit AHAs? Dann sieh’ dir unbedingt unseren Ratgeber zum Thema an.

4. Was passiert bei einem chemischen Peeling mit der Haut?

Lässt du die Behandlung professionell in einer Arztpraxis durchführen, beginnt das medizinische Fachpersonal zuerst mit der Reinigung deiner Haut. Je nach Peelingart wird im nächsten Schritt eine Betäubungscreme aufgetragen. Dann beginnt das eigentliche Peeling: Die Säurelösung wird auf der Haut verteilt.

Während die Säure einwirkt, schält sich die Haut langsam ab. Bei mittleren chemischen Peelings spürst du dabei vielleicht ein leichtes Kribbeln, ähnlich wie du es von einem Sonnenbrand kennst.

5. Chemisches Gesichtspeeling: Das Säuren-1x1

Der Gedanke an Säuren, die das Abschälen der Haut hervorrufen, klingt zugegebenermaßen nicht gerade nach einem Sonntagsspaziergang. Doch zwischen der Wirkung der einzelnen Säuren gibt es große Unterschiede. Sehen wir uns die gängigen Säuren in chemischem Gesichtspeeling deshalb einmal genauer an.

Säuren in leichten chemischen Peelings fürs Gesicht

  • AHA-Säure: Zu den Alpha-Hydroxy-Säuren gehören zB Glykolsäure, Milchsäure und Mandelsäure. Sie haben einen leichten Peeling-Effekt. Als Kosmetikinhaltsstoff in Cleanser, Toner & Co. kannst du sie zu Hause anwenden (aber: Vorsicht bei sensibler Haut!). Sie helfen am besten bei Verfärbungen, sowie unebenmäßiger und trockener Haut [3].
  • BHA-Säure: Beta-Hydroxy-Säure ist auch als Salicylsäure bekannt und zählt ebenfalls zu den leichten Peelings, die du zu Hause verwenden kannst. Ihr Spezialgebiet? Sie wirkt antibakteriell und hält die Sebumproduktion in Schach [3]. Am besten profitiert ölige Haut, die zu Unreinheiten neigt, von dieser Säure.
  • PHA-Säure: Poly-Hydroxy-Säuren unterscheiden sich durch ihre größere Molekülstruktur von AHAs und BHAs [3]. Sie bestehen zB aus Lactobionsäure, die sich bildet, wenn Laktose oxidiert. Auch sie gibt es für den Heimgebrauch. Dank ihrer Molekülgröße dringt sie weniger tief in die Haut ein, wirkt antioxidativ [4] und zählt zu den besonders milden chemischen Peelings.

Säuren in mitteltiefen bis tiefen chemischen Peelings

Sind stärkere Verjüngungs- und Facelift-Effekte dein Ziel, lass’ dir gesagt sein: Diese erreichst du nicht im eigenen Badezimmer.

Bist du bereit für das Ziel makelloser Haut, eine längere Heilungszeit sowie ein erhöhtes Risiko für Nebenwirkungen in Kauf zu nehmen (und bringst außerdem das nötige Kleingeld für die Profi-Behandlung mit), befinden wir uns in der Welt von TCA-Säure und Phenol.

  • TCA (Trichloressigsäure)

Trichloressigsäure wird in mitteltiefen Peelings in Konzentrationen von 10 % bis 50 % eingesetzt [3]. TCA reicht bis in Hautschichten der oberen Dermis [5]. Chemische Peelings mit TCA dürfen deshalb nur von medizinischem Fachpersonal durchgeführt werden. Dich erwartet eine sichtbare Faltenglättung, straffere Haut und ein perfektionierter Teint.

Doch diese Benefits kommen mit einer Kehrseite. Für die Heilungsdauer musst du sieben bis zehn Tage einplanen. Und: Eine längere Einwirkzeit sowie eine hohe Säurekonzentration geht mit höheren Risiken für Verätzungen und Entzündungen einher. Daher ist hier der Gang zum/zur erfahrenen Dermatolog*in keine Option, sondern ein Muss.

  • Phenol

Was für TCA gilt, gilt für Phenol erst recht. Denn: Phenol-Peelings spielen in einer ganz anderen Liga. Sie sind so ätzend (das ist hier tatsächlich positiv gemeint), dass sie erstens nicht in jeder Hautklinik und zweitens meist nur unter lokaler Betäubung (d.h., du befindest dich dabei im Dämmerschlaf) durchgeführt werden [6]. Darüber hinaus kann ein Phenolpeeling sogar die Herzmuskulatur beeinträchtigen und Arrhythmien auslösen.

Entscheidest du dich für eine Peeling-Behandlung mit Phenol, musst du mit vier bis sechs Wochen Heilungszeit rechnen. In dieser Phase geht die behandelte Haut durch die Stadien Krustenbildung, starke Abschuppung und extreme Rötung. Bis alle Hautrötungen zurückgehen, kann es allerdings manchmal Monate dauern [6]. Dafür kann sich das Ergebnis sehen lassen – der Vorher-Nachher-Effekt eines chemischen Peelings mit Phenol befindet sich mit dem eines chirurgischen Facelifts auf Augenhöhe.

6. Wie gut sind chemische Peelings wirklich?

Ziemlich gut – aber eben (leider) nichts für jede*n (siehe nächster Punkt). Fakt ist: Dass chemische Peelings auf Säurebasis wirklich helfen, das Hautbild zu verbessern, ist jedenfalls durch Studien bewiesen [3].

Sie

  • glätten das Hautbild, da sie abgestorbene Hautzellen entfernen
  • wirken straffend, weil sie eine Booster-Wirkung auf die Kollagenbildung haben
  • perfektionieren die Haut, indem sie die Zellerneuerung anregen

Auch ganz spezifischen Hautproblemen wie Akne und Verfärbungen wirkt ein chemisches Peeling entgegen. Da die Säuren die Bindungen zwischen alten Hautzellen lösen, beugen sie verstopften Poren effektiv vor und reinigen diese.

Plus: Insbesondere BHA-Säure hemmt die Talgproduktion. Das macht sie zu einer guten Wahl, wenn du unter Unreinheiten, öliger Haut und Akne neigst.

Frau mit strahlender Haut.

Chemische Peelings können die Haut glätten, straffen und das Hautbild perfektionieren.

7. Welche Nebenwirkungen kann ein chemisches Peeling haben?

Tatsache ist: Chemische Peelings – besonders die hochkonzentrierten Varianten – bergen Risiken. Bei dunkleren Hauttypen raten viele Dermatolog*innen zB sogar ganz von tiefgreifenden Peelings mit Phenol ab [1]. Sehen wir uns die Risiken und Nebenwirkungen einmal genauer an.

5 Fakten zu den Nachteilen chemischer Peelings, die du kennen solltest.

  1. Chemische Peelings können zu bleibenden Verfärbungen und Veränderungen der Hautfarbe führen [3]. Je tiefer das Peeling und je höher die verwendete Säurekonzentration, desto höher ist dieses Risiko. Auch nach leichten chemischen Peelings kann es zu Hyperpigmentierungen kommen, zB, wenn die Haut ungeschützt UV-Licht ausgesetzt ist.
  2. Chemische Peelings bergen ein Infektionsrisiko. Tiefgreifende Peelings machen aus deiner Hautoberfläche eine offene Wunde. In der Abheilungszeit besteht daher ein erhöhtes Risiko für Infektionen durch Bakterien und Pilze [1].
  3. Nach einem chemischen Peeling kommt es zu Hautrötungen. Diese können bis zu zehn Tage (bei tiefgreifenden Peelings auch mehrere Monate) anhalten. In dieser Zeit sind Sonnenschutz und das Auftragen der verschriebenen Pflegecremes wichtig, um deine Haut bei der Heilung zu unterstützen.
  4. Professionelle chemische Peelings haben ihren Preis. Die Kosten für leichte chemische Peelings fürs Gesicht beginnen in der Dermatologiepraxis ab 200 Euro. Phenolpeelings liegen preislich etwa bei 4.000 Euro.
  5. Für empfindliche Hauttypen sind chemische Peelings nur bedingt geeignet. Von tiefen chemischen Peelings raten Dermatolog*innen in der Regel ab, wenn du zu sensibler Haut neigst. Möchtest du es trotzdem ausprobieren, lass’ dich individuell beraten, um die richtige Stärke und Peelingart für deine Bedürfnisse herauszufinden.

8. Welches chemische Peeling eignet sich für trockene und empfindliche Haut?

PHA-Peelings gelten als sanfte Variante von Peelings auf Säurebasis. Letztlich lässt sich die Reaktion deiner Haut auf ein Säurepeeling jedoch nicht voraussagen. Möchtest du dir trotzdem ein porentief reinigendes Peeling gönnen, das dem Vorher-Nachher-Effekt chemischer Peelings nahekommt? Dann sieh’ dir Enzympeelings genauer an. Sie enthalten Enzyme, die auch natürlich in unserer Haut vorkommen und imitieren so den körpereigenen Prozess der Hauterneuerung.

Sie liefern alle Effekte eines gründlichen Peelings – und bleiben dabei ganz ohne lästige Nebenwirkungen wie Jucken, Brennen oder Spannungsgefühle. Hier liest du übrigens alle Infos zur Wirkung von Enzympeeling.

Die positiven Resultate bestätigen unsere Kund*innen: “Für meine empfindliche Haut der perfekte Begleiter! Dieses Peeling mit Enzymen reizt und ziept nicht und ist einfach anzuwenden. Tolles Produkt!” Reinhilde Bogner

9. FAQs

Wie oft kann ich ein chemisches Peeling für Gesicht und Körper machen?

Leichte chemische Peelings für zu Hause, die mit AHA-, BHA- oder PHA-Säuren formuliert sind, kannst du je nach Hauttyp ein– bis zweimal pro Woche anwenden. Bei Behandlungen mit mitteltiefen chemischen Peelings in der Dermatologiepraxis wird meist ein Abstand von etwa vier Wochen zwischen zwei Sitzungen empfohlen.

Wie lange sollte ich ein chemisches Peeling einwirken lassen?

Die optimale Einwirkzeit kann sehr unterschiedlich sein, da sie von Produktformulierung und Säurekonzentration abhängt. Orientiere dich deshalb am besten an den Herstelleranweisungen. Lässt du ein Peeling bei deinem oder deiner Dermatolog*in durchführen, passt diese*r die Einwirkzeit je nach verwendeter Säure an deinen Hauttyp an.

Was ist BHA in Peelings?

BHA ist die Abkürzung für Beta-Hydroxy-Säure. Sie wird auch als Salicylsäure bezeichnet und ist in niedrigen Konzentrationen ein beliebter Inhaltsstoff in der Hautpflege für Akne und ölige Haut. BHAs wirken entzündungshemmend, sebumregulierend und klärend, indem sie die Abschuppung der Haut fördern.

Was ist PHA in chemischen Peelings?

Mit PHA ist Poly-Hydroxy-Säure gemeint. Aufgrund ihrer größeren Molekülstruktur ist sie so etwas wie die große Schwester von AHAs und BHAs. Was sie von diesen unterscheidet? Sie gilt als milder, da sie durch ihre Molekülgröße nicht so tief in die Haut eindringen kann.

Fazit: Ein chemisches Peeling hat Vorteile – ist aber nicht der einzige Weg zu perfektionierter Haut!

Chemische Peelings sorgen mit den enthaltenen Säuren für ein verjüngtes, faltenfreie(re)s und straffes Hautbild. Gerade für empfindliche Hauttypen sind sie aber mit Risiken verbunden. Peelings auf Basis natürlicher Enzyme zählen zu den sanften Alternativen der Exfoliation mit Säuren. Sie imitieren den natürlichen Abschuppungsprozess der Haut und sorgen ganz ohne Nebenwirkungen für eine schonende Tiefenreinigung.

Dieses erfrischte, porentief reine Hautgefühl möchtest du erleben? Hier kannst du dir das COSPHERA Enzympeeling mit Hyaluron genauer ansehen.

[1] Samargandy S, Raggio BS. Chemical Peels for Skin Resurfacing. [Updated 2023 Oct 29]. In: StatPearls Publishing; 2025 Jan

[2] de Oliveira Ciaramicolo, Nathaly et al. “Adverse effects associated with the irresponsible use of phenol peeling: literature review.” Oral surgery, oral medicine, oral pathology and oral radiology vol. 139,2 (2025): 161-165. doi:10.1016/j.oooo.2024.08.018

[3] Măgerușan, Șoimița Emiliana et al. “A Comprehensive Bibliographic Review Concerning the Efficacy of Organic Acids for Chemical Peels Treating Acne Vulgaris.” Molecules (Basel, Switzerland) vol. 28,20 7219. 22 Oct. 2023, doi:10.3390/molecules28207219

[4] Goderska, Kamila. “The antioxidant and prebiotic properties of lactobionic acid.” Applied microbiology and biotechnology vol. 103,9 (2019): 3737-3751. doi:10.1007/s00253-019-09754-7

[5] Obagi, Z E et al. “TCA-based blue peel: a standardized procedure with depth control.” Dermatologic surgery : official publication for American Society for Dermatologic Surgery [et al.] vol. 25,10 (1999): 773-80. doi:10.1046/j.1524-4725.1999.98178.x

[6] Chisaki, C., Horn, G., Noriega, L.F. (2016). Phenol Solutions for Deep Peelings. In: Issa, M., Tamura, B. (eds) Chemical and Physical Peelings. Clinical Approaches and Procedures in Cosmetic Dermatology. Springer, Cham. https://doi.org/10.1007/978-3-319-20252-5_10-1