1. Haarausfall in der Stillzeit: Das Wichtigste in Kürze
Mit Haarausfall nach der Schwangerschaft bist du nicht allein. Fast die Hälfte aller frischgebackenen Mütter ist davon betroffen [1].
Die wissenschaftlichen Begriffe für Haarausfall in der Stillzeit lauten Postpartum Alopecia und Postnatales Effluvium. Folgende Ursachen stecken dahinter:
- In der Schwangerschaft sorgt der erhöhte Östrogenspiegel für volles, glänzendes Haar.
- Östrogene verlängern die Wachstumsphase deiner Haarfollikel. Daher fallen in dieser Zeit viel weniger Haare aus, als gewöhnlich.
- Sinken die Östrogenlevel nach der Geburt rapide ab, wechseln all diese Haarfollikel gleichzeitig in die Ruhephase – es kommt zum (typischen) Haarausfall in der Stillzeit.
Auch das Geburtserlebnis selbst kann Haarausfall triggern [2]. Emotionaler und psychischer Stress ist ein häufiger Grund für Haarverlust.
Wenn du nach der Schwangerschaft vermehrt Haare in deiner Bürste (oder im Abfluss) findest, musst du dir trotzdem keine Sorgen machen: In der Regel haben sich deine Hormone sechs bis neun Monate nach der Entbindung so gut wieder eingespielt, dass auch der Haarausfall vollständig zurückgeht.
Was du tun kannst, um diesen Prozess zu unterstützen? Haben wir für dich zusammengefasst.
Verschiedene Ursachen können Haarausfall in der Stillzeit begünstigen.
2. Was hilft gegen Haarausfall in der Stillzeit?
Der hormonbedingte Haarausfall nach der Schwangerschaft macht sich nicht sofort nach der Entbindung bemerkbar. Meist vergehen drei bis sechs Monate [1], bevor du darauf aufmerksam wirst.
Und übrigens: Wenn du stillst, verläuft die Hormonumstellung nicht so schnell, wie bei nicht-stillenden Frauen. Bei stillenden Müttern kann es deshalb sein, dass der Haarausfall erst nach der Stillzeit bzw. nach dem Abstillen eintritt.
Folgende Tipps können helfen, den Haarausfall nach der Schwangerschaft zu lindern.
1. Verzichte auf beschwerende Pflegeprodukte.
Von Shampoo über Conditioner bis zu Haarmasken und Leave-In-Produkten: Sind die Formulierungen zu reichhaltig, nehmen sie dünnen Haare nach der Schwangerschaft den letzten Rest an Volumen.
Besser: Lege dir eine Pflege für feines Haar zu, die für mehr Volumen sorgt. Verteile Conditioner und Haarmasken nur auf die Längen und Spitzen. So kannst du ein Beschweren deiner Haare vermeiden.
2. Ernähre dich gesund und ausgewogen.
Als stillende Mama tust du gut daran, die guten Gewohnheiten aus der Schwangerschaft weiterzuführen: Achte dir und deinem Baby zuliebe auf einen ausgewogenen Speiseplan, der alle wichtigen Nährstoffe liefert.
Diese Nährstoffe sind besonders wichtig für das Haarwachstum:
- Eisen: Bei Frauen, die unter Haarverlust leiden, wird häufig auch ein Eisenmangel festgestellt [3]. Falls du dich pflanzlich ernährst, solltest du ausreichend vegane Eisenquellen wie Hülsenfrüchte, Nüsse und grünes Blattgemüse in deine Ernährung integrieren.
- Vitamin D: Studien bestätigen einen Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Mangel und Haarverlust. Wissenschaftler*innen gehen davon aus, dass Vitamin D eine wichtige Rolle für einen gesunden Haarwachstumszyklus spielt [4].
- Biotin: Ein Mangel an Biotin steht ebenfalls mit Haarausfall in Verbindung. Etwa 50 % der schwangeren Frauen haben einen Biotin-Mangel [3]. Auch in der Stillzeit solltest du daher auf eine ausreichende Biotin-Zufuhr achten.
- Vitamin C: Dieses Power-Vitamin ist wichtig für die Eisenaufnahme im Körper. Da zu wenig Eisen eine Ursache für Haarverlust sein kann, kann sich eine Vitamin-C-reiche Ernährung in Verbindung mit guten Eisenquellen positiv auf das Haarwachstum auswirken [3].
Neben einer gesunden Ernährung und Lebensweise kann es bei Haarausfall in der Stillzeit sinnvoll sein, Mangelerscheinungen durch eine geeignete Nahrungsergänzung vorzubeugen.
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist auch als stillende Mutter sehr wichtig.
3. Sei zärtlich zu deinen Haaren.
Um dem Haarausfall nach der Schwangerschaft zumindest optisch ein Ende zu bereiten, würdest du am liebsten sofort den Lockenstab herausholen oder dir ein paar strahlende Highlights gönnen?
Auch, wenn du das jetzt nicht gerne hörst: Mit Hitze-Stylings und anstrengenden Farbbehandlungen solltest du lieber noch etwas warten. Sie könnten deine ohnehin empfindlichen Haare zusätzlich strapazieren. Steige auch beim Föhnen besser auf die Kaltstufe um – das ist schonender für die Haarstruktur.
4. Vermeide Frisuren, die deinem Haar schaden.
Ein zu fest sitzender Zopf oder sehr enger Dutt üben einen starken Zug auf die Haare aus. Straffe Frisuren stressen das Haar und können Haarausfall begünstigen – in der Stillzeit, aber auch zu jedem anderen Zeitpunkt. Fachleute nennen diese Art von Haarausfall Traktionsalopezie.
Besser: Trage deine Haare offen, so oft es geht. Möchtest du deine Haare doch einmal zurückbinden, trage deinen Zopf eher lose und verwende elastische, weiche Haargummis.
5. Hole dir Unterstützung in stressigen Phasen.
Keine Frage: Die ersten Monate mit deinem Baby sind wunderschön – aber ziemlich energieraubend. An Durchschlafen ist gar nicht zu denken und an manchen Tagen hast du zwischen Wickeln, Anlegen, Herumtragen und zum Schlafen bringen einfach keine Minute Zeit für dich. Klar, dass das Stress auslösen kann.
Psychischer Stress ist nicht nur belastend für Beziehung zu deinem Kind, sondern kann auch Haarausfall in der Stillzeit verstärken. Stress stört den normalen Haarwachstumszyklus und kann auch bei genetisch bedingtem Haarausfall intensivierend wirken [5].
Das kannst du tun:
- Nehme die Hilfe von lieben Menschen um dich herum an.
- Informiere dich, ob du Anspruch auf eine Haushaltshilfe hast.
- Spreche mit deiner Hebamme, falls du es noch nicht getan hast.
- Setze Grenzen, wenn dir Besuche und soziale Verpflichtungen zu viel werden.
Stress stört den normalen Haarwachstumszyklus und kann Haarausfall in der Stillzeit verstärken.
3. FAQs
Wie lange dauert Haarausfall nach der Geburt?
In der Regel beginnt Haarausfall nach der Schwangerschaft etwa drei bis sechs Monate nach der Entbindung und bleibt bis zu einem Jahr bestehen. Hat sich der Hormonhaushalt wieder reguliert, stoppt auch der Haarausfall.
Was kann ich gegen Haarausfall in der Stillzeit tun?
Dich in Geduld üben – und deine Haargesundheit unterstützen: Durch sanftes Styling, eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung und indem du dir im stressigen Alltag helfen lässt, wenn nötig.
Welche Vitamine und Nährstoffe helfen bei Haarausfall nach der Schwangerschaft?
Studien zeigen, dass ein Mangel an Vitamin D, Biotin und Eisen mit Haarausfall zusammenhängt [3]. Mit nährstoffreichen Mahlzeiten (und ggf. einer geeigneten Nahrungsergänzung) kannst du Mangelerscheinungen vorbeugen und unterstützt so eine volle Haarpracht sowie die Gesundheit deines Kindes und dir.
Fazit: Haarausfall nach der Stillzeit ist nur vorübergehend!
Wie schon gesagt – so frustrierend der Haarausfall nach der Schwangerschaft, in der Stillzeit oder nach dem Abstillen auch ist: Er ist nur vorübergehend. Wenn sich deine Östrogenlevel wieder einpendeln, folgt auch der Wachstumszyklus deiner Haare wieder seinem normalen Ablauf.
In der Zwischenzeit kann es hilfreich sein, deine Haare vor jeglichen Strapazen wie Hitze, Färben und aufwendige Stylings zu schützen. Achte außerdem auf eine gesunde Ernährung, und eine geeignete Haarpflege, um Haarausfall in der Stillzeit zu lindern. Und vergiss’ das Wichtigste nicht: Genieße die Zeit mit deinem Kind in vollen Zügen, ohne sie dir trüben zu lassen – der Haarausfall geht meist ganz von selbst wieder zurück.
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[1] Yousefian F, Yadlapati S and Krejci-Manwaring J. (2022) Postpartum Alopecia. J Case Rep Med Hist 2(5): doi https://doi.org/10.54289/JCRMH2200124
[2] Chien Yin, Ginny Oong et al. “Telogen Effluvium - a review of the science and current obstacles.” Journal of dermatological science vol. 101,3 (2021): 156-163. doi:10.1016/j.jdermsci.2021.01.007
[3] Almohanna, Hind M et al. “The Role of Vitamins and Minerals in Hair Loss: A Review.” Dermatology and therapy vol. 9,1 (2019): 51-70. doi:10.1007/s13555-018-0278-6
[4] Sanke, S., et. al (2020), Study of serum vitamin D levels in men with premature androgenetic alopecia. Int J Dermatol, 59: 1113-1116. https://doi.org/10.1111/ijd.14982
[5] Thom, Erling. “Stress and the Hair Growth Cycle: Cortisol-Induced Hair Growth Disruption.” Journal of drugs in dermatology : JDD vol. 15,8 (2016): 1001-4.