1. Welche Hauttypen gibt es – und was hat es mit dem ‘Hautzustand’ auf sich?

Beginnen wir mit dem letzten Teil der Frage. Denn meist werden Hautzustand und Hauttyp entweder verwechselt oder synonym verwendet.

Fakt ist: Der Hautzustand kann von inneren und Ă€ußeren Faktoren beeinflusst werden und beschreibt die Eigenschaften der HautoberflĂ€che. Dadurch, dass er beeinflussbar ist, verĂ€ndert sich der Hautzustand im Laufe des Lebens oft mehrmals.

Und jetzt die Überraschung – du kannst deinen Hautzustand auch selbst beeinflussen (!). Neueste Studien zeigen, dass der Hautzustand nicht nur im Laufe des Lebens, sondern sogar monatlich und tĂ€glich variieren kann.

Wenn man von dem Zustand der Haut spricht, handelt es sich meistens um die Barrierefunktion der Haut und um die Zusammensetzung des Hydrolipidfilms [1].

Was ist der Hydrolipidfilm?

Der Hydrolipidfilm ist ein aus Schweiß- und TalgdrĂŒsen gebildeter SĂ€ureschutzmantel.

Diese Illustration zeigt den Aufbau der Haut und den SĂ€ureschutzmantel

Dieser SĂ€ureschutzmantel

  • schĂŒtzt vor Austrocknung und Ă€ußeren Reizen,
  • die Fette der TalgdrĂŒsen machen die oberste Schicht der Haut wasserabweisend und geschmeidig.

Einen großen Einfluss auf den Hautzustand haben also die TalgdrĂŒsen, denn fĂŒr eine gesunde Haut ist es wichtig, dass die Talgproduktion ausgeglichen ist. Hier versteckt sich auch eine genetische Komponente: Manche Menschen haben eine genetisch festgelegte Überstimulation der TalgdrĂŒsen.

Da die Talgproduktion meist im Laufe des Lebens abnimmt und nicht fĂŒr immer gleich bleibt, ist es sinnvoll, von einem "Zustand" und nicht von einem fĂŒr immer festgelegten "Hauttypen" zu sprechen.

Hauttyp vs. Hautzustand

Umgangssprachlich werden die Begriffe "Hauttyp" und "Hautzustand" oft synonym verwendet. Allerdings handelt es sich bei den Hauttypen streng genommen um genetisch festgelegte und nicht mehr verÀnderbare Hauteigenschaften.

Der Hauttyp wird nach der Fitzpatrick-Klassifikation in 6 Gruppen eingeteilt. Es geht dabei sozusagen darum, wie dunkel oder hell die Haut ist. Die Einteilungskriterien berĂŒcksichtigen

  • die Hautfarbe
  • das Verhalten der Haut bei Sonneneinstrahlung
  • die Haarfarbe
  • und die Augenfarbe.

FĂŒr die Wahl der richtigen Pflegeprodukte ist es allerdings zunĂ€chst interessanter, in welchem Zustand sich deine Haut gerade befindet. So kannst du unkompliziert auf die BedĂŒrfnisse deiner Haut schließen. Die folgende Einteilung der HautzustĂ€nde soll dir helfen, dein eigenes Hautbild leichter bewerten zu können.

Mache unseren 4-Punkte-Test, wenn du schnell & einfach deinen Hauttyp bestimmen möchtest!

2. Welche HautzustÀnde gibt es?

Es gibt

  • Normale Haut
  • Mischhaut
  • Trockene Haut
  • Empfindliche Haut
  • Fettige/Unreine Haut

Jeder dieser HautzustĂ€nde hat spezielle Eigenschaften und BedĂŒrfnisse. Je besser deine tĂ€gliche Pflegeroutine den AnsprĂŒchen deiner Haut gerecht wird, desto ausgeglichener und gesĂŒnder ist deine Haut – ganz unabhĂ€ngig davon, welcher Hauttyp deine Ausgangssituation darstellt.

Normale Haut: Das macht sie aus

Normale Haut hat folgende Charakteristika:

  • gesund, frisch
  • matt
  • straff
  • kleine Poren
  • widerstandsfĂ€hig

Hast du normale Haut, darfst du dich glĂŒcklich schĂ€tzen!

Die "normale" Haut ist die gesunde "Vorzeigehaut", wie man sie sich nur wĂŒnschen kann. Sie ist gekennzeichnet durch ein feinporiges und frisches Erscheinungsbild.

Dadurch, dass die TalgdrĂŒsen ausreichend, aber nicht ĂŒbermĂ€ĂŸig viel Talg produzieren, ist die Haut geschmeidig und widerstandsfĂ€hig gegenĂŒber Ă€ußeren EinflĂŒssen. Die normale Haut ist so etwas wie unsere Idealvorstellung eines Hautbildes. Sie kommt aber meistens nur bei Kindern und wenigen glĂŒcklichen Erwachsenen vor.

Achtung: Durch eine falsche Pflege oder starke Reizung kann dieser Hautzustand jedoch auch zu einem fettigen oder trockenen Hautbild wechseln!

Dieses Bild zeigt eine Frau mit einem Dermaroller.

Gönn dir Me-Time: Durch passende Pflegeroutinen unterstĂŒtzt du deine Haut dabei, intakt zu bleiben.

Was braucht die normale Haut?

Da normale Haut ‘von Haus aus’ in Balance ist, brauchst du hier keine Skincare-Routine mit 10 Steps und ebenso vielen Produkten. Es reicht völlig aus, wenn du ein paar Grundregeln beachtest.

  • Reinige deine Haut morgens und abends mit einem milden Reiniger, um Make-Up-Reste, Ablagerungen und Hauttalg zu entfernen und deine Haut rein und makellos zu halten.
  • Verwende eine sanfte Feuchtigkeitscreme, die dein Hautgleichgewicht und den Feuchtigkeitshaushalt deiner Haut unterstĂŒtzt.
  • Benutze tĂ€glich Sonnenschutzmittel, um dich vor UV-SchĂ€den und vorzeitiger Hautalterung zu schĂŒtzen.

Trockene Haut: Das macht sie aus

Trockene Haut halt folgende Eigenschaften:

  • schuppig und rau
  • fleckig
  • kleine Risse
  • Juckreiz
  • empfindlich

Trockener Haut fehlen die Fettanteile des Hydrolipidfilms. Das fĂŒhrt dazu, dass der natĂŒrliche SĂ€ureschutzmantel, der unsere HautoberflĂ€che umgibt, seiner Schutzfunktion nicht vollstĂ€ndig nachkommen kann. Wenn die TalgdrĂŒsen nicht genug Talg bilden, spricht man auch von Sebostase.

Meist sind von diesem Hautzustand eher Àltere Menschen oder Kinder vor der PubertÀt betroffen.

Das Ergebnis dieses Ungleichgewichts ist ein dĂŒnnes, manchmal sogar fleckiges Hautbild mit kleinen Einrissen und Schuppen. Unangenehm ist der oft damit einhergehende Juckreiz und das SpannungsgefĂŒhl der Haut, da sie nicht so geschmeidig und dehnbar ist.

Besonders problematisch wird es im Sommer und Winter, denn

  • bei niedrigen Temperaturen wird der Talg zĂ€hflĂŒssiger und kann sich nicht so gut verteilen
  • die Heizungsluft trocknet die Haut zusĂ€tzlich aus [4],
  • im Sommer fĂŒhrt Sonneneinstrahlung schneller zu UV-bedingten Irritationen und EntzĂŒndungen als bei normaler Haut.
Dieses Bild zeigt ein Paar in der Sonne am Strand.

Beim Sonnenbaden ist UV-Schutz wichtig, um HautschÀden zu vermeiden.

Vermeiden sollte man also

  • ungeschĂŒtzte Sonneneinstrahlung
  • zu langer Wasserkontakt, da die Haut dadurch weiter ausgetrocknet wird
  • aggressive Peelings, da die Haut eher dĂŒnn und empfindlich ist
  • stark entfettende Reinigungsprodukte

Was braucht die trockene Haut?

Trockene Haut braucht eine Pflege, die sowohl tiefgehend Feuchtigkeit spendet, als auch mit wertvollen Lipiden versorgt.

  • Verwende tĂ€glich ein hochdosiertes Hyaluron Serum, dass deiner Haut hilft, Feuchtigkeit besser in den Zellen zu halten.
  • Integriere eine sanfte Feuchtigkeitspflege mit rĂŒckfettenden Inhaltsstoffen in deine tĂ€gliche Gesichtspflegeroutine.

Die milde COSPHERA Hyaluron Creme enthÀlt neben hochkonzentriertem veganen Hyaluron eine Kombination nÀhrender Lipide aus Sheabutter, Traubenkernöl und Macadamiaöl.

Fettige Haut: Das macht sie aus!

Fettige Haut zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus:

  • glĂ€nzend
  • feucht
  • dick
  • grobporig
  • evtl. Unreinheiten

Das Problem der fettigen Haut ist vor allem die Überproduktion der TalgdrĂŒsen, was auch Seborrhoe genannt wird. Dadurch wirkt die Haut glĂ€nzend und hat meistens vergrĂ¶ĂŸerte Poren. Leider kann dieser Zustand sich schnell hin zu Unreinheiten und Akne entwickeln.

Betroffen sind vor allem Jugendliche in der PubertĂ€t, da durch die Hormonumstellung die Produktion der TalgdrĂŒsen angeregt wird. Oft ist die fettige Haut sehr widerstandsfĂ€hig gegenĂŒber Ă€ußeren EinflĂŒssen. Deshalb steht bei fettiger Haut nicht die UnterstĂŒtzung des Hautschutzes im Vordergrund, sondern vielmehr die Regulation der Talgproduktion [5].

Was braucht fettige Haut?

Bei fettiger und öliger Haut kommt es darauf an, bei der Produktwahl auf den Zusatz ‘nicht komedogen’ zu achten. Das bedeutet, dass die verwendeten Inhaltsstoffe weder Unreinheiten fördern, noch die Poren verstopfen.

  • Eine grĂŒndliche Reinigung ist bei diesem Hauttyp unverzichtbar. Hauttalg, Schmutz und Make-Up-Reste können sonst die Poren verstopfen und Pickel entstehen lassen. ZusĂ€tzlich kannst du regelmĂ€ĂŸig Peelings verwenden, um deine Haut rein zu halten.
  • Fettige Haut benötigt eine Pflege, die nicht zu reichhaltig ist. Verwende eine Feuchtigkeitspflege und/oder ein Serum mit Vitamin C, das mattierend wirkt und die Talgproduktion reguliert. So wird dem Entstehen von Unreinheiten vorbeugt.
  • Verwendest du zusĂ€tzlich ein Retinol Serum, wird die Zellerneuerung angeregt und eventuelle Unebenheiten werden ausgeglichen.

Mischhaut: Das macht sie aus!

T-Zone der Mischhaut

Diese Eigenschaften hat Mischhaut:

  • T-Zone (Stirn, Nase und Kinn): eher fettige Haut
  • Wangenbereich: normale bis trockene Haut

Die Mischhaut setzt sich wie der Name schon sagt aus verschiedenen HautzustÀnden bzw. Hauttypen zusammen.

In der "T-Zone" (=Stirn, Nase, Kinn) ist die Talgproduktion verstÀrkt, wohingegen an den Wangen eine ausgeglichene bis verminderte Talgproduktion herrscht.

Was braucht Mischhaut?

Da sie zwei HautzustĂ€nde in sich vereint, hat jede Gesichtspartie unterschiedliche BedĂŒrfnisse.

  • Auch hier sollte eine tĂ€gliche, sanfte und grĂŒndliche Reinigung der erste Step in deiner Routine sein.
  • Peelings solltest du nicht zu hĂ€ufig und eher in der T-Zone, statt auf den Wangen, verwenden.
  • Wenn die verschiedenen HautzustĂ€nde bei dir sehr stark ausgeprĂ€gt sind, kann es sinnvoll sein, fĂŒr die unterschiedlichen Gesichtspartien jeweils andere Produkte zu verwenden.
  • Probiere es mit Multi-Masking: Nutze eine Gesichtsmaske mit talgregulierenden und mattierenden Inhaltsstoffen auf der T-Zone und eine feuchtigkeitsspendende Maske fĂŒr die trockenen Gesichtspartien.

Unsere Produkte fĂŒr Mischhaut sind optimal auf die BedĂŒrfnisse von Mischhaut abgestimmt!

Empfindliche Haut: Das macht sie aus!

Das sind die Eigenschaften der empfindlichen Haut:

  • Hautreaktion auf verschiedene Inhaltsstoffe, Kleidung oder Kontakt zu anderen Substanzen
  • Juckreiz, Rötung, SpannungsgefĂŒhl
  • eher trockene Haut
  • vermutlich unzureichende Barrierefunktion

Bei empfindlicher Haut kann sowohl der Kontakt zu verschiedenen Stoffen der Kleidung, aber auch mit vermeintlich hautfreundlichen Pflegeprodukten der Auslöser fĂŒr die verschiedenen Symptome sein.

Oft wird medizinisch keine wirkliche Ursache fĂŒr die Hautreaktionen gefunden, da es sich nicht um Allergien, sondern vielmehr um eine Überempfindlichkeit der Haut handelt. Man geht davon aus, dass durch die gestörte Barriereschicht unterschiedliche Stoffe leichter in die Haut eindringen und dadurch eine Abwehrreaktion erzeugen.

Außerdem wird die empfindliche Haut schnell durch Sonneneinstrahlung geschĂ€digt, weshalb ein guter Sonnenschutz unerlĂ€sslich ist!

Junge Frau cremt sich mit Vitamin C Hauptpflege ein.

Bei empfindlicher Haut vermeide Produkte mit Duftstoffen.

Was braucht empfindliche Haut?

Bei sensibler Haut solltest du dir einen grĂŒndlichen Blick auf die Inhaltsstoffe von Kosmetika angewöhnen.

  • Achte auf reine und hochvertrĂ€gliche Inhaltsstoffe, wie du sie in Clean Beauty Skincare ( zB in der COSPHERA Hyaluron Creme) finden kannst.
  • Verwende eine milde Reinigung und Feuchtigkeitspflege, die keine reizenden Wirkstoffe enthĂ€lt und die Haut trotzdem mit wertvollen Pflegestoffen versorgt.
  • Gönne deiner Haut einmal wöchentlich eine gut vertrĂ€gliche, feuchtigkeitsspendende Maske.
  • Peelings sind fĂŒr diesen Hauttyp eher nicht geeignet, da sie zu Irritationen fĂŒhren können.

Unreine Haut: Das macht sie aus!

Folgende Eigenschaften charakterisieren unreine Haut:

  • fettige Haut
  • Mitesser (= Komedonen)
  • kleine Pusteln
  • vergrĂ¶ĂŸerte Poren

Die unreine Haut kann man als Zwischenstufe von fettiger Haut und Akne bezeichnen. Die TalgdrĂŒsen produzieren zu viel Talg und im Vergleich zur fettigen Haut kommt es bei der unreinen Haut sogar schon zu Verstopfungen und leichten EntzĂŒndungen. So können sich Mitesser (Komedonen) bilden.

Dabei unterscheidet man zwischen

  • geschlossenen Mitessern: sie liegen tiefer und sind als kleine Vorwölbungen sichtbar
  • offene Mitesser, bei denen der Talg durch Melanin und Oxidationsprodukte als kleiner schwarzer Punkt erscheint.

Wichtig bei der unreinen Haut ist, den Übergang in eine Akne zu verhindern. Hier können antibakterielle, porenverfeinernde und talgregulierende Wirkstoffe helfen, wie sie in unseren Gesichtspflegeprodukten fĂŒr unreine Haut enthalten sind.

Was braucht unreine Haut?

Gerade bei unreiner Haut ist eine auf deinen Hauttyp abgestimmte Pflegeroutine wichtig, um das Entstehen weiterer Unreinheiten zu verhindern und die Haut wieder in Balance zu bringen.

  • Reinige deine Haut tĂ€glich mit einem sanften Reiniger ohne aggressive Inhaltsstoffe
  • Bei unreiner Haut ist die Verwendung nicht-komedogener Produkte unerlĂ€sslich, um einem Verstopfen der Poren vorzubeugen.
  • Inhaltstoffe wie Vitamin C & SalicylsĂ€ure (BHAs) [7] haben entzĂŒndungshemmende Eigenschaften und können die Talgproduktion regulieren
  • Retinol gilt als Gold-Standard gegen Unreinheiten, da der Wirkstoff die Zellerneuerung ankurbelt und so die Poren befreit

Akne: Was macht sie aus?

Das sind typische Eigenschaften der Akne [8]:

  • Pusteln, Papeln und Mitesser
  • EntzĂŒndungen
  • fettige Haut
  • Aknenarben (mehr ĂŒber Aknenarben)

Von Akne sind meist Jugendliche und vor allem mÀnnliche Jugendliche betroffen, da die Talgproduktion vor allem von mÀnnlichen Sexualhormonen angeregt wird. Dennoch kann die Akne auch nach der PubertÀt bestehen. Betroffene leiden dann sogar nach Erreichen des 20. oder 30. Lebensjahrs unter der sogenannten "Erwachsenenakne".

Eine Therapie gegen Akne sollte man zu jedem Zeitpunkt sehr ernst nehmen, denn je nachdem wie ausgeprĂ€gt die EntzĂŒndungen der Haut auftreten, kann es zu bleibenden Aknenarben kommen.

Unser Tipp: Nimm’ rechtzeitig eine dermatologische Behandlung in Anspruch . So kann bleibenden SchĂ€den vorgebeugt werden. Außerdem vermeidest du auf diese Weise den enormen Leidensdruck, der mit der Akne einhergeht.

GrundsĂ€tzlich solltest du bei unreiner Haut und besonders bei Akne darauf achten, deinen Lebensstil dahingehend zu ĂŒberdenken, ob du die Voraussetzungen fĂŒr ein gutes Hautbild noch verbessern kannst.

Dazu gehört

  • eine gesunde, ballaststoffreiche und zuckerarme ErnĂ€hrung mit wenig Milchprodukten
  • regelmĂ€ĂŸig Sport
  • Rauchen und Alkohol vermeiden

Weitere Basismaßnahmen sind

  • eine tĂ€gliche Reinigung und Pflege
  • circa 2x wöchentlich Peelings mit FruchtsĂ€ure oder SalicylsĂ€ure
  • einmal im Monat manuelle Aknetherapie bei einer Kosmetikerin oder Dermatologin
Dieses Bild zeigt eine Frau, die sich einen Mitesser ausdrĂŒckt.

Auf keinen Fall selbst versuchen die Pickel auszudrĂŒcken! Der Talg gelangt so tiefer in die Haut und man provoziert EntzĂŒndungen und Narben.

Neben diesen Grundvoraussetzungen unterscheidet man bei der Aknetherapie zwei unterschiedliche AnsÀtze:

  1. Topische Therapie, also alle Wirkstoffe die direkt auf die Haut aufgetragen werden
  2. Systemische Therapie, also zum Beispiel Medikamente gegen Akne [9] [10]
Topische Therapie
Systemische Therapie
  • Retinoide (Vitamin A Derivate)
  • Benzylperoxid (vermindert Bakterienzahl und somit EntzĂŒndungen)
  • AzelainsĂ€ure (Hautschuppen lösen sich gleichmĂ€ĂŸig ab)
  • Antibiotika (gegen Bakterien)
  • Antibiotika bei mittelschwerer bis schwerer Akne
  • bei stĂ€rkster Akne Isotretinoin (hat viele Nebenwirkungen, nur falls andere Therapieformen versagen)

Unser Test Welcher Hauttyp bin ich? hilft dir, deinen Hauttyp zu bestimmen.

3. Die Hauttypen nach Fitzpatrick

ZurĂŒck zu unserer Eingangsfrage: Welche Hauttypen gibt es? Denn wie schon gesagt, eigentlich handelt es sich bei Mischhaut, unreiner Haut & Co. um HautzustĂ€nde. Deshalb klĂ€ren wir jetzt, was der Begriff ‘Hauttypen’ aus wissenschaftlicher Sicht eigentlich bedeutet.

Schon im Jahr 1975 hat der amerikanische Dermatologe Thomas Fitzpatrick eine Einteilung der Hauttypen in 6 Gruppen eingefĂŒhrt. Diese Einteilung beruht darauf wieviel Eumelanin (Hautfarbstoff) in der Haut enthalten ist - also einfach ausgedrĂŒckt wie dunkel oder hell die Haut ist [11].

  • Hauttyp I: Keltischer Typ
  • Hauttyp II: Nordischer Typ
  • Hauttyp III: Mischtyp
  • Hauttyp IV: Mediterraner Typ
  • Hauttyp V: Dunkler Typ
  • Hauttyp VI: Schwarzer Typ

Sobald unsere Haut der Sonne ausgesetzt ist, beginnt unser natĂŒrlicher Sonnenschutz: durch den Hautfarbstoff versuchen sich die Zellen vor den schĂ€dlichen UV-Strahlen abzuschirmen.

AbhĂ€ngig davon, wo man auf der Welt lebt, ist man mehr oder weniger der Sonne ausgesetzt und hat dementsprechend von Geburt an mehr oder weniger Bedarf an Eumelanin (also unserem natĂŒrlichen Sonnenschutz der Hautzellen). Diese Grundausstattung ist genetisch festgelegt und Ă€ndert sich im Gegensatz zu dem Hautzustand nicht mehr.

Um sich also ausreichend vor der Sonne zu schĂŒtzen, sollte man seinen Hauttypen gut kennen.

DafĂŒr lohnt es sich, einen Blick auf die folgende Einteilung zu werfen.

Hauttyp I

Merkmale:

  • sehr helle Hautfarbe
  • rötliches oder sehr helles Haar
  • helle Augenfarbe
  • Sommersprossen

Menschen mit Hauttyp I haben ausgesprochen helle Haut, helle bis rötliche Haare und auch die Augenfarbe ist eher hell - also blau oder grĂŒn. Meistens haben sie Sommersprossen, die im Sommer zunehmen.

Sie bekommen sehr schnell einen Sonnenbrand und haben ein enorm hohes Hautkrebsrisiko. Dieses sollte nicht unterschÀtzt werden, weshalb Menschen mit Hauttyp I am besten die Mittagssonne vollstÀndig meiden und sehr streng auf einen guten Sonnenschutz achten [13].

Eigenschutzzeit: unter 10 Minuten

Die Eigenschutzzeit ist die Zeit, in der man sich ungeschĂŒtzt in die Sonne begeben kann, ohne dass die UV-Strahlen Schaden anrichten.

Hauttyp II

Merkmale:

  • helle Hautfarbe
  • blond oder hellbraune Haare
  • blaue, graue oder grĂŒne Augen
  • Sommersprossen

Menschen mit Hauttyp II haben ebenfalls eine helle Haut- und Haarfarbe. Im Sommer bekommen sie zwar nicht so schnell einen Sonnenbrand wie Menschen mit Hauttyp I, allerdings werden sie auch nur ganz langsam braun (und davor eher rot). Dementsprechend hoch ist auch hier das Hautkrebsrisiko.

Besonders um die Mittagszeit sollte man sich unbedingt im Schatten aufhalten und sich ansonsten gut mit einem ausreichend hohen Lichtschutzfaktor oder langer Kleidung schĂŒtzen.

Eigenschutzzeit: 10 bis 20 Minuten

Hauttyp III

Merkmale:

  • mittelhelle Hautfarbe
  • dunkelblonde oder braune Haarfarbe
  • jegliche Augenfarbe möglich
  • kaum Sommersprossen

Menschen mit Hauttyp III sind schon etwas dunkler und auch die Augenfarbe kann von blauen bis zu braunen Augen variieren. Im Sommer bekommen sie selten einen Sonnenbrand und werden eher braun.

Dennoch besteht auch hier die Gefahr fĂŒr Hautkrebs, die leider leicht unterschĂ€tzt wird, da Menschen mit Hauttyp III sich oft in falscher Sicherheit wiegen. Aussagen wie "ich bekomme nie einen Sonnenbrand" sollten nicht mit "ich bekomme nie Hautkrebs" gleichgesetzt werden.

Eigenschutzzeit: 20 bis 30 Minuten

Hauttyp IV

Merkmale:

  • brĂ€unliche Hautfarbe
  • braune Haare
  • braune Augenfarbe

Menschen mit Hauttyp IV haben meistens braune Haare und Augen und werden im Sommer bei Sonneneinstrahlung sehr schnell braun. Dabei bekommen sie sehr selten einen Sonnenbrand und haben ein entsprechend etwas niedrigeres Risiko an Hautkrebs zu erkranken.

Dennoch sollte man sich auch mit Hauttyp IV nicht ungeschĂŒtzt den UV-Strahlen aussetzen, da nicht nur die UV-B Strahlen, die fĂŒr die HautbrĂ€unung verantwortlich sind, sondern auch UV-A Strahlen unsere Hautzellen schĂ€digen können und vorzeitige Hautalterung begĂŒnstigen.

Eigenschutzzeit: ĂŒber 45 Minuten

Hauttyp V

Merkmale:

  • hellbraune bis dunkelbraune Hautfarbe
  • braune Augen
  • dunkelbraune bis schwarze Haare

Menschen mit Hauttyp V werden schnell und sehr intensiv braun und bekommen dabei nahezu nie einen Sonnenbrand. Das Hautkrebsrisiko ist eher gering, aber dennoch vorhanden. Deshalb sollte man sich auch mit dunkler Hautfarbe gut vor der Sonne und den verschiedenen UV-Strahlen schĂŒtzen.

Eigenschutzzeit: ĂŒber 60 Minuten

Hauttyp VI

Merkmale:

  • dunkelbraune bis schwarze Hautfarbe
  • dunkelbraune Augenfarbe
  • schwarze Haarfarbe
  • keine Sommersprossen

Auch wenn das Hautkrebsrisiko bei Menschen mit Hauttyp VI gering ist, gibt es leider keinen Hauttyp, bei dem man sagen kann, dass ĂŒberhaupt kein Risiko durch die UV-Strahlung besteht.

Eigenschutzzeit: ĂŒber 90 Minuten

Merke: Hauttypen, Hautfarbe und Sonnenempfindlichkeit hÀngen zusammen

Man kann also sagen, dass es eine "gesunde BrĂ€une" eigentlich gar nicht gibt, denn sobald die Haut beginnt, sich dunkler zu fĂ€rben, ist sie gestresst und in einem "Abwehrmodus". Dennoch freut man sich paradoxerweise jedes Mal, wenn man aus dem Urlaub kommt und die Freunde einem zur "gesunden BrĂ€une" gratulieren. Leider ist in den letzten Jahren das Auftreten von Hautkrebs enorm gestiegen, weshalb man sich gut ĂŒberlegen sollte, ob dieser Moment das Risiko wert ist.

In einer Studie der UniversitĂ€t Ulm konnte ĂŒbrigens gezeigt werden, dass nur 24 % der Befragten in der Lage sind, ihren Hauttypen richtig einzuschĂ€tzen [12].

4. VerÀnderungen der Haut

Dass sich der Hautzustand mit der Zeit verĂ€ndert, ist jedem klar. Man kann sich der Hautalterung und den damit einhergehenden natĂŒrlichen VerĂ€nderungen nicht wirklich entziehen. Dabei wissen die Wenigsten, dass sich die Haut nicht nur im Laufe des Lebens, sondern auch im Laufe eines Monats oder sogar eines Tages zyklisch verĂ€ndert [5].

Tagesrhythmus der Haut

TagsĂŒber: Schutz vor Ă€ußeren EinflĂŒssen Nachts: weniger Barrierefunktion, Regeneration

Im Laufe des Tages ist unsere Haut zahlreichen UmwelteinflĂŒssen ausgesetzt, weshalb die Barrierefunktion im Vordergrund steht. Dadurch ist die Haut widerstandsfĂ€higer gegenĂŒber Ă€ußeren Reizen. Diesen Zustand kann man sich dadurch zunutze machen, indem man tagsĂŒber

  • Peelings macht
  • stĂ€rkere Reinigungen durchfĂŒhren kann (wenn nötig)
  • Kosmetikbehandlungen durchfĂŒhren kann
  • die Barrierefunktion der Haut durch Sonnenschutz zusĂ€tzlich unterstĂŒtzt.

Nachts steht die Regeneration im Vordergrund. Deshalb sollte man vor allem abends eher milde und hautfreundliche Produkte verwenden, und durch eine wirkstoffreiche Creme die Regenerationsprozesse der Haut unterstĂŒtzen. Hier kann die Haut auch von rĂŒckfettenden Hautcremes profitieren. Dadurch, dass die Hautdurchblutung gesteigert ist, können die Inhaltsstoffe besser aufgenommen werden, was man durch eine leichte abendliche Gesichtsmassage (zum Beispiel beim Eincremen) gerne unterstĂŒtzen kann.

Abends sollte man also

  • die Hautregeneration mit milden Produkten unterstĂŒtzen
  • die Haut schonen und eher rĂŒckfettende Cremes verwenden (je nach Hautzustand)
  • gewĂŒnschte Wirkstoffe verwenden

Monatsrhythmus der Haut

Viele Frauen beklagen die HautverĂ€nderungen, die wĂ€hrend des Monatszyklus auftreten. Im Laufe des Monats schwanken die unterschiedlichen Hormonkonzentrationen, was die Grundlage fĂŒr die monatliche Blutung ist [14].

Diese hormonellen Schwankungen sind der Grund fĂŒr die Schwankungen unseres Hautbildes, da Östrogen in der ersten ZyklushĂ€lfte ansteigt und in der zweiten HĂ€lfte wieder abfĂ€llt. Dieses Hormon ist bekannt dafĂŒr, dass es unsere Haut schön und geschmeidig macht und uns den gewĂŒnschten ebenen Teint schenkt.

Pflegetipps fĂŒr die Periode:

  • Feuchtigkeitsspendende Pflegeprodukte
  • Der Haut Entspannung und Ruhe gönnen, keine aggressiven Reinigungen

Pflegetipps fĂŒr die Follikelphase:

  • Zeit fĂŒr Reinigungen und Peelings
  • Reichhaltige Masken und Cremes

Pflegetipps fĂŒr die Ovulationsphase:

  • Peelings
  • Beste Zeit fĂŒr kosmetische Behandlungen

Pflegetipps fĂŒr die Lutealphase:

  • Nicht-komedogene Pflege verwenden
  • TĂ€gliche milde Hautreinigung
  • Eventuell SalicylsĂ€ure, MilchsĂ€ure, GlykolsĂ€ure
  • Auf ausreichend Sonnenschutz achten
  • Auf ErnĂ€hrung und Stresslevel achten, um das Hautbild nicht negativ zu beeinflussen

Hautalterung

Bereits ab Mitte 20 beginnt die Hautalterung, spÀtestens ab dem 30. Lebensjahr sind dann meistens die ersten Anzeichen in Form von kleinen Falten sichtbar.

Dieses Bild zeigt eine Àltere Frau mit schöner Haut.

Bei richtiger Pflege (und/oder guten Genen) sieht deine Haut bis ins hohe Alter gut aus.

Der Prozess der Hautalterung ist genetisch festgelegt und kann leider nicht aufgehalten werden. Allerdings spielen neben diesen intrinsischen Faktoren [15] auch zahlreiche extrinsische Faktoren eine wichtige Rolle. Diese kann man durchaus beeinflussen und die Hautalterung verlangsamen.

NatĂŒrliche Prozesse der Hautalterung

  • Stoffwechsel- und Syntheseleistung werden langsamer
  • Durchblutung nimmt ab
  • ElastizitĂ€t nimmt ab (Kollagenfasern)
  • weniger HyaluronsĂ€ure
  • weniger Talgproduktion, damit trockenere Haut

Äußere, verstĂ€rkende Faktoren der Hautalterung

  • UV-Strahlung!!!
  • Rauchen
  • Alkohol
  • schlechte oder nĂ€hrstoffarme ErnĂ€hrung
  • ĂŒbermĂ€ĂŸiger Stress
  • Luftverschmutzung
  • schlechte Hautpflege

Tipps zur Hautpflege im Alter [16]:

  • Milde Reinigung, keine Aggressiven Seifen oder mechanische Peelings
  • Feuchtigkeitsspendende Pflege, rĂŒckfettende Cremes
  • Sonnenschutz
  • Coenzym Q10 (geringere Faltentiefe)
  • Retinol (erhöht Dicke der Epidermis)
  • Chemische Peelings (fördern Regeneration)
  • HyaluronsĂ€ure (Verbesserung der Hautfeuchtigkeit)
  • Vitamin E, Vitamin C (antioxidativ)
  • Vitamin B5 (zB.: Calciumpantothenat - regenerativ, beruhigend)
  • Antioxidative Wirkstoffe (zB.: OPC oder Resveratrol)

Unsere COSPHERA Performance Pflegeprodukte fĂŒr reife Haut helfen dir, deine Haut reichhaltig zu pflegen.

Fazit: Welche Hauttypen es gibt, ist eine wichtige Frage fĂŒr die richtige Pflegeroutine!

Wichtig ist vor allem der Unterschied zwischen Hautzustand und Hauttyp. Der Hautzustand kann sich im Laufe des Lebens Ă€ndern, wohingegen der Hauttyp genetisch festgelegt ist. Um die geeignete Pflege zu finden, solltest du wissen, in welchem Zustand sich deine Haut gerade befindet, da sich daraus ihre BedĂŒrfnisse ableiten.

Stellst du dir noch immer die Frage: Welcher Hauttyp bin ich? Mache hier den Hauttyp-Test!

Meistens entwickelt sich die Haut von einer eher fettigen Haut im Jugendalter hin zu einer eher trockenen Haut im höheren Alter. Dennoch können in jedem Alter die unterschiedlichsten Hautprobleme durch zahlreiche Ă€ußere und innere EinflĂŒsse auftreten.

Wichtig bei der Pflege ist es dann, zu wissen welche Hauttypen es gibt, dann auf diese Probleme einzugehen, und der Haut genau das zu geben, was sie gerade benötigt.

Jetzt die COSPHERA Wirkstoffkosmetik entdecken!

[1] https://media.dav-medien.de/sample/9783804725355_p.pdf

[2] Hoffmann, S. L. (2016). Einfluss von Risikofaktoren, UmstĂ€nden der Diagnosestellung und FrĂŒherkennungsmaßnahmen auf die Tumordicke nach Breslow bei Patienten mit malignem Melanom (Doctoral dissertation, NiedersĂ€chsische Staats-und UniversitĂ€tsbibliothek Göttingen).

[3] BÀhrle-Rapp, M. (2007). Hautzustand. In Springer Lexikon Kosmetik und Körperpflege (pp. 251-251). Springer, Berlin, Heidelberg.

[4] Adler, Y. (2016). Haut nah. Alles ĂŒber unser grĂ¶ĂŸtes Organ.

[5) EllsĂ€sser, S. (2008). Pflegeanleitungen und Hautschutz fĂŒr den ganzen Körper. Körperpflegekunde und Kosmetik: Ein Lehrbuch fĂŒr die PTA-Ausbildung und die Beratung in der Apothekenpraxis, 159-193.

BĂ€hrle-Rapp, M. (2007).

[6] Panthenol. In Springer Lexikon Kosmetik und Körperpflege (pp. 399-399). Springer, Berlin, Heidelberg.

[7] STAUBER-REICHMUTH, G. I. S. E. L. A. Pflege der seborrhoischen, zu Akne neigenden Haut.

[8] Degitz, K., Placzek, M., Borelli, C., & Plewig, G. (2007). Pathophysiologie der Akne Pathophysiology of acne. Journal der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft, 5(4), 316- 324.

[9] Nast, A., Bayerl, C., Borelli, C., Degitz, K., Dirschka, T., Erdmann, R., ... & Gollnick, H. (2010). S2k-Leitlinie zur Therapie der Akne. Journal der Deutschen dermatologischen gesellschaft, 8.

[10] Lam et al.: Hidradenitis Suppurativa (Acne inversa): Management of a Recalcitrant Disease. In: Pediatric Dermatology. Band: 24, Nummer: 5, 2007, doi: 10.1111/j.1525- 1470.2007.00544.x.| Open in Read by QxMDp.465-473.

[11] Fitzpatrick TB. The Validity and Practicality of Sun-Reactive Skin Types I Through VI. Arch Dermatol. 1988;124(6):869–871. doi:10.1001/archderm.1988.01670060015008

[12] Schneider, L. A., Neckermann, V., Dezham, P., & Eigentler, T. (2016). Patienten schÀtzen ihren Hauttyp zu dunkel ein. hautnah dermatologie, 32(5), 28-29.

[13] Lang, V. (2019). UV-induzierter nichtmelanozytĂ€rer Hautkrebs bei Außen-und Innenberufsgruppen: Eine Querschnittstudie (Doctoral dissertation, Technische UniversitĂ€t MĂŒnchen).

[14] Janni et al.: Facharztwissen GynÀkologie. Elsevier 2017, ISBN: 978-3-437-29896-7.

[15] Zouboulis, C. C. (2003). Intrinsische Hautalterung. Der Hautarzt, 54(9), 825-832.

[16] Bayerl, C. (2005). Topische Externa in der Hautalterung. Der Hautarzt, 56(4), 328-339.