1. Was ist überpflegte Haut und woran kannst du sie erkennen?
Steigen wir direkt ins Thema ein. Denn überpflegte Haut ist ein Begriff, der sich fast schon von selbst erklärt. Trotzdem – zu viel Pflege… gibt es das überhaupt? Leider ja. Und es ist eine ziemlich ernste Sache. Vor allem Frauen zwischen 16 und 45 Jahren, die gerne und viele Kosmetika verwenden, sind betroffen [1].
So zeigt sich die Erkrankung: Knötchen, Pickelchen und Papeln, sowie der typische rötliche Ausschlag perioraler Dermatitis treten zu Beginn meist im Mundbereich auf (perioral bedeutet ‘um den Mund herum’), können aber auch das Kinn, sowie die Partie um Nasenflügel und Augenlider befallen [2]. Um die Lippen herum bleibt häufig ein Areal von etwa einem Zentimeter ohne Symptome.
Periorale Dermatitis wurde lange als “Stewardessen-Krankheit” bezeichnet. Der Grund dafür klingt zugegebenermaßen nicht mehr sehr zeitgemäß:
Vor allem bei Frauen, die sich oft schminken und wechselnde Pflegeprodukte verwenden, kann es zu perioraler Dermatitis kommen.
Diese Beschreibung trifft sicher nicht nur auf Stewardessen zu. Doch speziell diese Berufsgruppe hat noch ein weiteres Problem: An ihrem Arbeitsplatz ist die trockene Luft keine Wohltat für die Hautgesundheit – ebenfalls ein Faktor, der das Entstehen der ‘Mundrose’ begünstigt.
Periorale Dermatitis vs. Rosacea: Das sind die Unterschiede!
Hautrötungen und kleine Knötchen lassen sich auch bei bestimmten Formen von Rosacea beobachten. Doch trotzdem handelt es sich bei Rosacea und perioraler Dermatitis um zwei verschiedene Hauterkrankungen. Bei Rosacea gilt die genetische Veranlagung als einer der Hauptauslöser, periorale Dermatitis steht dagegen häufig in Verbindung mit einem übermäßigen Pflegeverhalten [1].
Auch die betroffenen Hautpartien unterscheiden sich. Während Rosacea vor allem im Nasen-, Wangen- und Kinnbereich auftritt, erscheinen die juckenden Hautstellen der perioralen Dermatitis hauptsächlich rund um die Mundpartie.
Rosacea verläuft chronisch und in Schüben. Die Hauterkrankung ist nicht heilbar. Im Gegensatz dazu ist periorale Dermatitis meist nicht chronisch. Es ist durchaus möglich, leichtere Formen perioraler Dermatitis durch den Verzicht auf unnötige Pflegeprodukte zu heilen.
Keine Sorge: Sowohl Rosacea, als auch periorale Dermatitis sind nicht ansteckend!
2. Ursachen & Symptome überpflegter Haut
Was den Ausbruch der Hautkrankheit letztendlich genau triggert, ist noch unklar. Vermutet wird aber, dass die Haut sich einfach gegen ein Zuviel an Pflege wehrt (haben wir uns fast schon gedacht). Wir analysieren den Teufelskreis.
- Zu viel des Guten: Übermäßige Pflege kann zu einer Überfeuchtung der Haut und einem Aufquellen der Hornschicht führen.
- Feuchtigkeitsverlust: Die Überfeuchtung stört die Funktionen der natürlichen Hautbarriere. Dadurch kommt es zu einem erhöhten Feuchtigkeitsverlust über die Hautoberfläche, die Haut dehydriert [1]. Die gestörte Hautbarriere lässt Keime zudem leichter eindringen.
- Trockenheitsgefühle: Zu wenig Feuchtigkeit fühlt sich unangenehm an. Intuitiv folgt daher meist der Griff nach mehr Creme und mehr Pflege [1]. Das ist allerdings fatal.
- roter, knötchenhafter Ausschlag: Wird die Haut weiter überpflegt, verschlimmern sich die Symptome. Die Haut entzündet sich, ein rötlicher, oft bläschenartiger oder schuppender Ausschlag bildet sich im Gesicht [1].
Ist es zu einem solchen Skin-Burnout gekommen, empfehlen Dermatolog*innen die Nulltherapie. Auch, wenn es schwerfällt, heißt das:
An die Haut darf eine ganze Weile nur klares Wasser. Wir sprechen von etwa sechs bis acht Wochen. Auf diese Weise ermöglichst du deiner Hautbarriere, sich zu erholen.
Make-Up, Peelings, Cremes und Seren sind in dieser Zeit tabu. Und zwar auch für die Hautpartien, auf denen gar kein Ausschlag aufgetreten ist (zB Stirn und Wangen). Ein komplettes Pflege-Detox-Programm also.
Sind die Beschwerden abgeklungen (wie lange das genau dauert, kann individuell verschieden sein) lautet die Mission, die überpflegte Haut wieder aufzubauen und das zukünftige Auftreten der Ausschläge zu vermeiden. Ein klarer Fall für minimalistische Hautpflege.
3. Wie hilft minimalistische Hautpflege? Tipps für überpflegte Haut!
Eine milde, minimalistische Hautpflege mit wenigen, sorgfältig abgestimmten Inhaltsstoffen unterstützt überpflegte Haut durch effektive Hilfe zur Selbsthilfe.
Die Haut muss sozusagen wieder neu erlernen, sich selbst zu heilen. Dafür reichen drei Schritte in der morgendlichen und abendlichen Pflegeroutine aus: Reinigung, Serum und Creme.
Doch nicht allein die Anzahl der Steps in deiner täglichen Skincare ist entscheidend. Worauf es wirklich ankommt, ist die Formulierung der Gesichtspflegeprodukte, die du verwendest. Ab jetzt gilt: Nimm’ dir am besten die Zeit, vor dem Produktkauf gründlich die jeweiligen Inhaltsstoffe zu lesen! Alternativ kannst du dich natürlich auch von Anfang an für Clean Beauty Skincare entscheiden, die auf Füllstoffe, synthetische Duftstoffe, Mineralöl & Co. verzichtet.
Gut zu wissen: Periorale Dermatitis kann wiederkommen. Gerade deshalb ist es so wichtig, deine Pflegeroutine einem radikalen Detox zu unterziehen. Das ist allerdings einfacher, als gedacht. Wir verraten dir, wie.
Periorale Dermatitis regenerieren: Was du tun kannst!
Disclaimer: Dieser Artikel ersetzt keinen ärztlichen Rat. Wende dich bei Verdacht auf periorale Dermatitis an deine*n Dermatolog*in des Vertrauens.
Möchtest du den Heilungsprozess der perioralen Dermatitis unterstützen, kannst du zweimal täglich lindernde Kompressen aus Grün- oder Schwarztee auf deine Gesichtshaut auflegen. Die in diesen Teesorten enthaltenen Gerbstoffe haben einen lindernden Effekt auf die Symptome überpflegter Haut.
Sind deine Beschwerden vollständig abgeklungen, ist Geduld angesagt. Nimm dir genügend Zeit, um überpflegte Haut langsam wieder an eine Pflegeroutine zu gewöhnen.
Unser Tipp: Orientiere dich bei der Produktwahl an Formulierungen für trockene und sensible Haut.
4. Minimalistische Hautpflege: So kann sie aussehen!
Hat deine Haut den typischen roten Ausschlag überpflegter Haut überwunden oder möchtest du von vornherein überpflegte Haut vermeiden? So kann eine aufs Wesentliche reduzierte, sanfte Hautpflegeroutine aussehen:
1. Milde Reinigung
Nach der Nulltherapie (Wasser, aber nicht zu häufig!), ist es essentiell, überpflegte Haut nicht mit reizenden Inhaltsstoffen erneut herauszufordern. Entscheide dich für einen milden, pH-neutralen Reiniger, der zuverlässig Schmutz und überschüssigen Talg entfernt, ohne zu reizen oder zu irritieren. Bei den Inhaltsstoffen gilt: Je weniger, desto besser.
Achte beim Waschen auf eine lauwarme oder leicht kühle Wassertemperatur, um Hautirritationen zu vermeiden.
Wichtig: Verzichte komplett auf Peelings. Sie können eine aus der Balance geratene Hautbarriere zusätzlich strapazieren.
2. Feuchtigkeitsspendendes Serum
Der Vorteil von Seren ist ihre besonders leichte Konsistenz, die den Wirkstoffen das Eindringen in die Haut erleichtert. Sie versorgen die Haut intensiv mit wertvollen Beauty-Wirkstoffen, ohne zu beschweren. Bei überpflegter Haut kommt es darauf an, die Funktionen der Hautbarriere zu unterstützen und zu stärken [3].
Ein Serum, das feuchtigkeitsspendendes und -bindendes Hyaluron enthält, wirkt hydratisierend und ist wichtig, um die hauteigenen Feuchtigkeitsspeicher aufzufüllen.
Tipp: Verwende dein Serum auf der noch leicht feuchten Haut und klopfe es sanft ein, um den Feuchtigkeitsboost noch zu verstärken.
3. Hautberuhigende Gesichtscreme
Wir bleiben auch im letzten Schritt einer minimalistischen Skincare-Routine bei dem Motto ‘weniger ist mehr’. Deine Haut benötigt eine leichte, feuchtigkeitsspendende Gesichtspflege, die mit milden Antioxidantien zuverlässig vor Umwelteinflüssen schützt und barrierestärkende Wirkstoffe enthält.
Bei der Wahl der richtigen Feuchtigkeitspflege solltest du auf die Konsistenz und Formulierung achten, wenn du überpflegte Haut hast oder diese vermeiden willst. Reichhaltige Cremes können die Symptome verschlimmern. Wir setzen in unserer Hyaluron-Serie stattdessen auf das hydratisierende Leichtgewicht Hyaluron.
In der COSPHERA Hyaluron Creme für die Tages- und Nachtpflege kombinieren wir Hyaluron mit zellschützenden Antioxidantien wie Resveratrol und Traubenkernextrakt. Squalan unterstützt durch seine feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften die Barrierefunktion der Haut.
Übrigens: Die COSPHERA Hyaluron Creme ist nicht komedogen und dermatologisch auf ihre Hautverträglichkeit getestet.
5. Was du sonst noch tun kannst, um überpflegte Haut zu vermeiden!
Hast du die nervigen roten Pusteln und Flecken rund um die Mundpartie schon einmal erlebt, fragst du dich sicher, was du effektiv tun kannst, um periorale Dermatitis in Zukunft zu vermeiden.
Die Forschung zu perioraler Dermatitis tappt in vielen Bereichen noch im Dunklen. Bis jetzt steht fest, dass meistens Frauen betroffen sind und ein unpassendes Pflegeverhalten auslösend wirken kann. Welche Trigger neben zu viel Pflege zu überpflegter Haut führen können, ist nicht abschließend geklärt.
Diskutiert werden ein Einfluss von Hormonen, UV-Strahlung, Magen-Darm-Gesundheit, Ernährung und Stress. In Studien konnten weitere Gewohnheiten und Substanzen aufgedeckt werden, die in Zusammenhang mit perioraler Dermatitis stehen, und die du vielleicht vermeiden möchtest [4]:
- Mineralische Sonnenschutzmittel auf (Mikro-)pigmentbasis
- Kosmetika mit synthetischen Duftstoffen
- fluoridhaltige Zahnpasta
- die Einnahme der Antibabypille
Weitere mögliche Auslöser:
- Ungleichgewicht der Magen-Darm-Flora
- Verwendung cortisonhaltiger Cremes
Unser Tipp: Unsere Prä- und Probiotika Kapseln enthalten 10 ausgesuchte Bakterienstämme für die Darmflora und den Erhalt gesunder Haut.
Fazit: Sanfte, minimalistische Hautpflege kann helfen, überpflegte Haut zu vermeiden!
Periorale Dermatitis bzw. überpflegte Haut kann ziemlich frustrierend sein. Leidest du unter dieser Hauterkrankung, ist es wichtig, deiner Haut die Zeit zu geben, die sie zur Erholung braucht. Bei der Wahl neuer Pflegeprodukte gilt es in Zukunft, besonders genau hinzusehen. Achte bei der Wahl deiner Gesichtspflege auf milde Inhaltsstoffe, hochdosierte Formulierungen ohne Füllstoffe, und Kosmetika, die frei von synthetischen Duftstoffen sind.
Die wichtigste Beauty-Regel, um überpflegte Haut zu vermeiden, lautet: Weniger ist mehr. Eine Gesichtspflegeroutine mit drei unkomplizierten Schritten schont nicht nur deinen Geldbeutel, sondern auch langfristig deine Hautgesundheit.
Der Vollständigkeit halber: Zu viel Pflege ist allerdings nicht die einzige mögliche Ursache für periorale Dermatitis. Welche Auslöser noch vermutet werden, haben wir dir in diesem Artikel gezeigt.
Du hast empfindliche, trockene Haut oder möchtest mit einer minimalistischen Skincare überpflegter Haut vorbeugen?
Entdecke unsere milde Hyaluron-Serie im Cosphera-Shop oder kontaktiere uns unter support@cosphera.net für eine individuelle Beratung!
[1] Wollenberg, A., Bieber, T., Dirschka, T., Luger, T., Meurer, M., Proksch, E., Schön, M.P., Schwarz, T., Thaçi, D., Zuberbier, T. and Werfel, T. (2011), Perioral dermatitis. JDDG: Journal der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft, 9: 422-427. https://doi.org/10.1111/j.1610-0387.2010.07329.x
[2] Tolaymat L, Hall MR. Perioral Dermatitis. [Updated 2021 Sep 13]. In: StatPearls [Internet]. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing; 2022 Jan-. Available from:
[3] Balić, Anamaria et al. “The Role of the Skin Barrier in Periorificial Dermatitis.” Acta dermatovenerologica Croatica : ADC vol. 27,3 (2019): 169-179.
[4] Searle, T., Ali, F.R. and Al-Niaimi, F. (2021), Perioral dermatitis: Diagnosis, proposed etiologies, and management. J Cosmet Dermatol, 20: 3839-3848. https://doi.org/10.1111/jocd.14060