1. Haarausfall im Herbst: Das steckt dahinter!
Geht es dir auch so? Im Sommer hast du noch haufenweise Komplimente für deine Haare eingeheimst. Doch kaum wird es kälter, wirken deine Strähnen dünn und kraftlos. Und beim Haarewaschen bemerkst du plötzlich, dass sich deutlich zu viele Haare im Abfluss sammeln. Ein Schockmoment – doch dafür gibt es eine wissenschaftliche Erklärung.
Die drei Phasen des Haarzyklus
- anagene Phase bzw. Wachstumsphase, Dauer: zwei bis sechs Jahre
- katagene Phase bzw. Übergangsphase, Dauer: bis zu vier Wochen
- telogene Phase bzw. Ruhephase, Dauer: drei bis vier Monate
Normalerweise befinden sich immer etwa 10 % unserer Haare in der Ruhephase, bevor sie abgestoßen werden und ein neuer Haarzyklus beginnt.
Was das mit vermehrtem Haarausfall im Herbst zu tun hat? Saisonaler Haarverlust ist kein Mythos: Im Juli ist die Anzahl der Haare, die sich in der Telogenphase bzw. Ruhephase befinden, bei vielen Frauen am höchsten. Das konnten Forscher in einer 2008 veröffentlichten Langzeitstudie an 823 Probandinnen nachweisen [1].
In der Regel verbleiben die Haare 100 Tage in der Telogenphase, bevor sie ausfallen – weshalb es sein kann, dass du ‘pünktlich’ im Spätsommer und Herbst plötzlich mehr Haare verlierst, als sonst.
Wie kommt es zu diesem Phänomen?
Interessanterweise liegen die genauen Gründe für vermehrten Haarausfall im Herbst noch im Dunkeln. Diese Erklärungsmodelle liefert die Wissenschaft bisher [1]:
- Im Sommer kann uns eine volle Haarpracht besser vor schädlichen UV-Strahlen schützen, weshalb die Haare länger auf dem Kopf verbleiben. Ist die heiße Jahreszeit vorbei, brauchen wir diese Haare nicht mehr, sodass sie abgestoßen werden.
- Unser Körper möchte übermäßigen Haarverlust in den Wintermonaten vermeiden, um die Kopfhaut vor der kalten Witterung zu bewahren. Deshalb stößt er im Herbst in einer Art Vorbeugemechanismus mehr Haare ab, als normalerweise.
- Eine weitere Vermutung legt einen Zusammenhang zwischen der langen Tageslichtstunden im Sommer und hormonellen Veränderungen nahe. Letztere könnten einen Auslöser darstellen, der mehr Haare in die Telogenphase treibt.
2. Hilfe! Wie kann ich Haarausfall im Herbst stoppen?
Laut Dermatolog*innen befindest du dich im Normalbereich, solange du pro Tag nicht mehr als 100 Haare verlierst.
Verlierst du während eines Zeitraums von mehr als vier Wochen eine größere Menge Haare, handelt es sich wahrscheinlich nicht um den typischen Haarausfall im Herbst. In diesem Fall solltest du dir ärztlichen Rat holen.
5 Dinge, die deine Haare jetzt wirklich brauchen!
Hinter vermehrtem Haarverlust stecken häufig eine Reihe von Faktoren, die sich ungünstig auf deine Haargesundheit auswirken können. Eine große Rolle spielt deine genetische Veranlagung. Aber auch eine ungesunde Lebensweise, Nährstoffmangel und Dauerstress können Haarausfall im Herbst (und zu jeder anderen Jahreszeit!) auslösen.
Die gute Nachricht: Es gibt ein paar Dinge, die du tun kannst, um deine Kopfhaut und Haare von innen zu stärken und widerstandsfähiger zu machen.
1. Eine optimale Versorgung mit wichtigen Mikronährstoffen.
Ernährst du dich bunt und bewegst dich ausreichend, schaffst du die besten Voraussetzungen für kräftiges, gesundes Haar. Einem Nährstoffmangel kannst du bei Bedarf zusätzlich mit Nahrungsergänzungsmitteln vorbeugen.
Diese Nährstoffe gelten als wahre Schönheits-Booster:
- Zink ist zB in Leinsamen, Kürbiskernen und Sesam enthalten. Es trägt zum Erhalt normaler Haare und Haut bei.
- Biotin ist als beliebtes Haar Vitamin bekannt. Es spielt ebenfalls eine Rolle für die Erhaltung von gesundem Haar. Haferflocken, Naturreis und Champignons sind gute vegane Biotinquellen.
- Selen ist ein essentielles Spurenelement, das unser Körper nicht selbst herstellen kann. Gute Quellen sind zB Pistazien, Weizenkleie und Kokosnüsse. Selen leistet einen Beitrag zum Erhalt normaler Haare.
- Kupfer müssen wir unserem Körper ebenfalls über die Nahrung von außen zuführen, zB über entöltes Kakaopulver, Bitterschokolade oder schwarzen Tee. Es trägt zu einer normalen Haarpigmentierung bei.
Kennst du unsere COSPHERA Haar Vitamine mit insgesamt 21 kraftvollen Mikronährstoffen? Sie enthalten alle obengenannten Nährstoffe, kombiniert in einem auf dem Markt einzigartigen Wirkstoffkomplex aus Aminosäuren, Vitaminen, Mineralstoffen und Pflanzenextrakten.
2. Eine wachstumsfördernde, hydratisierende Pflege.
Wenn deine Kopfhaut gut gepflegt und mit Feuchtigkeit versorgt ist, legst du die ideale Grundlage für gesundes Haarwachstum und kannst Haarausfall im Herbst vorbeugen.
Diesen Zusammenhang bestätigen übrigens auch neuste Forschungen: Dass eine trockene oder schuppige Kopfhaut mit vorzeitigem Haarverlust, verminderter Haarqualität und Haarbruch einhergeht, konnte eine amerikanisch-schweizerische Forschergruppe 2018 in einer Studie nachweisen [2].
Wir finden: Das sind ziemlich gute Argumente, um sich einmal pro Woche eine nährende Haarmaske zu gönnen.
Unser Lieblingsrezept: Mixe eine Tomate zu Püree und gebe ein paar Tropfen Kokosöl hinzu. Lasse die Mischung 15 Minuten auf Haar und Kopfhaut einwirken. Wasche deine Haare anschließend wie gewohnt.
Warum das funktioniert? Tomatenextrakt kurbelt nachweislich das Haarwachstum an [3], Kokosöl liefert wertvolle Lipide und beugt Trockenheit vor.
3. Eine wohltuende Kopfmassage.
Du leidest vor allem unter zu dünnem Haar? Dann wird dir folgender Geheimtipp gefallen: Japanische Forscher*innen fanden heraus, dass bereits eine tägliche Kopfmassage von vier Minuten zu dickerem Haar führt [4].
Kombinierst du die Massage zusätzlich mit haarwachstumsförderndem Rosmarinöl [5], kannst du diese Effekte sogar noch verstärken.
4. Ein schonendes Styling.
Föhnen kann die Haarstruktur vor allem bei hoher Temperatur und wenig Abstand beschädigen.
Föhn oder Glätteisen sollten wir so selten wie möglich an unsere Haare lassen, das wissen wir. Aber wusstest du auch, dass die Art, wie du deine Haare täglich frisierst, Haarausfall begünstigen kann?
Trägst du deine Haare gerne im Zopf, solltest du darauf achten, diesen nicht zu straff zu binden.
Denn dadurch entsteht ein starker Zug an den Haarwurzeln, der auf die Dauer den Weg für vermehrten Haarverlust bereiten kann.
5. Einen entschleunigten Alltag.
Zum Zusammenhang von Stress und Haarausfall machte eine Forschergruppe der Harvard Universität erst vor kurzem in einer Studie eine interessante Entdeckung [6]:
- In ihren Versuchen stellte sich heraus, dass chronischer Stress bei Haarfollikel-Stammzellen zu einer verlängerten Ruhephase führte.
- Die Effekte reichen sogar noch weiter: Chronischer Stress unterbricht darüber hinaus auch den Haarzyklus, sodass es am Ende der Ruhephase nicht zur Regeneration neuer Haarsubstanz kommt.
Tipp: Versuche, bewusste Erholungsphasen in deinen Alltag zu integrieren. Ob ein warmes Bad am Abend, ein Lavendelkissen zum Einschlafen oder ein paar Minuten Meditation – genieße diese Momente als verdiente Auszeit.
Fazit: Haarausfall im Herbst ist kein Mythos
Saisonalen Haarausfall gibt es wirklich, das zeigen Studien. Worauf die Wissenschaft allerdings noch keine klare Antwort hat, ist die Frage, welcher Mechanismus genau hinter vermehrtem Haarausfall im Herbst steckt.
Trotzdem musst du dich nicht mit dem Status Quo abfinden, wenn du dir im Herbst vorkommst, wie deine Hauskatze beim Fellwechsel. Wenn du deinen Körper schon ab den Sommermonaten mit allen wichtigen Mikronährstoffen für kräftiges, glänzendes Haar versorgst, unterstützt du ein gesundes Haarwachstum optimal.
Ansonsten gilt: Nutze die kühlere Jahreszeit, um bewusst einen Gang runter zu schalten – und dir eine Extra-Portion Pflege oder eine entspannende Kopfmassage zu gönnen.
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[1] Kunz, Michael et al. “Seasonality of hair shedding in healthy women complaining of hair loss.” Dermatology (Basel, Switzerland) vol. 219,2 (2009): 105-10. doi:10.1159/000216832
[2] Trüeb, Ralph M et al. “Scalp Condition Impacts Hair Growth and Retention via Oxidative Stress.” International journal of trichology vol. 10,6 (2018): 262-270. doi:10.4103/ijt.ijt_57_18
[3] Choi, Jae-Suk & Jung et. al. Effects of Lycopersicon esculentum extract on hair growth and alopecia prevention. Journal of cosmetic science. (2014) 64. 429-43.
[4] Koyama, Taro et al. “Standardized Scalp Massage Results in Increased Hair Thickness by Inducing Stretching Forces to Dermal Papilla Cells in the Subcutaneous Tissue.” Eplasty vol. 16 e8. 25 Jan. 2016
[5] Panahi, Yunes et al. “Rosemary oil vs minoxidil 2% for the treatment of androgenetic alopecia: a randomized comparative trial.” Skinmed vol. 13,1 (2015): 15-21.
[6] Choi, S., Zhang, B., Ma, S. et al. Corticosterone inhibits GAS6 to govern hair follicle stem-cell quiescence. Nature 592, 428–432 (2021). https://doi.org/10.1038/s41586-021-03417-2