Kennst du das? Der Zyklus neigt sich dem Ende zu, und deine Haut spielt verrückt. Wissenschaftler haben herausgefunden, warum:
Hormonelle Schwankungen kurbeln die Talgproduktion kurz vor der Periode an.
Dies betrifft Millionen Frauen weltweit und ist kein Schönheitsfehler, sondern ein biologischer Prozess.
1. Die Hormone sind schuld – nicht deine Hautpflege
Etwa 63% aller Frauen mit Akne erleben kurz vor ihrer Periode eine Verschlechterung ihrer Hautsituation. Der Grund: In der Lutealphase, also den letzten 14 Tagen des Menstruationszyklus, sinkt der Östrogenspiegel. Gleichzeitig steigt Progesteron an. Diese Hormonschwankung verursacht vermehrte Talgproduktion [2].
Während Östrogen die Haut schützt und die Talgproduktion reguliert, fördert Progesteron zusammen mit Androgenen die Aktivität der Talgdrüsen.
Deine Haut reagiert mit verstopften Poren und Entzündungen – besonders am Kinn, an der Kieferlinie und um den Mund herum [3].
Die Hautbarriere kann in dieser Zyklusphase bei manchen Frauen durchlässiger werden. Entzündungsprozesse entstehen leichter, und die natürliche Abwehr deiner Haut schwächelt. Der Körper reagiert darauf oft mit entzündeten, schmerzhaften Pickeln, die teilweise tiefer sitzen als normale Hautunreinheiten [4].
Wer leidet am stärksten unter prämenstruellen Pickeln? Betrifft die hormonelle Akne alle Frauen gleichermaßen?
Tatsächlich trifft es nicht jede Frau. Eine erhöhte Anfälligkeit für prämenstruelle Hautprobleme wird besonders bei Frauen zwischen 20 und 35 Jahren beobachtet, während bei Teenagern – die oft ohnehin unter Akne leiden – der zyklische Einfluss weniger deutlich ausgeprägt sein kann [5].
Frauen, die schon immer zu Akne neigten, können meist stärkere Schübe vor der Periode erleben. Bei manchen zeigt sich die hormonelle Akne erst nach dem Absetzen hormoneller Verhütungsmittel oder nach Schwangerschaften – wenn der Körper seinen natürlichen Rhythmus wiederfindet.
Die genetische Veranlagung spielt ebenfalls eine Rolle. Wenn deine Mutter oder Schwester ähnliche Probleme haben, stehen deine Chancen höher, ebenfalls betroffen zu sein.
2. Mehr als nur Hormone: Diese Faktoren verschlimmern deine Hautprobleme
Die hormonellen Schwankungen sind der Hauptauslöser, aber andere Faktoren können die Situation verschlimmern:
Stress: In der prämenstruellen Phase empfinden viele Frauen mehr Stress. Stresshormone wie Cortisol regen ebenfalls die Talgproduktion an und verstärken Entzündungsprozesse. Ein Teufelskreis entsteht: Die Pickel vor der Periode verursachen Stress, und der Stress kann wiederum die Pickel verschlimmern [6].

Stress in der prämenstruellen Phase kann die Talgproduktion anregen und Entzündungen verstärken – ein Teufelskreis für unreine Haut.
- Milchprodukte (enthalten hormonähnliche Substanzen)
- Lebensmittel mit hohem glykämischen Index
- Industriell verarbeitete Nahrungsmittel, insbesondere solche mit viel Zucker und Fett
Falsche Hautpflege: Aggressive Reinigungsprodukte reizen die ohnehin empfindliche Haut zusätzlich. Zu häufiges Waschen entfernt wichtige Hautlipide, die du jetzt besonders brauchst.
Die Hautbarriere braucht in dieser Zyklusphase besondere Unterstützung. Wenn du sie stattdessen schwächst, reagiert deine Haut mit noch mehr Entzündungen.
3. Prämenstruelle Hautpflege: So hilfst du deiner Haut

Die richtige Pflegeroutine kann den Unterschied machen.
Deine Haut braucht jetzt:
Sanfte Reinigung: Verzichte auf aggressive Peelings und Reinigungsmittel mit Alkohol und setze auf Peelings mit Enzymen.
Enzympeelings wirken besonders sanft.
Nutze pH-neutrale, milde Reiniger ohne reizende Inhaltsstoffe.
Feuchtigkeitspflege: Auch ölige Haut braucht Feuchtigkeit. Wähle ölfreie, nicht-komedogene Produkte, die die Hautbarriere unterstützen.
Gezielte Wirkstoffe: In den Tagen vor der Periode können diese Inhaltsstoffe helfen:
- Salicylsäure (löst Verhornungen und wirkt antibakteriell)
- Niacinamid (beruhigt Entzündungen)
- Seboclear MP (Pickel-verursachende Bakterien sowie Entzündungen und befreit verstopfte Poren)
- Zinksalze (können die Talgproduktion regulieren, die Wirkung ist jedoch weniger stark belegt als bei Salicylsäure oder Niacinamid)
Bist du regelmäßig betroffen und möchest gezielt vorbeugen, empfehlen wir dir
- Vitamin C (stärkt die Haut durch antioxidativen Schutz, fördert die Wundheilung und kann dunkle Pickelmale sichtbar aufhellen)
- Retinol (regt die Zellerneuerung an, wirkt entzündungshemmend und beugt der Entstehung neuer Mitesser und Pickel effektiv vor)
Wirf gerne einen Blick auf unsere Produkte gegen unreine Haut. Dort findest du zB unser Vitamin C Serum gegen Pickel mit Seboclear MP und Niacinamid für ein makelloses Hautbild.
💡 Tipp: Achte bei deiner Hautpflege auf nicht-komedogene Formulierungen und eine regelmäßige, sanfte Reinigung – das beugt hormonellen Pickeln nachhaltig vor.
Wichtig ist auch, was du nicht tun solltest:
Drücke keine Pickel aus, da dies die Entzündung verschlimmert und Narbenbildung fördern kann. Ausnahme: Wenn er eine deutliche weiße Spitze hat bzw. eitrig ist, richtig reif ist und sanfter Druck (ohne Fingernägel!) ausreicht.
4. Der hormonelle Ansatz: Wenn Hautpflege nicht ausreicht
Bei schweren Fällen hormoneller Akne verschreiben Ärtzinnen häufig orale Kontrazeptiva. Bestimmte Antibabypillen wirken regulierend auf den Hormonhaushalt und können die Talgproduktion verringern. Studien zeigen, dass speziell Kombinationspräparate mit antiandrogener Wirkung die Aknesymptome deutlich verbessern [8].
Die Entscheidung für hormonelle Verhütungsmittel solltest du jedoch sorgfältig abwägen. Sprich mit deiner Frauenärzt:in oder Hautärzt:in über Vor- und Nachteile dieser Behandlungsoption.
Natürliche Hilfe von innen
Deine Ernährung kann einen großen Unterschied machen. Wissenschaftler haben Zusammenhänge zwischen bestimmten Nahrungsmitteln und Akne nachgewiesen [7]:
Omega-3-Fettsäuren: Fettsäuren aus Fisch, Leinsamen oder Walnüssen wirken entzündungshemmend und können Hautreizungen lindern.

Probiotika: Durch die Unterstützung einer gesunden Darmflora können Probiotika die Hautbarriere stärken und die Anfälligkeit für Entzündungen verringern [9]. Unsere Probio Skin Kapseln wurden speziell entwickelt, um die Darmflora für eine Haut optimal zu unterstützen. Lies hier nach, was Probiotika für die Haut alles leisten können.
Zinkhaltige Lebensmittel: Kürbiskerne, Haferflocken und Hülsenfrüchte unterstützen die Wundheilung und regulieren die Talgproduktion.
Antioxidantien: Buntes Gemüse und Beeren schützen die Haut vor oxidativem Stress und fördern die Regeneration.
5. Was solltest du meiden?
Studien zeigen Zusammenhänge zwischen bestimmten Lebensmitteln und verschlechterter Akne [7]:
Milchprodukte: Besonders Milch kann durch enthaltene Hormone die Talgproduktion anregen.
Zucker und Weißmehl: Erhöhen den Insulinspiegel und fördern damit Entzündungen.
Stark verarbeitete Lebensmittel: Enthalten oft versteckte Zucker; der Einfluss von Zusatzstoffen ist weniger klar belegt.
6. Wann solltest du zum Arzt?
Nicht jeder prämenstruelle Pickel erfordert ärztliche Hilfe. Suche eine/n Dermatolog:in auf, wenn:
- Pickel sehr schmerzhaft sind oder tiefe Knoten bilden
- Narben zurückbleiben
- deine Lebensqualität durch die Hautprobleme stark beeinträchtigt wird
- Hausmittel und frei verkäufliche Produkte keine Besserung bringen
Bei hormoneller Akne kann eine ganzheitliche Betrachtung sinnvoll sein. Manchmal stecken hinter den Hautproblemen auch hormonelle Erkrankungen wie PCO-Syndrom, die einer spezifischen Behandlung bedürfen.
7. Prämenstruelle Akne verstehen und akzeptieren
Die monatliche Hautverschlechterung ist kein persönliches Versagen oder Zeichen mangelnder Hygiene. Sie ist ein natürlicher biologischer Prozess, den Millionen Frauen erleben. Mit Wissen, gezielter Pflege und etwas Geduld kannst du die Auswirkungen minimieren.
Denk daran: Wie viele andere Aspekte deines Zyklus sind auch die Hautveränderungen vorübergehend. Meist verbessert sich die Situation mit Einsetzen der Menstruation von selbst. In der Zwischenzeit kannst du mit den richtigen Strategien deine Haut unterstützen und Ausbrüchen vorbeugen.
Mit diesem Wissen ausgestattet, kannst du die zyklischen Veränderungen deiner Haut besser verstehen und gezielt gegensteuern – statt jeden Monat aufs Neue überrascht zu werden.
[1] Tanghetti, E. A. (2013). The role of inflammation in the pathology of acne. The Journal of Clinical and Aesthetic Dermatology, 6(9), 27–35. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3051853/
[2] Zaenglein, A. L. (2019). Acne vulgaris. The New England Journal of Medicine, 381(2), 163–172. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6586874/
[3] Layton, A. M. (2021). The impact of menstrual cycle on acne and skin: A review. Journal of Drugs in Dermatology, 20(1), 86–90. https://journals.lww.com/jddermatology/fulltext/2021/01000/The_Impact_of_Menstrual_Cycle_on_Acne_and_Skin.8.aspx
[4] Moradi Tuchayi, S., Makrantonaki, E., Ganceviciene, R., & Zouboulis, C. C. (2019). Acne vulgaris. Dermato-Endocrinology, 11(1), e1619260. https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2352647519300225
[5] Lucky, A. W. (2007). Hormonal correlates of acne and hirsutism. American Journal of Clinical Dermatology, 8(5), 281–294. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/17524128/
[6] Yildiz, B. O. (2004). Polycystic ovary syndrome: An update. Human Reproduction, 19(suppl_2), i28–i35. https://academic.oup.com/humrep/article/19/suppl_2/i28/2915896
[7] Goodman, G. (2011). Acne and acne scarring – the case for active and early intervention. Australian Family Physician, 40(10), 798–802. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21401638/
[8] Layton, A. M., Knaggs, H., Taylor, J., & Cunliffe, W. J. (1997). Isotretinoin for acne vulgaris—10 years later: A safe and successful treatment. Archives of Dermatology, 133(9), 1001–1003. https://jamanetwork.com/journals/jamadermatology/fullarticle/47923
[9] Almosilhy, N. A., & AlEdani, E. M. (2025). Microbiome modulation: Probiotics, prebiotics, and postbiotics in acne vulgaris therapy. In E. M. AlEdani & H. I. Maibach (Eds.), Nutrition and acne vulgaris. Updates in Clinical Dermatology. Springer. https://doi.org/10.1007/978-3-031-83677-0_5