1. Helfen Probiotika bei Rosacea? Das Wichtigste in Kürze!

In unserem Darm und auf der Haut leben unzählige Mikroorganismen. Gerät diese Gesamtheit an Bakterien (auch Mikrobiom genannt) ins Ungleichgewicht, kann das unsere Hautgesundheit beeinflussen [1].

Probiotika in Form von Lactobazillen und Bifidobakterien gelten als Gegenspieler krankmachender Darmbakterien. Letztere sind für Imbalancen im Mikrobiom verantwortlich.

  • Eine gestörte Darmflora löst Entzündungsprozesse aus, die mit Hauterkrankungen wie Rosacea und Akne in Verbindung stehen.
  • Das Mikrobiom von Rosacea-Patient*innen unterscheidet sich in Studien messbar vom Mikrobiom von Kontrollgruppen [2].
  • Studien zeigen: Bei etwa der Hälfte der Rosacea Betroffenen liegt eine Dünndarmfehlbesiedlung bzw. bakterielle Überwucherung im Dünndarm vor [3].
  • Die Gabe von Probiotika bei Rosacea kann Symptome lindern und den Behandlungserfolg verbessern. Das zeigt eine wissenschaftliche Untersuchung aus dem Jahr 2017 [4].

Das hört sich doch ziemlich gut an! Aber: Stimmt es, dass Probiotika Rosacea heilen können? Wir verraten es dir.

Frau prüft ihre Haut im Spiegel.

Unsere Darmgesundheit kann unsere Haut stark beeinflussen.

2. Stimmt es, dass Probiotika Rosacea heilen können?

Wie genau Probiotika bei Rosacea wirken, ist noch nicht vollständig geklärt.

Aus der Wissenschaft erreichen uns allerdings ständig neue Erkenntnisse zur Darm-Haut-Achse, sprich: dem Zusammenhang zwischen unserem Darmmikrobiom und unserer Hautgesundheit. Es bleibt also spannend!

Sicher ist bisher: Probiotika können

  • Imbalancen im Darmmikrobiom ausgleichen, indem sie krankmachende Darmbakterien in Schach halten [5]
  • für mehr erwünschte Bifidobakterien und Laktobazillen in der Darmflora sorgen [4]
  • entzündliche Prozesse regulieren und die Barrierefunktion der Haut stärken [6]

… und sogar die Gefäßerweiterung in der Haut abschwächen. Das zeigt eine Laborstudie französischer Wissenschaftler*innen [6]. Erweiterte Gefäße in Form von sichtbaren, roten Äderchen im Gesicht sind ein typisches Rosacea-Symptom.

Im Anschluss zeigen wir dir, wie du die Probiotika bei Rosacea für dich nutzen kannst – und worauf es bei der Wahl deiner Ernährung ankommt.

3. Probiotika bei Rosacea: Die Top 5 der Probiotika-reichen Lebensmittel

Dass bestimmte Probiotika Rosacea lindern können, wenn sie therapiebegleitend eingenommen werden, gilt als gesichert [4]. Mit unseren 5 Tipps zur Ernährung bei Rosacea kannst du die kleinen Helferlein optimal in deinen Speiseplan integrieren:

  1. Sauerkraut. Tipp: Am besten selbst zubereiten. In pasteurisiertem Sauerkraut sind die Probiotika nicht mehr enthalten.
  2. Kimchi. Eine koreanische Spezialität, die ebenfalls aus fermentiertem Kohl besteht und wertvolle Milchsäurebakterien liefert.
  3. Kombucha. Das fermentierte Getränk enthält natürliche Probiotika. Kombucha besteht aus gezuckertem Tee, dem Kombucha-Kulturen zugegeben werden.
  4. Fermentierte Sojabohnen. Diese Probiotika-Booster findest du vor allem in der asiatischen Küche: Soja-Paste (Miso), Soja-’Frikadellen’ (Tempeh) und gegärte Sojabohnen (Natto).
  5. Sauer eingelegtes Gemüse. Hier gilt ebenfalls: Lieber selbst machen. Oder im Supermarkt gut aufpassen – nur Gurken, die eine Milchsäuregärung hinter sich haben, enthalten Probiotika. Für Essiggurken gilt das nicht.
Probiotische Lebensmittel.

Es ist bewiesen, dass bestimmte Probiotika die Beschwerden von Rosacea therapiebegleitend lindern können.

Ganz wichtig: Achte gleichzeitig auf eine ausgewogene Ernährung mit vielen Ballaststoffen bzw. Präbiotika. Sie unterstützen das Wachstum der guten probiotischen Bakterien im Darm. Gleichzeitig machen sie krankmachenden Bakterien das Leben schwer.

Zusätzlich zu einer abwechslungsreichen Ernährung und einer gesunden Lebensweise kannst du dir Nahrungsergänzungsmittel mit hochwertigen Prä- und Probiotika genauer ansehen. Solche Kombipräparate enthalten neben ausgewählten Bakterienstämmen auch Präbiotika wie Bio-Inulin, das die Ansiedlung der Probiotika im Darm optimal unterstützen soll.

4. Präbiotika essen bei Rosacea? Deshalb sind Ballaststoffe so wichtig!

Präbiotische Ballaststoffe sind wasserlösliche Ballaststoffe, die das Futter für probiotische Bakterien darstellen.

Nehmen wir genügend dieser Ballaststoffe zu uns, fühlen sich die Probiotika in unserem Darm pudelwohl. Folgende Lebensmittel können dabei helfen, deine Darmgesundheit zu unterstützen und die Effekte von Probiotika bei Rosacea positiv zu beeinflussen:

  • Bananen. Sie enthalten Inulin, das das Wachstum von Probiotika fördern kann.
  • Hülsenfrüchte. Linsen, Kichererbsen und Bohnen liefern Galacto-Oligosaccharide. Diese Ballaststoffe werden im Darm fermentiert und regen dabei die Vermehrung probiotischer Bakterien an.
  • Kartoffeln, Nudeln und Reis. Magst du es, deine Mahlzeiten vorzukochen? Perfekt, denn: Kochst du diese Lebensmittel und lässt sie dann mindestens 12 Stunden abkühlen, entsteht resistente Stärke. Und die ist ein echter Geheimtipp für einen gesunden Darm in Balance [7].
  • Gemüse. Karotten, Chicorée, Lauch, Zwiebeln und Knoblauch sind ebenfalls hervorragende Präbiotika-Quellen.
  • Gerste. Sie enthält besonders viel Präbiotika. Eine japanische Studie aus dem Jahr 2022 zeigte sogar: Der Konsum von Gerste verändert die Zusammensetzung des Darm-Mikrobioms [8].
Praebiotische Lebensmittel.

Präbiotische Ballaststoffe stellen das Futter für probiotische Bakterien dar und unterstützen damit die Darmgesundheit.

5. Zwischenfazit: Das hat der Darm mit Rosacea zu tun!

Wir rekapitulieren kurz: Eine Darmflora in Balance ist ein wichtiger Faktor für ein funktionierendes Immunsystem und unser allgemeines Wohlbefinden. Ist die Darmflora dagegen gestört, reagiert unser Immunsystem mit Entzündungsprozessen. Diese stehen wiederum mit Hauterkrankungen wie Rosacea in Verbindung.

Was daran so bahnbrechend ist: Es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass das auch umgekehrt funktioniert. Im Klartext – wenn wir das Gleichgewicht unserer Darmflora zugunsten guter Bakterien wiederherstellen (zB mit Prä- und Probiotika in unserer Ernährung), profitiert auch unsere Haut [4].

6. Rosaceafreundliche Ernährung: Diese Lebensmittel solltest du meiden!

Bei Rosacea leider nicht untypisch: Nimmst du bestimmte Lebensmittel zu dir, reagiert deine Haut mit Kribbeln, wird rot und heiß.

In der Forschung hat man inzwischen einige Faktoren identifiziert, die bestimmte Lebensmittel zu Rosacea-Triggern machen. Trotzdem: Was deine Haut aus der Balance bringt, kann sehr individuell sein. Folgende Liste kannst du als Orientierung nutzen.

  • Chilischoten, Paprika und Cayennepfeffer: Wenn dir nach einer scharfen Mahlzeit die Hitze ins Gesicht steigt, liegt das am enthaltenen Capsaicin [9]. Es wirkt gefäßerweiternd und lässt uns erröten.
  • Zitrusfrüchte, Tomaten und Schokolade: Ihre Gemeinsamkeit? Sie enthalten Zimtaldehyd, das ebenfalls Entzündungsreaktionen auslösen und erweiternd auf unsere Äderchen wirken kann [9].
  • Histaminreiche Lebensmittel: Histamin wirkt gefäßerweiternd und kann Rosacea-Symptome verstärken. Gebäck aus Hefeteig, roher Wurstaufschnitt, Fertigprodukte, Rotwein, gereifter Käse, sowie Zusatz- und Farbstoffe in Lebensmitteln gelten als histaminreich.
histaminreiche-lebensmittel.

Histaminreiche Lebensmittel wie Rotwein und Käse können Rosacea-Symptome verstärken.

7. Weitere Faktoren, die Rosacea triggern können

Neben deiner Ernährung können auch äußere Einflüsse – und sogar deine Psyche – mit Rosacea-Schüben in Zusammenhang stehen. Dazu gehören:

  • Sehr hohe oder niedrige Temperaturen.
  • UV-Licht.
  • Trockene Luft.
  • Ungeeignete Hautpflege mit reizenden Inhaltsstoffen.
  • Depressionen, Stress und Ängste: Stress erhöht die Freisetzung von Histamin im Körper.
  • Nährstoffmangel.
  • Der weibliche Zyklus: vor und während der Periode ist der Histaminspiegel erhöht – das kann triggernd auf eine bestehende Rosacea wirken.

8. FAQs

Kann ich mit einer Darmsanierung Rosacea lindern?

Die aktuelle Forschungslage zeigt, dass eine gestörte Darmflora mit entzündlichen Hauterkrankungen wie Rosacea und Akne in Verbindung steht. Mit einer Ernährung, die dein Mikrobiom und deine Darmgesundheit unterstützt, kannst du dein Hautbild positiv beeinflussen.

Wie können Probiotika Rosacea heilen?

Auch, wenn bisherige Studienergebnisse vielversprechend sind [10]: Um dazu eine klare Aussage zu treffen, ist die wissenschaftliche Studienlage noch zu dünn. Fest steht jedenfalls: Probiotika können sich positiv auf die Darmflora auswirken, indem sie das Wachstum krankmachender Darmbakterien eindämmen.

Welche Ernährung unterstützt den Darm bei Rosacea?

Setze bei Rosacea auf Lebensmittel, die reich an Ballaststoffen und Probiotika sind und einen gesunden Darm in Balance unterstützen. Scharfe oder histaminhaltige Lebensmittel solltest du dagegen meiden.

Fazit: Setze auf die richtigen Lebensmittel, um die Wirkung von Probiotika bei Rosacea optimal zu nutzen!

In diesem Artikel haben wir dir gezeigt, worauf es bei der richtigen Ernährung bei Rosacea ankommt, welche Rolle Prä- und Probiotika dabei spielen und welcher Zusammenhang zwischen Darm und Haut besteht.

Der gute Ruf von Probiotika gegen Rosacea hängt mit der positiven Wirkung probiotischer Lebensmittel auf die Darmflora zusammen. Weil ein bakterielles Ungleichgewicht im Darm wiederum mit Hauterkrankungen wie Rosacea in Verbindung steht, gewinnen Probiotika als Ergänzung zur Rosacea-Therapie immer mehr an Beliebtheit – vor allem, wenn sie mit präbiotischen Ballaststoffen kombiniert werden.

Möchtest du Rosacea-Schübe vermeiden, ist es hilfreich, Trigger in Lebensmitteln und deinem Lebensstil zu identifizieren. Schaffst du es, deine persönlichen Auslöser konsequent zu umgehen, hast du einen wichtigen Schritt dafür getan, dauerhaft erscheinungsfrei zu werden.

Wir wünschen dir alles Gute auf diesem Weg!

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[1] Habeebuddin, Mohammed et al. “Topical Probiotics: More Than a Skin Deep.” Pharmaceutics vol. 14,3 557. 3 Mar. 2022, doi:10.3390/pharmaceutics14030557

[2] Zhu W, Hamblin MR and Wen X (2023) Role of the skin microbiota and intestinal microbiome in rosacea. Front. Microbiol. 14:1108661. doi: 10.3389/fmicb.2023.1108661

[3] Porubsky, Caitlin F., et al. ‘The Role of Probiotics in Acne and Rosacea’. Probiotics - Current Knowledge and Future Prospects, InTech, 4 July 2018. Crossref, doi:10.5772/intechopen.79044.

[4] Manzhalii, Elina et al. “Intestinal-borne dermatoses significantly improved by oral application of Escherichia coli Nissle 1917.” World journal of gastroenterology vol. 22,23 (2016): 5415-21. doi:10.3748/wjg.v22.i23.5415

[5] Searle, Tamara et al. “Rosacea and Diet: What is New in 2021?.” The Journal of clinical and aesthetic dermatology vol. 14,12 (2021): 49-54.

[6] Gueniche, Audrey et al. “Lactobacillus paracasei CNCM I-2116 (ST11) inhibits substance P-induced skin inflammation and accelerates skin barrier function recovery in vitro.” European journal of dermatology : EJD vol. 20,6 (2010): 731-7. doi:10.1684/ejd.2010.1108

[7] Bush, Jason R et al. “Consumption of Solnul™ Resistant Potato Starch Produces a Prebiotic Effect in a Randomized, Placebo-Controlled Clinical Trial.” Nutrients vol. 15,7 1582. 24 Mar. 2023, doi:10.3390/nu15071582

[8] Matsuoka, T., Hosomi, K., Park, J. et al. Relationships between barley consumption and gut microbiome characteristics in a healthy Japanese population: a cross-sectional study. BMC Nutr 8, 23 (2022). https://doi.org/10.1186/s40795-022-00500-3

[9] Weiss, Emma, and Rajani Katta. “Diet and rosacea: the role of dietary change in the management of rosacea.” Dermatology practical & conceptual vol. 7,4 31-37. 31 Oct. 2017, doi:10.5826/dpc.0704a08

[10] Kim, Hei Sung. “Microbiota in Rosacea.” American journal of clinical dermatology vol. 21,Suppl 1 (2020): 25-35. doi:10.1007/s40257-020-00546-8