1. Haarwurzeln stärken – wie geht das? Der Überblick
- Gesunde Haarwurzeln sind das Fundament kräftiger Haare. Während der Wachstumsphase des Haarzyklus bilden sich in der Haarwurzel ständig neue Haarzellen.
- Damit das funktioniert, brauchen unsere Haarwurzeln eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen – zB Zink, Eisen und Vitamin D.
- Rosmarinöl kann mit seiner durchblutungsfördernden Wirkung zur Haargesundheit beitragen, auch Kopfhautmassagen (zB mit Haar Tonic) haben positive Effekte
- Aufgepasst: Straffe Frisuren, energisches Bürsten und andere Styling-Gewohnheiten, die starken Zug auf unsere Haarwurzeln ausüben, können Haarausfall begünstigen.
Gesunde Haarwurzeln benötigen eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen, damit die Haare kräftig wachsen können.
Was du im Alltag tun kannst, um deine Haarwurzeln zu aktivieren und für volles Haar zu sorgen, haben wir weiter unten in unseren 7 Tipps für dich zusammengefasst.
2. Diese Rolle spielen deine Haarwurzeln für das Haarwachstum
Gut eingebettet sitzen unsere Haarwurzeln in den unteren Hautschichten der Kopfhaut jeweils in einem geschützten Hohlraum – dem Haarfollikel. Der untere Teil der Haarwurzel wird Haarzwiebel genannt. Sie ist der Schlüsselfaktor für das Haarwachstum.
- Die Haarzwiebel produziert ununterbrochen neue Haarzellen. Diese kleben zusammen, verhornen und wandern nach oben, bis sie als Haar aus der Kopfhaut geschoben werden.
- In die Haarzwiebel reicht die Haarpapille hinein. Sie ist mit Blutgefäßen verknüpft und sorgt als ‘Schnittstelle’ dafür, dass das Haar konstant gut mit Nährstoffen versorgt wird.
Funktioniert dieses Zusammenspiel optimal, wachsen unsere Haare etwa einen Zentimeter pro Monat.
3. Haarwurzeln und Haarfollikel: Wo liegt der Unterschied?
Wenn du deine Haarwurzeln stärken möchtest, bist du vielleicht auch auf Artikel gestoßen, die sich damit beschäftigen, die Haarfollikel zu kräftigen. Tatsache ist: Für gesundes Haar brauchst du sowohl funktionsfähige Haarfollikel, als auch unversehrte Haarwurzeln.
Beide sind auf ganz unterschiedliche Weise wichtig für deine Haargesundheit:
- Auf der menschlichen Kopfhaut befinden sich etwa 100.000 Haarfollikel. Sie bilden eine Art Hülle für die Haarwurzel. Sind sie einmal geschädigt, wachsen sie nicht von selbst nach.
- Haarwurzeln bilden dagegen immer wieder neue Haare. Das ist im Wachstumszyklus unserer Haare so vorgesehen. Wenn das Haar sich in der Ruhephase befindet, fällt es schließlich aus und ein neues Haar entsteht im Haarfollikel.
4. Haarwurzeln stärken und aktivieren: 7 natürliche Tipps
Wirken deine Haare kraftlos und dünn (oder fallen in letzter Zeit vermehrt aus), probiere es mit diesen Beauty-Secrets für gesunde Haarwurzeln und gestärktes Haar.
1. Belebe deine Haarwurzeln mit Rosmarinöl.
Dank der sozialen Medien hat Rosmarinöl für das Haarwachstum in letzter Zeit ziemlich große Aufmerksamkeit bekommen. Dabei ist seine Wirkung auf die Haargesundheit schon länger bekannt und wissenschaftlich bestätigt. Rosmarinöl kann Haarwurzeln stärken, indem es die Durchblutung der Kopfhaut fördert und gefäßerweiternd wirkt [1].
Rosmarinöl kann die Haarwurzeln stärken, da die Durchblutung der Kopfhaut angeregt wird.
Möchtest du Rosmarinöl gegen Haarausfall gerne ausprobieren, hast aber keine Lust auf fettige Rückstände im Haar und lange Wartezeiten? Dann erlebe unser vitalisierendes Leave-In Hair Growth Serum mit Rosmarinöl, Koffein und Haarvitaminen wie Biotin.
2. Verbinde deine Haarpflege mit einer Kopfhautmassage.
Auch dieser Tipp kommt aus der Wissenschaft: Massagen der Kopfhaut verbessern nachweislich das Haarwachstum und können Haarausfall entgegenwirken [2]. Wissenschaftler*innen vermuten, dass Kopfmassagen durchblutungsfördernde Effekte haben und so die Haarwurzeln stärken können.
Gönne deiner Kopfhaut doppelt Gutes und kombiniere die Massage mit der Anwendung einer nährstoffreichen Pflege für dein Haar, die du nicht auswaschen musst.
3. Probiere die Ananas-Methode aus, um deine Haarwurzeln zu schützen.
Die Pineapple-Frisur eignet sich besonders für lockiges und texturiertes Haar. Was dahintersteckt: Die Angewohnheit, mit einem Pferdeschwanz oder Dutt zu schlafen, kann die Haarwurzeln strapazieren und zu Haarbruch führen. Mit der Pineapple-Methode kannst du deine Locken über Nacht zähmen, ohne Haarschäden befürchten zu müssen.
So funktioniert die Ananas-Frisur: Nehme dein Haar oben in der Mitte des Kopfes zusammen und sichere es locker (!) mit einem Satin Scrunchie. Lass deine Locken links und rechts zur Seite fallen.
4. Achte auf deine Nährstoffversorgung.
Zurück zu unserem anfänglichen Beispiel mit dem Blumenbeet. Zur Erinnerung: Wie sensible Pflänzchen sind auch deine Haare über ihre Wurzeln mit dem Untergrund verbunden, aus dem sie ihre Nährstoffe beziehen. In der Kopfhaut übernimmt die Haarpapille diese Funktion. Sie versorgt die Haarwurzel mit Nährstoffen aus dem Blut.
Was stärkt Haarwurzeln und sorgt für kräftige Haare? Diese Nährstoffe sind besonders wichtig für die Haargesundheit:
- Zink. Es ist über verschiedene Stoffwechselprozesse am Wachstum von Zellen und der Bildung von Protein beteiligt, die wichtig für die Haargesundheit sind. Zinkmangel steht außerdem mit Haarausfall in Verbindung [3].
- Eisen. Auch ein Eisenmangel kann hinter Haarausfall stecken. Man nimmt an, dass Eisen auf den Haarzyklus einwirkt und bestimmte Gene im Haarfollikel beeinflusst [3].
- Vitamin C. Es hilft unserem Körper, Eisen zu verwerten und kann laut Studien sogar zur Verlängerung des Haarschafts beitragen [4].
- Vitamin D. Auch dieses Vitamin spielt eine wichtige Rolle für die Einleitung eines neuen Haarzyklus [3]. Niedrige Vitamin-D-Werte können mit Haarausfall in Verbindung stehen [5].
In unseren Haarfollikeln finden bei der Bildung neuer Haare ständig Prozesse der Zellteilung statt. Damit das reibungslos funktioniert, brauchen sie Treibstoff, also ausreichend Nährstoffe. Möchtest du deine Haarwurzeln stärken und aktivieren, ist es eine gesunde Ernährung – und eine gezielte Nahrungsergänzung, wenn Mangelerscheinungen bestehen – essentiell.
5. Sei sanft zu nassem Haar.
Nasses Haar ist besonders empfindlich. Rubbelst du dein Haar gerne nach dem Waschen mit einem Handtuch trocken? Oder – noch schlimmer – bürstest du deine frischgewaschenen Haare mit viel Schwung, um verbliebene Knötchen zu lösen?
Diese Gewohnheiten könnten dafür verantwortlich sein, wenn deine Haare glanzlos und dünn wirken, oder sogar ausfallen.
Möchtest du deine Haarwurzeln stärken, wringe sie nach dem Waschen stattdessen sanft aus und wickle sie in ein weiches Microfaser-Handtuch. Bürste deine Haare erst, wenn sie etwa zu 80 % trocken sind. Verwende bei Bedarf vorher einen Kamm mit breiter Zahnung, um die Haare zu entwirren.
Nasses Haar ist besonders empfindlich und benötigt eine sanfte Pflege.
6. Probiere neue, schonendere Haarstyles aus.
Zugegeben: Glätteisen, Wärmebürste und Lockenstab sind aus keiner Stylingroutine mehr wegzudenken. Dabei tun wir uns (und unserem Haar) viel Gutes, wenn wir unsere natürliche Haartextur wieder lieben lernen – und öfter auf Hitzestylings verzichten.
Hole dir neue Inspiration für passende Looks, die auch ohne Hitze funktionieren. So kannst du auf die Dauer deine Haarwurzeln stärken und für gesundes ‘Happy Hair’ sorgen.
7. Praktiziere Selbstfürsorge.
Das ist besonders in stressigen Phasen wichtig. Extremer Stress kann den Wachstumszyklus der Haare unterbrechen, da dadurch die Wachstumsphase der Haare vorzeitig gestoppt wird. Die Haarwurzel wechselt dann direkt in die Ruhephase und fällt zwei bis drei Monate später aus. Das ist auch der Grund, warum wir die Nachwirkung stressiger Trigger-Ereignisse erst Monate später durch vermehrten Haarverlust bemerken [6].
Versuche, chronischem Stress entgegenzuwirken, indem du Elemente der Selbstfürsorge in deinen Alltag integrierst – und dir bewusst Zeit für dein Wohlbefinden nimmst.
Fazit: Eine ausgewogene Ernährung, schonende Pflege und bewusste Self-Care unterstützen dich dabei, deine Haarwurzeln zu stärken.
Nicht selten sind unsere Haare ein Spiegelbild davon, wie es uns gesundheitlich geht. Dauerstress, Nährstoffmangel und zu wenig Zeit für Selbstfürsorge setzen nicht nur deinem Körper zu, sondern können auch hinter leblosem, dünnem Haar stecken.
Mit einer ausgewogenen Ernährung, sanfter Pflege und bewusst gelebten Me-Momenten kannst du dagegen deine Haarwurzeln stärken – und dabei insgesamt für ein verbessertes Wohlbefinden und Körpergefühl sorgen.
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[1] Panahi, Y., Taghizadeh, M., Marzony, E. T., & Sahebkar, A. (2015). Rosemary oil vs minoxidil 2% for the treatment of androgenetic alopecia: a randomized comparative trial. Skinmed, 13(1), 15–21.
[2] English, R.S., Barazesh, J.M. Self-Assessments of Standardized Scalp Massages for Androgenic Alopecia: Survey Results. Dermatol Ther (Heidelb) 9, 167–178 (2019). https://doi.org/10.1007/s13555-019-0281-6
[3] Guo, Emily L, and Rajani Katta. “Diet and hair loss: effects of nutrient deficiency and supplement use.” Dermatology practical & conceptual vol. 7,1 1-10. 31 Jan. 2017, doi:10.5826/dpc.0701a01
[4] Ruiz-Tagle, Susana et. al. (2018). Micronutrients in hair loss. Our Dermatology Online. 9. 320-328. 10.7241/ourd.20183.25.
[5] Almohanna, Hind M et al. “The Role of Vitamins and Minerals in Hair Loss: A Review.” Dermatology and therapy vol. 9,1 (2019): 51-70. doi:10.1007/s13555-018-0278-6
[6] Hughes EC, Saleh D. Telogen Effluvium. In: StatPearls . Treasure Island (FL): StatPearls Publishing; 2024 Jan https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK430848/