1. Was ist hormonell bedingter Haarausfall?

Hormonell bedingter Haarausfall ist die häufigste Ursache für Haarverlust bei Männern und Frauen [1]. Was dahintersteckt? Eine erbliche Überempfindlichkeit der Haarfollikel gegenüber männlichen Geschlechtshormonen.

  • Hormoneller Haarausfall beginnt in der Regel nach dem dritten Lebensjahrzehnt [1].
  • In Europa sind bis zum 50. Lebensjahr fast 50 % der Männer betroffen [2].
  • Etwa 25 % der Frauen leiden unter der sogenannten androgenetischen Alopezie [3].
  • Bei Männern äußert sich hormonell bedingter Haarausfall in sichtbar werdenden Geheimratsecken. Frauen bemerken meist insgesamt lichteres und dünneres Haar am Scheitel [3].
Frau prüft ihre Haare auf Haarausfall.

Hormonell bedingter Haarausfall ist die häufigste Ursache für Haarverlust bei Männern und Frauen.

2. Hormoneller Haarausfall: Welche Rolle spielen DHT und Testosteron?

DHT (Dihydrotestosteron) ist ein Androgen. Es entstammt dem körpereigenen, männlichen Geschlechtshormon Testosteron und ist dessen biologisch wirksamste Form.

Auch der weibliche Körper bildet Testosteron, allerdings in geringeren Mengen. Leidest du unter hormonell bedingtem Haarausfall, reagieren deine Haarwurzeln überempfindlich auf DHT. So äußert sich das:

  • DHT verkleinert die Haarfollikel und hemmt auf diese Weise die Bildung neuer Haare [3]
  • DHT lässt die Kapillaren enger werden, sodass die Blut- und Nährstoffzufuhr zu den Haarfollikeln eingeschränkt wird [3]
  • DHT verkürzt die Wachstumsphase des Haarzyklus und verlängert gleichzeitig die Ruhephase [3]

Ob (und wann) es zu dieser erhöhten Empfindlichkeit gegenüber DHT kommt, hängt mit deiner genetischen Veranlagung zusammen. Genauer gesagt: Bestimmte Variationen in der Ausprägung deines Androgen-Rezeptor-Gens machen die Haarfollikel “empfänglicher” für DHT.

3. Hormonell bedingten Haarausfall erkennen: Das sind die häufigsten Symptome

Hast du das Gefühl, zu viele Haare zu verlieren, bist dir aber nicht sicher, ob hormoneller Haarausfall dahintersteckt? Tatsache ist: Haarverlust kann viele Gründe haben – von Nährstoffmangel, über Stress, Hauterkrankungen und hormonellen Imbalancen (zB in Schwangerschaft und Stillzeit) bis zu deiner Genetik. Wir zeigen dir, woran du anlagebedingten, hormonellen Haarausfall erkennen kannst.

Diese Haarausfall-Symptome sprechen für einen Einfluss von DHT [1]:

  • bei Frauen gehören ein zunehmend lichter werdender Mittelscheitel sowie eine insgesamt sichtbar geringere Haarfülle zu typischen Symptomen. Die Haare am Hinterkopf sind nicht betroffen. In der Regel kommt es nicht zu einer Glatzenbildung.
  • bei Männern wirkt sich hormoneller Haarausfall zunächst im Stirnbereich in Form von Geheimratsecken aus. Langfristig verschiebt sich die Stirn-Haar-Grenze nach hinten. Im weiteren Verlauf kommt es zu einer Glatze am Oberkopf, während an den Seiten und am Hinterkopf ein Haarkranz erhalten bleibt.

Übrigens: Auch Haarausfall in den Wechseljahren kann mit einer vererbten Überempfindlichkeit gegenüber DHT zusammenhängen. Der veränderte Hormonhaushalt lässt diese vorher nicht erkannte Überempfindlichkeit nun stärker zum Vorschein treten.

4. DHT-Haarausfall stoppen: Kennst du diese 5 natürlichen DHT-Hemmer?

Möchtest du hormonell bedingten Haarausfall in den Griff bekommen und deinen DHT-Wert senken? Diese natürlichen DHT-Blocker können dabei helfen.

1. Rosmarin

Ob in Serum, Öl oder Haar Tonic: Rosmarin gilt als echter Geheimtipp gegen Haarausfall, der durch den Einfluss von DHT und Testosteron bedingt ist. Sowohl Rosmarinextrakt als auch Rosmarinöl haben haarwachstumsfördernde Eigenschaften.

Eine Studie kam zu dem Schluss: Die Wirkung von Rosmarinöl gegen hormonell bedingten Haarausfall ist vergleichbar mit der von Minoxidil, einem beliebten medizinischen Haarwuchsmittel [4]. Nebenwirkungen wie eine juckende Kopfhaut traten bei der Anwendung von Rosmarinöl seltener auf, als bei Minoxidil.

Rosmarinextrakt gegen hormonellen Haarausfall.

Rosmarin gilt als echter Geheimtipp gegen hormonell bedingen Haarausfall, da er haarwachstumsfördernde Eigenschaften beinhaltet.

Weitere Studien liefern Hinweise auf die Wirkung von Rosmarinextrakt als natürlicher DHT-Blocker: Es hemmt die Bindung von DHT an die Androgen-Rezeptoren und unterbindet auf diese Weise die Störung des Haarwachstumszyklus [5].

Rosamarinöl aus medizinischer Sicht

Gastkommentar von Dr. med. Merle Schäfer

Das bekannteste Mittel gegen Haarausfall ist bisher in vielen dermatologischen Praxen Minoxidil. Ursprünglich handelt es sich hierbei um ein Mittel gegen Bluthochdruck, jedoch zufällig hat man gemerkt, dass es dabei zu einem ausgesprochen guten Haarwachstum kam. Seitdem wird Minoxidil ob als Lösung oder als Schaum auf die Kopfhaut aufgetragen, dies bleibt jedoch meistens nicht ohne Nebenwirkungen.

Viele Patienten klagen über starken Juckreiz oder das Gefühl die Kopfhaut brenne, sodass sie oft das Mittel gar nicht langfristig anwenden möchten. Nun gibt es glücklicherweise auch pflanzliche Alternativen, die Studien zu folge eine vergleichbare Wirkung auf das Haarwachstum haben wie Minoxidil.

Dabei handelt es sich in erster Linie um Rosmarinöl. Darin enthaltene ätherische Öle und Wirkstoffe wie beispielsweise Glykolsäure, Flavonoide und Tannine wirken stark antientzündlich, antimikrobiell und antioxidativ, dadurch kann die Haarwurzel gestärkt und durch eine vermehrte Durchblutung auch optimal mit Nährstoffen versorgt werden.

Viele kennen den alten Spruch „100 Kammschübe an einem Tag bringen volles und schönes Haar“. Dies geht natürlich ebenfalls auf eine gesteigerte Durchblutung der Kopfhaut zurück, man sollte das Öl also bestmöglich leicht einmassieren.

Eine 2015 veröffentliche amerikanische Studie konnte den gleichen Effekt gegen altersbedingten Haarausfall zeigen wie Minoxidil. Dabei wurden die Probanden in 3 Gruppen eingeteilt und 6 Monate lang hinsichtlich des Haarwachstums beobachtet. Während sowohl bei der Gruppe die Minoxidil nutzte, als auch bei der Rosmarinöl-Gruppe eine signifikante Steigerung der Haardichte und Verbesserung der Haarstruktur festgestellt werden konnte, klagten die Probanden bei Rosmarinöl nicht über unangenehme Nebenwirkungen wie beispielsweise Juckreiz. Rosmarinöl scheint also hinsichtlich seiner Verträglichkeit überlegen, hinsichtlich der Wirksamkeit zumindest nicht unterlegen zu sein.

Neben seiner Wirkung gegen Haarausfall hat es sogar noch andere gute Eigenschaften: Rosaminöl hilft bei trockener Kopfhaut und Schuppen. Dabei lösen sich kleinste Teile der obersten Hautschicht, dem Stratum corneum ab und sind als weiße kleine Hautpartikel meist ansatznah zu sehen. Durch seine durchblutungsfördernden und antimikrobiellen Eigenschaften kann das Öl einer trockenen Kopfhaut entgegenwirken und die Hautschuppenbildung stark verringern. Zusammenfassend hat das Rosamarinöl durchaus positive Eigenschaften auf Haarstruktur, -wachstum und auf die Kopfhaut.

2. Coffein

Ähnlich, wie ein guter Kaffee am Morgen unsere Gehirnzellen in den Wachmodus versetzt, funktioniert Coffein auch an den Haarwurzeln. Studien zeigen: Direkt auf der Kopfhaut angewendet kann Coffein das Haarwachstum unterstützen, indem es ganz natürlich den wachstumshemmenden Effekten von Testosteron entgegenwirkt [2].

In einer Laborstudie konnten Wissenschaftler*innen außerdem zeigen: Im Gegensatz zur Kontrollgruppe war der Haarschaft bei der mit Koffein behandelten Kopfhaut schon 120 Stunden nach der Anwendung deutlich verlängert [6].

Koffein kann seine Wirkung am besten entfalten, wenn es auf der Kopfhaut aufgetragen wird – zB in Form eines Haar Tonic mit Koffein.

3. Basilikum

Auch der DHT-hemmende Effekt von Basilikum ist hervorragend in Studien untersucht. Thailändische Wissenschaftler*innen fanden im Jahr 2010 heraus: Basilikum hemmt das Enzym, das für die Umwandlung von Testosteron in DHT verantwortlich ist [7].

Die Wissenschaftler hatten zehn in Thailand vorkommende Pflanzen untersucht, um herauszufinden, welche sich zur natürlichen Behandlung von DHT-bedingten Störungen eignen. Basilikum schnitt in diesem Vergleich am besten ab.

Gute Gründe für uns, diesen natürlichen DHT-Blocker in unserem kräftigenden Haar Tonic zu nutzen. Die effektive Formel versorgt deine Kopfhaut mit Rosmarin, Koffein, Basilikum und weiteren studienbasierten Wirkstoffe, die deinen Haarwurzeln neue Kraft schenken.

4. Grüntee

Grüner Tee darf in dieser Liste nicht fehlen. Er ist nicht nur gesund, sondern hat hormonell bedingtem Haarausfall gleich einiges entgegenzusetzen. Die positive Wirkung des Muntermachers liefern die enthaltenen Polyphenole, insbesondere Epigallocatechingallat (EGCG).

Gegen hormonellen Haarausfall bzw. androgenetische Alopezie wirkt EGCG durch seinen Einfluss auf den Androgen-Stoffwechsel. Es hemmt das für die Umwandlung in DHT verantwortliche Enzym und unterdrückt gleichzeitig die Übertragung an die Androgen-Rezeptoren [8].

Möchtest du hormonell bedingten Haarausfall stoppen, kann es deshalb helfen, deine Haargesundheit von innen (über eine gesunde Ernährung und Nahrungsergänzung, wenn nötig) und außen (mit wissenschaftlich basierter Haarpflege) zu unterstützen. Schon gewusst? Die COSPHERA Haar Vitamine enthalten mehr als 20 optimal dosierte Mikronährstoffe für schönes Haar, darunter Grünteeextrakt.

Grüntee gegen Haarausfall.

Grüntee kann dabei helfen, hormonellen Haarausfall zu mindern, da er Einfluss auf den Androgen-Stoffwechsel hat.

5. Rotklee

Rotklee enthält Biohanin A, das zu den Phytoöstrogenen gehört. Diese pflanzlichen Substanzen haben im Körper eine ähnliche Wirkung, wie Östrogen. Sie sind so effektiv gegen Haarausfall, weil sie als natürlicher DHT-Blocker die Umwandlung von Testosteron in DHT hemmen – laut Studien ist Biohanin A dabei noch effektiver, als grüner Tee [9].

In einer Studie wurde der Effekt einer Formulierung mit Rotklee auf das Haarwachstum untersucht. Das Ergebnis am Ende des viermonatigen Untersuchungszeitraums: Die Zahl der Haare in der Wachstumsphase erhöhte sich, während die Zahl der Haare in der Ausfallphase abnahm [9].

Wir nutzen Rotklee-Extrakt gemeinsam mit pflanzlichen Wachstumsboostern aus Mungobohne und schützender Magnolienrinde in unserem prostaglandinfreien Wimpernserum.

Fazit: Du kannst hormonell bedingten Haarausfall ganz natürlich behandeln

Hormoneller Haarausfall bei Männern und Frauen geht meist mit einer Überempfindlichkeit der Haarfollikel auf das Androgen DHT einher. Möchtest du den Verlauf beeinflussen, gilt es, frühzeitig auf die Symptome zu achten und dem Haarausfall entgegenzuwirken. Wie das ganz natürlich geht – und welche DHT-Blocker sich dafür besonders gut eignen, haben wir dir in diesem Artikel gezeigt.

Bist du noch auf der Suche nach einer kräftigenden Haarpflege, die auf neusten Studien basiert? Hier kannst du unser Haar Tonic entdecken!

[1] Salman, Kubra Esen et al. “Frequency, severity and related factors of androgenetic alopecia in dermatology outpatient clinic: hospital-based cross-sectional study in Turkey.” Anais brasileiros de dermatologia vol. 92,1 (2017): 35-40. doi:10.1590/abd1806-4841.20175241

[2] Bansal, Manish et al. “Role of caffeine in the management of androgenetic alopecia.” International journal of trichology vol. 4,3 (2012): 185-6. doi:10.4103/0974-7753.100096

[3] Ho CH, Sood T, Zito PM. Androgenetic Alopecia. [Updated 2022 Oct 16]. In: StatPearls Publishing; 2023 Jan-. Available from: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK430924/

[4] Panahi, Yunes et al. “Rosemary oil vs minoxidil 2% for the treatment of androgenetic alopecia: a randomized comparative trial.” Skinmed vol. 13,1 (2015): 15-21.

[5] Murata, Kazuya et al. “Promotion of hair growth by Rosmarinus officinalis leaf extract.” Phytotherapy research : PTR vol. 27,2 (2013): 212-7. doi:10.1002/ptr.4712

[6] Fischer, T W et al. “Effect of caffeine and testosterone on the proliferation of human hair follicles in vitro.” International journal of dermatology vol. 46,1 (2007): 27-35. doi:10.1111/j.1365-4632.2007.03119.x

[7] Kumar, Thapana et. al (2011). Screening of steroid 5α-reductase inhibitory activity and total phenolic content of Thai plants. Journal of Medicinal Plants Research. 5. 1265-1271.

[8] Kim, Y.Y., et. al (2011), Effects of topical application of EGCG on testosterone-induced hair loss in a mouse model. Experimental Dermatology, 20: 1015-1017. https://doi.org/10.1111/j.1600-0625.2011.01353.x

[9] Zgonc Škulj, A., Poljšak, N., Kočevar Glavač, N. et al. Herbal preparations for the treatment of hair loss. Arch Dermatol Res 312, 395–406 (2020). https://doi.org/10.1007/s00403-019-02003-x