Kennst du das Gefühl, wenn ein Pickel genau dann auftaucht, wenn du ihn am wenigsten brauchst? Teebaumöl wird häufig als natürliche Wunderwaffe gegen diese unerwünschten Hautprobleme bezeichnet, allerdings ist die wissenschaftliche Beweislage nicht eindeutig und sollte nicht überbewertet werden.

Frau prüft Haut auf Pickel.

Teebaumöl kann Pickel auf natürliche Weise bekämpfen.

Es existieren einige kleinere Studien mit Hinweisen auf eine Wirksamkeit von Teebaumöl bei Akne/Pickeln, der wissenschaftliche Nachweis gilt jedoch nicht als abschließend gesichert [1][2][3].

Generell gilt: Die Hautverträglichkeit und richtige Anwendung entscheiden über Erfolg oder Enttäuschung [3][4].

1. Was macht Teebaumöl so wirksam gegen Pickel?

Teebaumöl zeigt in Laborstudien eine antibakterielle Wirkung gegen verschiedene Bakterienarten, darunter auch Propionibacterium acnes, den Hauptverursacher von Akne. Ob dies im lebenden Organismus in relevanter Weise zur Bekämpfung von Akne beiträgt, ist jedoch wissenschaftlich nicht abschließend belegt [1][2][3][4].

Der Schlüssel liegt im Inhaltsstoff Terpinen-4-ol [5]. Dieser natürliche Wirkstoff ist maßgeblich für die meisten antimikrobiellen und entzündungshemmenden Effekte verantwortlich, wobei klinische Belege am Menschen begrenzt sind und auch andere Bestandteile beitragen könnten [2].

Es gibt Hinweise aus kleinen Studien darauf, dass Teebaumöl Entzündungssymptome wie Hautrötungen und Schwellungen mildern kann, allerdings sind diese Studien methodisch oft schwach oder zu klein für eine eindeutige Aussage [3]. Das macht Teebaumöl besonders interessant für Menschen mit entzündeter, unreiner Haut [5].

Teebaumöl gegen Pickel.

Teebaumöl zeigt in Laborstudien antibakterielle Effekte und könnte bei unreiner Haut helfen.

2. Teebaumöl vs. chemische Mittel – der direkte Vergleich

Wie schneidet Teebaumöl im Vergleich zu herkömmlichen Aknemitteln ab?

Eine kleinere Studie verglich 5% Teebaumöl-Gel mit 5% Benzoylperoxid-Lösung – einem Standardmittel gegen Akne [4]. Das Ergebnis: Beide Behandlungen reduzierten die Anzahl entzündlicher und nicht-entzündlicher Läsionen, wobei die Aussagekraft der Studie aufgrund der geringen Teilnehmerzahl und methodischer Schwächen eingeschränkt ist [4]. Der Unterschied lag vor allem in zwei Punkten:

Wirkungsgeschwindigkeit: Teebaumöl wirkte tendenziell langsamer als Benzoylperoxid, wobei die Wirksamkeit insgesamt als eher gering eingestuft wird und die Aussage zur langsameren Wirkung nicht eindeutig belegt ist [5][4].

Hautverträglichkeit: Es gibt Hinweise, dass Teebaumöl weniger Nebenwirkungen wie Hautreizungen, Trockenheit oder Brennen verursacht, ein direkter Vergleich mit Benzoylperoxid bezüglich der Nebenwirkungen ist jedoch nicht abschließend belegt [2][1].

Eine weitere placebokontrollierte Studie zeigte, dass ein Gel mit 5% Teebaumöl über sechs Wochen die Anzahl der Pickel stärker reduzierte als ein Placebo-Präparat, allerdings war die Teilnehmerzahl zu gering für ein wirklich aussagekräftiges Ergebnis [4].

3. Risiken und Nebenwirkungen: Was du beachten solltest

Trotz guter Verträglichkeit ist Teebaumöl nicht für jeden geeignet. Bei empfindlichen Personen kann das Öl allergische Kontaktdermatitis auslösen [5].

Ein wichtiger Tipp: Teste Teebaumöl vor der Gesichtsanwendung an einer kleinen Hautstelle am Unterarm. Tritt keine Reaktion auf, spricht das für eine gute Verträglichkeit, dennoch kann nie völlige Sicherheit garantiert werden, da Allergien auch verzögert auftreten können [1].

Unterarmtest Teebaumöl.

Teste Teebaumöl vor der Anwendung an einer kleinen Hautstelle, um die Verträglichkeit besser einschätzen zu können.

Teebaumöl richtig lagern!

Zur sicheren Anwendung gehört auch die richtige Lagerung. Oxidiertes oder falsch gelagertes Teebaumöl ruft häufiger allergische Reaktionen hervor als frisches Öl [1].

Bewahre Teebaumöl immer:

  • gut verschlossen,
  • lichtgeschützt und
  • kühl

auf, um seine Wirksamkeit zu erhalten und Hautreaktionen zu vermeiden [1].

4. Wie die Forschung Teebaumöl bewertet

Eine systematische Übersichtsarbeit zu pflanzlichen Mitteln gegen Akne kommt zum Schluss: Es gibt Hinweise auf eine positive Wirkung von Teebaumöl, allerdings fehlen noch weitere hochwertige Studien, um die Wirksamkeit und Sicherheit abschließend zu bewerten [2][5][4].

Die Wissenschaft sieht Teebaumöl damit als potenziell wirksames Naturheilmittel mit antibakteriellen und entzündungshemmenden Eigenschaften, wobei die Evidenz aus kleinen oder methodisch eingeschränkten Studien stammt und der Nachweis für eine klare Wirksamkeit bei Akne noch nicht abschließend erbracht ist [5][2][4].

5. Das richtige Teebaumöl-Produkt finden

Für die Pickelbehandlung werden häufig Produkte mit einer Konzentration von 5% verwendet, da diese Dosierung in einzelnen Studien eine gewisse Wirksamkeit bei akzeptabler Verträglichkeit zeigte. Ein wissenschaftlicher Konsens, dass genau diese Konzentration die beste Balance bietet, existiert jedoch nicht [2][4][5].

Achte beim Kauf auf:

  • Reines Teebaumöl (zur Verdünnung mit anderen Pflegeölen) [1][5]
  • Fertige Gels oder Cremes mit 5% Teebaumöl [2][5]
  • Zertifizierte Qualität und Reinheit (es gibt jedoch keine einheitliche Zertifizierung speziell für Teebaumöl) [1][5]

Unverdünntes Teebaumöl kann die Haut reizen [1][5]. Verdünne es daher möglichst mit einem Trägeröl wie Jojobaöl, zum Beispiel im Verhältnis 1:10, wenn du es selbst mischen möchtest – das genaue Mischungsverhältnis kann je nach Hautempfindlichkeit variieren [1][5].

Fazit

Teebaumöl bietet eine mögliche natürliche Alternative zu chemischen Aknebehandlungen. Es wirkt zwar langsamer und die Wirksamkeit ist nicht abschließend belegt, schont dafür aber bei richtiger Anwendung meist die Haut. Mit etwas Geduld und Vorsicht kannst du von seinen entzündungshemmenden und antibakteriellen Eigenschaften profitieren.

[1*] NDR. (n.d.). Teebaumöl: Wirkung, Anwendung und Risiken. https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Teebaumoel-Wirkung-Anwendung-und-Risiken,teebaumoel104.html

[2*] Gesundheit.de. (n.d.). Teebaumöl. https://www.gesundheit.de/medizin/naturheilmittel/teebaumoel-id215219/

[3*] Verein für Konsumenteninformation. (2017, Juli). Teebaumöl im Test. https://konsument.at/test-teebaum%C3%B6l072017

[4*] AOK. (n.d.). Teebaumöl – wofür ist es gut und welche Risiken bestehen? https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/haut-und-allergie/teebaumoel-wofuer-ist-es-gut-und-welche-risiken-bestehen/

[5*] Medizin-Transparent. (n.d.). Hilft Teebaumöl gegen Pickel? https://medizin-transparent.at/teebaumoel-gegen-pickel/