1. Was ist zystische Akne?
Zystische Akne ist die schwerste Form der Akne Vulgaris. Du erkennst sie an den typischen Zysten, die sich tief unter der Hautoberfläche bilden und schließlich in Form von oft schmerzhaften Pickeln sichtbar werden. Diese sind in der Regel größer und heilen langsamer, als bei gewöhnlicher Akne.
Besonders fies: Die unterirdischen Pickel lassen sich häufig nicht ausdrücken. Falls du das aus Verzweiflung bereits probiert hast, weißt du auch: Allein der Versuch kann sie in XXL-Versionen ihrer selbst verwandeln. Was stattdessen hilft und was hinter zystischer Akne steckt, haben wir für dich zusammengefasst.
Die zystische Akne sitzt tief unter der Hautoberfläche.
2. Zystische Akne im Gesicht: Das haben deine Hormone damit zu tun
Ob auf der Wange, am Kinn oder auf der Stirn – zystische Akne kommt im Gesicht vor allem dort vor, wo viele Talgdrüsen in der Haut sitzen. Aus dem gleichen Grund sind häufig auch Rücken und Schultern von den schmerzenden Zysten betroffen.
Aber: Was passiert da eigentlich?
- Hormonelle Veränderungen in unserem Körper können direkte Auswirkungen auf unser Hautbild haben.
- Befindet sich dein Hormonhaushalt nicht in Balance (zB in der Schwangerschaft, nach Absetzen der Pille, kurz vor der Periode oder in den Wechseljahren) kann das eine Ursache für zystische Akne darstellen.
- Der Hintergrund: Bestimmte Hormone (die sogenannten Androgene) wirken stimulierend auf die Talgdrüsen [1]. Produzieren diese zu viel Hauttalg, (und fließt dieser nicht richtig ab!) kann es zu verstopften Poren kommen.
- Auf diese Weise entsteht ein idealer Nährboden für Bakterienwachstum, das wiederum Pickel und zystische Akne verursachen kann.
Leichte zystische Akne unterscheidet sich in diesem Punkt grundsätzlich nicht von hormoneller Akne – auch hier sind hormonelle Imbalancen die Hauptursache der unreinen Haut.
3. 6 Wege, wie du zystische Akne heilen & bekämpfen kannst
Da zystische Akne meist hormonell bedingt ist, beruhigt die Haut sich teilweise von selbst, sobald deine Hormonlevel sich wieder in ihrem natürlichen Gleichgewicht befinden. Doch auch andere Ursachen wie deine Ernährung und eine falsche Hautpflege können hinter zystischen Pickeln stecken.
Die gute Nachricht: Mit den richtigen Wirkstoffen in deiner Skincare und folgenden Tipps kannst du dein Hautbild sichtbar verbessern.
1. Überdenke deine Skincare-Routine.
Du möchtest die nervigen Beulen im Gesicht ein für alle Mal loswerden – und zwar so schnell wie möglich? Verständlich. Aber: Wenn du deine Haut mit zu vielen verschiedenen aktiven Wirkstoffen behandelst (oder beim Layering ungünstig kombinierst) kann sich dein Hautzustand noch verschlimmern.
Eine wirksame Hautpflege ist bei zystischer Akne besonders wichtig.
Besser: Bei unreiner Haut auf eine effektive Old-School-Pflegeroutine setzen, um deine gestresste Haut nicht zu überfordern. Für eine wirksame Hautpflege gegen unreine Haut genügen zwei bis drei Steps:
- Gründliche Gesichtsreinigung mit einem passenden pH-hautneutralen, milden Reinigungsschaum oder -gel.
- Porenverfeinerndes Gesichtsserum mit hochwirksamen Inhaltsstoffen wie entzündungshemmendem Vitamin C oder Anti-Akne-Liebling Retinol.
- Neigt deine Haut trotz der Unreinheiten zu Trockenheit, kannst du bei zystischer Akne auch Creme als dritten Schritt verwenden. So beugst du trockener Haut vor. Das ist wichtig – denn darauf könnten die Talgdrüsen sonst mit zusätzlicher Talgproduktion reagieren.
2. Setze auf die Nummer Eins gegen Akne: Retinol.
Warum Retinol in Serum und Creme dein Go-To-Wirkstoff ist, wenn du zystische Akne bekämpfen möchtest? Weil es als Gold-Standard in der Akne-Therapie gilt – und zwar mit gutem Grund.
Retinol gehört zur Gruppe der Retinoide. Diese Formen von Vitamin A kurbeln die Zellerneuerung an [2]. Außerdem wirken sie verstopften Poren entgegen, da sie regulierend auf die Talgprodukion wirken [2] und lindern somit die Symptome zystischer Akne effektiv.
So toll Retinol auch ist – es hat einen Nachteil. Retinol hat den Ruf, die Haut zu irritieren und auszutrocknen. Was viele nicht wissen: Hier sind meist verschreibungspflichtige Retinoide gemeint.
Möchtest du Retinol ohne Nebenwirkungen gegen zystische Akne nutzen, setze auf Produkte mit speziell verkapseltem Retinol, wie unser veganes Retinol Serum.
Darin ist das Retinol in hautliebenden Lipiden ‘verpackt’. Es wird zeitversetzt in die Haut abgegeben und kann dort seine Wirkung entfalten, ohne dass es zu unerwünschten Hautreaktionen kommt.
3. Nutze die sanften Peeling-Eigenschaften von Milchsäure.
Milchsäure gehört zu den Fruchtsäuren, ist aber auch ein natürlicher Bestandteil der Feuchthaltefaktoren unserer Haut (NMFs). Auf der INCI-Liste verbirgt er sich hinter der Bezeichnung Lactic Acid.
Was die milde AHA-Säure besonders gut kann? Auf der Haut wirkt sie wie ein Peeling, da sie abgestorbene Hautschüppchen und überschüssigen Talg von der Hautoberfläche löst [3]. Und zwar ganz ohne das Schrubben, das du vielleicht von typischen Peelings mit Schleifpartikeln kennst.
Ein weiterer Vorteil: Milchsäure trägt zu einer gut durchfeuchteten Haut bei und wirkt klärend, da sie Verhornungen sanft entfernt [3]. Auf diese Weise kannst du dem Entstehen weiterer Unreinheiten schonend vorbeugen.
Wir verwenden den potenten Anti-Akne-Wirkstoff in unserem Retinol Serum und ergänzen damit die heilungsfördernden Eigenschaften von Retinol optimal.
Ein Milchsäure Peeling trägt zu einer gut durchfeuchteten Haut bei und wirkt klärend.
4. Mache dir bewusst, auf welche Weise zystische Akne und deine Ernährung zusammenhängen.
Kommt dir Folgendes bekannt vor: Nach deinem wöchentlichen Cheat Day, zu viel Fast Food oder einem Schlemmer-Wochenende kannst du dir fast sicher sein, dass deine Haut mit neuen Unreinheiten reagiert?
Das ist kein Zufall. Werfen wir einmal einen genauen Blick darauf, welche Lebensmittel zystische Akne triggern können.
- Zucker. Dass Zucker den Blutzuckerspiegel in Rekordgeschwindigkeit in die Höhe treibt, ist nicht wirklich eine Neuigkeit. Auch nicht, dass unser Körper daraufhin Insulin und insulinähnliche Wachstumsfaktoren (IGF-1) ausschüttet [4]. Aber wusstest du, dass IGF-1 die Bildung bestimmter Hormone – der Androgene – ankurbelt und auf diese Weise Akne triggern kann?
- Lebensmittel mit einem hohen glykämischen Index. Dahinter steckt das gleiche Prinzip, wie bei Zucker. Alle Lebensmittel, die den Blutzucker schnell ansteigen lassen, gehören in diese Kategorie [5]. Tausche Weißbrot lieber gegen die Vollkornvariante aus und schraube deinen Konsum an Süßigkeiten und Weißmehlprodukten herunter, wenn du zystische Akne bekämpfen möchtest.
- Milchprodukte. Falls du Veganer*in bist, ist dieser Punkt ohnehin kein Thema für dich. Falls nicht, solltest du folgendes wissen: Milchprodukte können Wachstumshormone bzw. hohe Konzentrationen IGF-1 enthalten und die Produktion von Androgenen im Körper anregen [5].
Gut zu wissen – vor allem, wenn du sportlich aktiv bist: Auch die Einnahme von Whey Protein kann IGF-1 im Körper ansteigen lassen [6].
5. Bringe dein Mikrobiom mit Probiotika wieder in Balance.
Dein Mikrobiom ist die Gesamtheit aller Mikroorganismen, die auf und in deinem Körper, zB im Darm leben. Studien zeigen: Zwischen der Gesundheit des Darm-Mikrobioms und Hautproblemen wie Akne besteht ein Zusammenhang [7].
- Das Darm-Mikrobiom erfüllt eine wichtige Rolle für unsere Immunabwehr.
- Damit es seine Funktionen optimal erfüllen kann, müssen sich die guten und schädlichen Mikroorganismen jedoch in Balance befinden.
- Ist dieses Gleichgewicht gestört, können Entzündungsreaktionen der Haut (wie zB Akne) die Folge sein.
- Dass das Mikrobiom von Menschen mit Akne eine geringere Vielfalt und eine niedrigere Anzahl guter Bakterien wie Bifidobacterium und Lactobacillus aufweist, beweisen Studien [7].
Probiotika ist ein Überbegriff für gesundheitsfördernde Bakterien, die zu einem gesunden Mikrobiom in Balance beitragen sollen. Zu ihnen gehören zB Milchsäurebakterien (Lactobazillen) und Bifidobakterien – unsere Pro Bio Skin+ Kapseln enthalten übrigens die zehn wichtigsten Stämme plus veganes Präbiotika!
Dass die Einnahme von Probiotika gegen zystische Akne wahre Wunder wirken kann, zeigt eine Studie aus dem Jahr 2013. Die Teilnehmerinnen, die Probiotika einnahmen, erzielten über 12 Wochen eine ähnliche Verbesserung ihrer Akne-Läsionen, wie die Teilnehmerinnen, die Antibiotika bekommen hatten [8].
6. Unterstütze die Heilung zystischer Akne durch Kühlen.
Wenn sich die schmerzhaften Pickel zu geschwollenen, unterirdischen Beulen entwickelt haben, kann es helfen, die Stellen kurzzeitig zu kühlen, um die Schwellung zu lindern.
Dass vorübergehende Kühlung Entzündungen vorbeugen kann und Schmerzen lindert [9], weißt du sicher, wenn du Sport treibst. Diese Eigenschaft kannst du dir zunutze machen, wenn die zystischen Pickel besonders wehtun.
So geht’s:
- Reibe einen Eiswürfel in kreisenden Bewegungen über die schmerzende Stelle.
- Wenige Sekunden genügen – sonst läufst du Gefahr, deine Haut zu reizen.
- Wenn du möchtest, kannst du die sanfte Kühlung mehrmals täglich zur Schmerzlinderung und als Sofort-Hilfe gegen Schwellungen verwenden.
4. Zystischer Akne vorbeugen: Diese Tipps helfen!
Du hast deine Akne in den Griff bekommen und möchtest jetzt um jeden Preis sicherstellen, dass sie nie wieder zurückkommt? Fakt ist: Auf deine Hormonlevel hast du wenig Einfluss. Doch es gibt ein paar Schrauben, an denen du selbst drehen kannst.
- Deine Schlafqualität: Wer besser schläft, sieht jünger aus. Die Studienlage legt den Schluss nahe, dass du dich tatsächlich schöner schlafen kannst. Guter Schlaf steht mit besser durchfeuchteter Haut und einer verbesserten Barrierefunktion im Zusammenhang. Dagegen besteht eine Verbindung zwischen schlechtem Schlaf und dem Auftreten von Akne [5].
- Deine mentale Balance: Dauerstress kann das Entstehen von hormoneller Akne begünstigen. Denn dabei werden im Körper Stoffe ausgeschüttet, die wiederum aknefördernde Hormone aktivieren [5]. Versuche es mit Anti-Stress-Strategien wie Power-Naps, Atemübungen oder einer täglichen, bewussten Auszeit, in der du meditierst und intensiv in dich hineinhörst.
Mentale Balance wirkt hormoneller Akne entgegen.
5. Häufige Fragen zu zystischer Akne
Wir haben für dich zusammengefasst, welche Fragen zu zystischen Pickeln besonders oft gestellt werden.
Woher weiß ich, ob ich zystische Akne habe?
Zystische Akne erkennst du an ihren typischen Symptomen: Große, unterirdische Zysten unter der Haut, ohne sichtbaren ‘Deckel’. Charakteristisch sind außerdem Schwellungen, Rötungen und eine erhöhte Schmerzempfindlichkeit an den betroffenen Hautstellen.
Wie lange dauert es, bis unterirdische Pickel verschwinden?
Wann zystische Akne von selbst weggeht, kann man nicht pauschal beantworten. Da zystische Akne einen hormonelle Komponente hat, hängt der Heilungsverlauf mit deinem hormonellen Gleichgewicht zusammen. Eine geeignete Hautpflege und effektive Wirkstoffe können jedoch helfen, die Symptome zu lindern.
Was kann ich gegen Aknenarben tun?
Verwende hochdosierte Seren mit bewährten Wirkstoffen wie Retinol und Vitamin C, um die Verfärbungen wirksam aufzuhellen und dein Hautbild zu verbessern. Retinol regt die Hauterneuerung an und wirkt perfektionierend, Vitamin C sorgt durch seine melaninhemmende Wirkung für einen einheitlichen, ebenmäßigen Teint.
Fazit: Zystische Akne kannst du mit den richtigen Wirkstoffen effektiv bekämpfen.
Leidest du unter zystischer Akne im Gesicht, haben wir dir in diesem Artikel gezeigt, was du tun kannst, um die Symptome der Entzündung zu lindern. Deine wichtigste Power-Waffe ist eine effektive Skincare, die auf die Bedürfnisse unreiner Akne-Haut abgestimmt ist. Achtest du zudem auf eine ausgewogene Ernährung, integrierst Probiotika in deinen Speiseplan und stellst dein Wohlbefinden in den Mittelpunkt, kannst du ein gesundes Hautbild optimal unterstützen.
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[1] Carmina, Enrico et al. “Female Adult Acne and Androgen Excess: A Report From the Multidisciplinary Androgen Excess and PCOS Committee.” Journal of the Endocrine Society vol. 6,3 bvac003. 6 Feb. 2022, doi:10.1210/jendso/bvac003
[2] Leyden, James et al. “Why Topical Retinoids Are Mainstay of Therapy for Acne.” Dermatology and therapy vol. 7,3 (2017): 293-304. doi:10.1007/s13555-017-0185-2
[3] Algiert-Zielińska, B., Mucha, P. and Rotsztejn, H. (2019), Lactic and lactobionic acids as typically moisturizing compounds. Int J Dermatol, 58: 374-379. https://doi.org/10.1111/ijd.14202
[4] Katta, Rajani, and Samir P Desai. “Diet and dermatology: the role of dietary intervention in skin disease.” The Journal of clinical and aesthetic dermatology vol. 7,7 (2014): 46-51.
[5] Yang J, Yang H, Xu A and He L (2020) A Review of Advancement on Influencing Factors of Acne: An Emphasis on Environment Characteristics. Front. Public Health 8:450. doi: 10.3389/fpubh.2020.00450
[6] Gulick, C N et al. “Exercise, Dietary Protein, and Combined Effect on IGF-1.” International journal of science and research methodology vol. 16,3 (2020): 61-77.
[7] Chilicka, Karolina et al. “Microbiome and Probiotics in Acne Vulgaris-A Narrative Review.” Life (Basel, Switzerland) vol. 12,3 422. 15 Mar. 2022, doi:10.3390/life12030422
[8] Jung GW, Tse JE, Guiha I, Rao J. Prospective, Randomized, Open-Label Trial Comparing the Safety, Efficacy, and Tolerability of an Acne Treatment Regimen with and without a Probiotic Supplement and Minocycline in Subjects with Mild to Moderate Acne. Journal of Cutaneous Medicine and Surgery. 2013;17(2):114-122. doi:10.2310/7750.2012.12026
[9] Singh, Daniel P et al. “Effects of Topical Icing on Inflammation, Angiogenesis, Revascularization, and Myofiber Regeneration in Skeletal Muscle Following Contusion Injury.” Frontiers in physiology vol. 8 93. 7 Mar. 2017, doi:10.3389/fphys.2017.00093