1. Das Wichtigste zu Haarausfall in der Schwangerschaft in Kürze

Haarausfall in der Schwangerschaft ist normal – aber selten. Während Haarausfall in der Stillzeit bei fast 50 % der Frauen vorkommt, sind wenige Frauen von Haarausfall in der Schwangerschaft betroffen.

  • Als Ursachen für den Haarverlust kommen die hormonellen Veränderungen in der Frühschwangerschaft, Stress, sowie Eisen- oder Vitaminmangel infrage.
  • Stress (der auch durch die Schwangerschaft selbst ausgelöst werden kann) führt bei manchen Frauen zu einer kürzeren Wachstumsphase der Haare.
  • Stattdessen gehen mehr Haare in die Ruhephase (Telogen Effluvium) über, die etwa zwei Monate anhält. Anschließend fallen diese Haare aus.
  • In der Regel tritt Haarausfall in der Schwangerschaft im ersten oder frühen zweiten Trimester auf.

Keine Sorge: In der Regel reguliert sich dein Haarwachstum bis zur Entbindung wieder ganz von allein. Was du tun kannst, um deine Haargesundheit in dieser Zeit optimal zu unterstützen, verraten wir dir jetzt.

2. Biotin, Zink, Eisen & Co.: Was hilft wirklich gegen Haarausfall in der Schwangerschaft?

Der Wachstumszyklus unserer Haare ist in drei Phasen unterteilt. Auf die Wachstumsphase (anagene Phase) folgt die Übergangsphase (katagene Phase) und schließlich die Ruhephase (telogene Phase), die mit dem Ausfallen des Haares endet.

In der Wachstumsphase wird dein Haar mit wichtigen Mikronährstoffen versorgt, die es stärken und das Haarwachstum begünstigen. Damit das klappt – und du einem Vitaminmangel oder Nährstoffdefizit vorbeugen kannst – ist eine ausgewogene Ernährung gerade in der Schwangerschaft besonders wichtig. Worauf kommt es also an?

Wirkt Biotin gegen Haarausfall in der Schwangerschaft?

Studien zeigen: Etwa bei der Hälfte aller schwangeren Frauen liegt ein Biotin-Mangel vor. Und das trotz einer normalen Biotin-Versorgung über die Nahrung [1][2].

Baby

Während der Schwangerschaft benötigt dein Baby Biotin

Was dieser Biotin-Mangel bei Mutter und Kind genau nach sich zieht, ist bisher nicht ausreichend erforscht. Fest steht allerdings: Haarausfall ist ein Symptom von Biotin-Mangel [3].

Fragst du dich gerade, wie es bei Schwangeren trotz einer normalen Aufnahme von Biotin über die Nahrung zu einem Mangel kommen kann? Auch in der Wissenschaft sucht man noch nach Antworten auf dieses Mysterium. Die bisherigen Erklärungsansätze:

  • Dein Baby benötigt womöglich mehr Biotin, als über die Nahrung zugeführt wird [4].
  • Durch die Schwangerschaft wird im Körper mehr Biotin abgebaut, als sonst – laut einer Studie sogar 68 % mehr [5]!

Bist du dir nicht sicher, ob du genug Biotin über die Nahrung zu dir nimmst oder unter einem Mangel leidest? Dann kann es sinnvoll sein, einen Blick auf hochwertige Nahrungsergänzungsmittel zu werfen. Hole dir am besten vor der Einnahme ärztlichen Rat ein.

Helfen Zink, Eisen und Selen gegen Haarverlust bei Schwangeren?

Zink ist ein essentielles Spurenelement, das wir unserem Körper über die Nahrung zuführen müssen, um unseren Bedarf zu decken. Ein Mangel an Zink kann sich durch Symptome wie Haarausfall bemerkbar machen. Besonders gefährdet für Zinkmangel sind Schwangere und Menschen, die sich vegan oder vegetarisch ernähren [6].

Eisen ist ebenfalls wichtig für die Haargesundheit.

Bei Frauen mit Haarausfall wird häufig ein Eisenmangel festgestellt [7].

Eisenmangel kann mit Haarausfall in der Schwangerschaft zusammenhängen, wenn du zusätzlich unter Symptomen wie Erschöpfung, Schwindel und einer untypisch blassen Hautfarbe leidest. Da deine Eisenwerte ohnehin während der Schwangerschaft kontrolliert werden, kann ein Mangel jedoch schnell erkannt und ausgeglichen werden.

Selen gehört ebenfalls zu den essentiellen Spurenelementen. Es spielt eine Rolle für die gesunde Entwicklung der Haarfollikel sowie beim Schutz vor Schäden durch oxidativen Stress [6]. Einem Selen-Mangel kannst du allerdings leicht vorbeugen – auch, wenn du dich vegan ernährst. Hülsenfrüchte, Nüsse, Pilze, Spargel sowie Kohl und Zwiebeln sind gute vegane Selenlieferanten.

3. Weitere Ursachen für Haarausfall während der Schwangerschaft

Eine falsche Frisur. Trägst du deine Haare gerne in einem festen Zopf oder hast sehr eng sitzende Extensions? Frisuren, die starken Zug auf das Haar ausüben, können auf die Dauer zu Haarausfall führen. Wenn du das Gefühl hast, dass deine Kopfhaut schmerzt oder sich keine Beulen auf der Kopfhaut ertasten lassen, solltest du dein Styling dringend überdenken.

Diese Form des Haarausfalls – die Traktionsalopezie – lässt sich nicht rückgängig machen, sehr wohl aber von vornherein vermeiden.

Eine überaktive Schilddrüse – oder das Gegenteil. Anhaltender Haarausfall in der Schwangerschaft kann mit einer Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse im Zusammenhang stehen. Spreche unbedingt mit einer ärztlichen Fachperson, falls du Schilddrüsenprobleme als Ursache für deinen Haarausfall vermutest. Sind die Schilddrüsenhormone wieder in Balance, gilt das in der Regel auch für dein Haarwachstum.

4. Das kannst du tun, um vermehrten Haarverlust während der Schwangerschaft zu vermeiden

  • Ernähre dich ausgewogen und achte auf eine ausreichende Zufuhr an wichtigen Mikronährstoffen. Damit unterstützt du die Entwicklung deines Babys optimal und gibst auch deinem Körper alles, was er für gesundes Haarwachstum braucht.
  • Steige auf haarschonende Frisuren um. Vermeide straffe Zöpfe, enge Dutts und Frisuren, die dein Haar durch einen zu starken Zug überstrapazieren.
  • Gönne dir eine Kopfmassage. In der Wissenschaft weiß man inzwischen – Kopfmassagen können das Haarwachstum anregen und Haarausfall reduzieren.
  • Verwende die Kaltstufe oder lasse deine Haare an der Luft trocknen. Hitzestylings strapazieren die Haare. Versuche, eine Weile auf Glätteisen, Lockenstab & Co. zu verzichten.
  • Sieh’ dir Rosmarinöl genauer an. Zu seiner haarwachstumsfördernden Wirkung gibt es inzwischen einige Studien.

5. FAQs

Was kann ich gegen Haarausfall in der Schwangerschaft machen?

Ganz wichtig: Nicht stressen lassen. Stress stellt neben Nährstoffmangel und den hormonellen Veränderungen in der Schwangerschaft eine Ursache für vermehrten Haarverlust in dieser Zeit dar. Für Stress gibt es im Normalfall auch gar keinen Grund: Bis zur Entbindung reguliert sich dein Haarwachstum in der Regel von selbst.

Wann hört Haarausfall in Schwangerschaft auf?

Kein Grund zur Panik: Normalerweise stoppt der Haarausfall von selbst gegen Ende der Schwangerschaft, wenn sich die Hormonlevel wieder stabilisiert haben. Auch bei Stress als Auslöser, reguliert sich dein Haarwachstum von alleine, wenn dieser wegfällt.

Welche Vitamine fehlen bei Haarausfall in der Schwangerschaft?

Fast die Hälfte der Schwangeren hat einen Biotin-Mangel. Auch eine ausreichende Versorgung mit Mikronährstoffen wie Zink, Eisen und Selen ist wichtig für deine (Haar-)Gesundheit.

Fazit: Mit einer ausgewogenen Ernährung und gutem Stress-Management kannst du Haarausfall in der Schwangerschaft in den Griff bekommen!

In diesem Artikel haben wir dir gezeigt, welche Ursachen hinter Haarausfall in der Schwangerschaft stecken können. Sowohl Nährstoffmangel und die hormonellen Veränderungen in der Frühschwangerschaft, als auch Stress können störend auf das Haarwachstum wirken.

Am besten gehst du dagegen vor, indem du dich gesund ernährst und Stress-Trigger nicht an dich heranlässt. In der Regel reguliert sich dein Haarwachstum auf diese Weise bis zur Entbindung ganz von alleine.

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[1] Mock DM, Stadler DD. Conflicting indicators of biotin status from a cross-sectional study of normal pregnancy. J Am Coll Nutr. 1997;16:252–257.

[2] Mock DM, Quirk JG, Mock NI. Marginal biotin deficiency during normal pregnancy. Am J Clin Nutr. 2002;75(2):295–299.

[3] Trüeb, Ralph M. “Serum Biotin Levels in Women Complaining of Hair Loss.” International journal of trichology vol. 8,2 (2016): 73-7. doi:10.4103/0974-7753.188040

[4] Mantagos S, Malamitsi-Puchner A, Antsaklis A, et al. Biotin plasma levels of the human fetus. Biol Neonate. 1998;74:72–74.

[5] Perry CA, West AA, Gayle A, et al. Pregnancy and lactation alter biomarkers of biotin metabolism in women consuming a controlled diet. J Nutr. 2014;144(12):1977‐1984. doi:10.3945/jn.114.194472

[6] Guo, Emily L, and Rajani Katta. “Diet and hair loss: effects of nutrient deficiency and supplement use.” Dermatology practical & conceptual vol. 7,1 1-10. 31 Jan. 2017, doi:10.5826/dpc.0701a01

[7] Almohanna, Hind M et al. “The Role of Vitamins and Minerals in Hair Loss: A Review.” Dermatology and therapy vol. 9,1 (2019): 51-70. doi:10.1007/s13555-018-0278-6