1. 5 Facts, die du kennen solltest, wenn du AHA und BHA kombinieren möchtest!

Sowohl AHA und BHA gehören zur Gruppe der Hydroxycarbonsäuren (auch: Hydroxysäuren). Der gemeinsame Nenner: Sie kurbeln durch ihre Peeling-Effekte die Hauterneuerung an und sorgen für einen frischen, ebenmäßigen Teint [1]. Übrigens auch im Doppelpack – es gibt Produkte, die in der gleichen Formulierung AHA und BHA kombinieren.

Wir haben zusammengefasst, was die beiden Säure-Arten ausmacht, worauf es bei der Wahl der richtigen AHA & BHA Kombination ankommt und was du beim Säuren-Layering beachten solltest.

Fact #1: AHAs wirken vor allem auf der obersten Hautschicht.

AHA ist die Abkürzung für Alpha Hydroxy Acids, oder zu Deutsch Alpha-Hydroxysäuren. Sie werden aus pflanzlichen Quellen gewonnen und wirken vor allem auf der Hautoberfläche. Das sind ihre Spezialgebiete, die dir strahlend reine Haut bescheren:

  • Sie wirken glättend und klärend, da sie durch ihren Peeling-Effekt abgestorbene Hautzellen von der Hautoberfläche entfernen [2]. Außerdem mindern sie Verfärbungen und beugen verstopften Poren vor.
  • Sie mindern Fältchen und Linien, indem sie die hauteigene Bildung von Kollagen (einem der wichtigsten ‘Füllstoffe’ unseres Bindegewebes) ankurbeln [2].

Zu den besonders milden AHAs gehören Glykolsäure und Milchsäure. Aufgrund ihrer sanften und gleichzeitig effektiven Pflegeeffekte verwenden wir Milchsäure in der COSPHERA Retinol Creme und im Retinol Serum.

AHAs wie sanfte Milchsäure eigenen sich zur Pflege aller Hauttypen. Von ihrer hydratisierenden Wirkung profitiert insbesondere trockene und durch die Sonne geschädigte Haut.

Das sind die bekanntesten AHAs:

  • Fruchtsäuren wie Zitronensäure und Apfelsäure (auch: Äpfelsäure)
  • Weinsäure
  • Glykolsäure
  • Mandelsäure
  • Milchsäure

Fact #2: BHAs gehen tiefer.

BHA bzw. Beta-Hydroxysäure hat eine Stärke: Sie hat Tiefgang. Weil sie tiefer in die Haut eindringen als AHA, können BHAs direkt in den Poren ihre antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung entfalten. Die bekannteste und in Kosmetik am meisten verwendete BHA ist Salicylsäure – ein beliebter Inhaltsstoff in Anti-Akne-Pflege [3]. Salicylsäure könnte dir also bekannt vorkommen, wenn du unter Akne, großen Poren und Unreinheiten leidest.

Obwohl BHAs tiefere Hautschichten erreichen als AHAs, sind sie auch für die Pflege sensibler Haut geeignet.

Verwendest du BHA (Salicylsäure) in deiner Hautpflegeroutine, darfst du dich über einen weiteren Benefit freuen. Denn auch BHAs wirken hornhautauflösend, sorgen also dafür, dass abgestorbene Hautzellen von der Hautoberfläche abgetragen und in diesem Prozess Verfärbungen wie Pigmentflecken sichtbar reduziert werden.

Fact #3: Dein Hautzustand entscheidet darüber, ob du AHA und BHA kombinieren kannst.

Die Vorteile der beiden Säuren für die Haut haben dich überzeugt? Dann fragst du dich jetzt sicher, ob du in deiner täglichen Pflegeroutine BHA und AHA kombinieren kannst. Die kurze Antwort lautet: Yes, you can. Und jetzt das große ‘Aber’.

Erstens gilt das Motto ‘viel hilft viel’ nicht, wenn es um Säuren geht. Zweitens ist es sinnvoll, die Entscheidung für die Pflege mit AHA und BHA (Salicylsäure) von deinem aktuellen Hautzustand abhängig zu machen.

Ölige und zu Akne neigende Haut pflegst du am besten mit BHAs wie Salicylsäure. Sie ist fettlöslich und kann besonders gut in die Poren eindringen. Weil sie tiefgehend reinigt und antibakteriell wirkt, werden Unreinheiten reduziert, gleichzeitig wird der Entstehung neuer Pickel der Boden entzogen. Wenn dich auch Unebenheiten und Fältchen stören, kannst du zusätzlich eine milde AHA wie Milchsäure in deine Routine integrieren.

Bei trockener Haut empfehlen wir dir, auf AHAs zu setzen. Deine neue beste Skincare-Freundin heißt in diesem Fall ‘Milchsäure’. Sie ist Bestandteil der Natürlichen Feuchthaltefaktoren der Haut (Natural Moisturizing Factors, NMF) [2]. Als körpereigener Stoff ist sie weniger irritierend, als andere AHAs [4].

Fact #4: Beim Säuren-Layering solltest du 2 wichtige Regeln beachten.

Wie schon gesagt: Im Prinzip kannst du AHA und BHA kombinieren. So bekommst du die doppelten Beauty-Benefits beider Säure-Arten: Du pflegst deine Haut in der Tiefe und verleihst der obersten Hautschicht gleichzeitig einen Frische-Glow.

Bei sensibler Haut solltest du allerdings sicherheitshalber auf eine Kombination von BHA und AHA verzichten. Oder dich ganz langsam herantasten.

Für alle anderen Hauttypen dienen die folgenden Regeln als grobe Richtlinie:

  • Das richtige Timing: Um Irritationen vorzubeugen, raten Dermatolog*innen meist dazu, AHA und BHA zu verschiedenen Tageszeiten anzuwenden. Benutze zB. morgens einen Reiniger mit Salicylsäure und verwende AHAs wie Glykolsäure oder Milchsäure in deiner Abendroutine. Falls deine Haut auf die Kombi mit Rötungen reagiert, versuche es damit, die Säuren abwechselnd an jedem zweiten Abend aufzutragen.
  • Dein Hautbedürfnis: Neigt vor allem deine T-Zone zu öligem Glanz und Unreinheiten? Dann verwende Säuren in der Hautpflege einfach nach dem Mix & Match Prinzip: Tiefenreinigende und klärende BHAs in der T-Zone, glättende und kollagenboostende AHAs auf den verbleibenden Hautpartien.

Fact #5: Retinol & Salicylsäure zusammen verwenden? Besser nicht.

Salicylsäure und Retinol sind zwei potente Wirkstoffe mit vielen Vorteilen. Nehmen wir beispielsweise Retinol. Es regt die Kollagenbildung an, wirkt mattierend, stimuliert die Zellerneuerung, glättet und mindert Pigmentflecken [5]. Oder sagen wir ganz einfach: Besser geht effektive Hautpflege eigentlich (fast) nicht mehr. Salicylsäure ist aufgrund seiner klärenden und antibakteriellen Eigenschaften ein beliebter Inhaltsstoff in Produkten für unreine Haut [3].

Da sowohl rezeptpflichtiges Cremes mit Retinoiden wie Retinsäure, als auch Salicylsäure zu Irritationen, trockener und empfindlicher Haut führen können, werden diese Nebeneffekte bei der gemeinsamen Anwendung möglicherweise verstärkt. Zusammen wirken die beiden Inhaltsstoffe in der Regel einfach zu austrocknend. Eine kombinierte Anwendung ist hier also keine gute Idee.

Fazit: AHA und BHA kombinieren? Ja, das geht!

Fassen wir zusammen. Säuren in der Hautpflege sind gar nicht so unheimlich, wie es sich anhört. Und dass du BHA und AHA nicht kombinieren kannst, ist ein Mythos, der sich hartnäckig hält.

Wenn du dich bei der Anwendung beider Säuren an ein paar Grundregeln hältst, spricht nichts gegen die Power-Kombi. Hast du sensible Haut, gilt es, sich langsam an beide Wirkstoffe heranzutasten. Bei öliger Haut, die zu Akne neigt, kannst du etwas forscher vorgehen. Viele Pflegeprodukte für unreine Haut enthalten ohnehin sowohl AHAs, als auch BHAs. So kannst du AHA und BHA kombinieren – und profitierst gleich zweifach von den klärenden und glättenden Pflegeeffekten beider Hydroxysäuren.

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[1] Kornhauser, Andrija et al. “Applications of hydroxy acids: classification, mechanisms, and photoactivity.” Clinical, cosmetic and investigational dermatology vol. 3 135-42. 24 Nov. 2010, doi:10.2147/CCID.S9042

[2] Tang, Sheau-Chung, and Jen-Hung Yang. “Dual Effects of Alpha-Hydroxy Acids on the Skin.” Molecules (Basel, Switzerland) vol. 23,4 863. 10 Apr. 2018, doi:10.3390/molecules23040863

[3] Dayal, S, Kalra, KD, Sahu, P. Comparative study of efficacy and safety of 45% mandelic acid versus 30% salicylic acid peels in mild-to-moderate acne vulgaris. J Cosmet Dermatol. 2019; 19: 393– 399. https://doi.org/10.1111/jocd.13168

[4] Soleymani, T., Lanoue, J., & Rahman, Z. (2018). A Practical Approach to Chemical Peels: A Review of Fundamentals and Step-by-step Algorithmic Protocol for Treatment. The Journal of clinical and aesthetic dermatology, 11(8), 21–28.

[5] Zasada, Malwina, and Elżbieta Budzisz. “Retinoids: active molecules influencing skin structure formation in cosmetic and dermatological treatments.” Postepy dermatologii i alergologii vol. 36,4 (2019): 392-397. doi:10.5114/ada.2019.87443