1. Was ist Squalan?

Squalan (Betonung: Squalán) ist eine Substanz, die sich beim Auftragen auf die Haut zwar ölig, aber (anders als Pflanzenöle) wenig fettig anfühlt.

Chemisch gesehen ist Squalan ein Alkan, also ein gesättigter Kohlenwasserstoff. Damit ist es chemisch sehr stabil und gut haltbar, da es nicht leicht oxidieren, also ranzig werden kann.

Dies hat den Vorteil, dass

  • ein Kosmetikprodukt länger haltbar und frisch bleibt und
  • es sehr gut von deiner Haut vertragen wird.

Das Wort “Squalan” leitet sich vom lateinischen “squalus” dem Wort für “großer Seefisch” ab. Das kommt nicht von ungefähr. Auch heute noch wird Squalan u. a. aus dem Lebertran des Haifisches gewonnen.

2. Wie wird Squalan hergestellt?

Zum Glück gibt es neben tierischen Quellen auch pflanzliche. Meist wird Squalan aus dem sogenannten “unverseifbaren Anteil” des Olivenöls gewonnen. Das ist eine Fraktion des Öles, welche besonders hoch an wertvollen Wirkstoffen ist.

Squalan wird aus den Überresten der Olivenöl-Gewinnung erzeugt.

In diesem Unverseifbaren finden wir Squalen - dazu später mehr. Das pflanzliche Squalan wird bisweilen auch als Phytosqualan bezeichnet, um darauf hinzuweisen, dass es nicht tierischer Herkunft ist.

Dank neuester “grüner” Technologien kann der Rohstoff inzwischen sogar mittels Fermentation aus Zuckerrohr-Bagasse (die faserigen Überreste, welche bei der Zuckergewinnung zurückbleiben) hergestellt werden.

Der schöne Aspekt daran: Beim sogenannten “Upcycling” müssen keine eigenen Ressourcen verwendet werden. Stattdessen kann aus den Rückständen, die sonst entsorgt werden, durch Weiterverarbeitung wie Fermentation ein wertvoller Stoff gewonnen werden.

Interessanterweise ist die Squalan-Qualität aus Zuckerrohr besonders rein und noch besser verträglich, da keinerlei Nebenstoffe aus der Olive oder aus dem Lebertran darin vorkommen, welche allergische Reaktionen auslösen könnten.

In der Cosphera Hyaluron Performance Creme und der Vitamin C Performance Creme findest du übrigens genau dieses tolle “Zuckerrohr-Squalan”!

Pflanzenöl vs Squalan

Bei dem Wort “Öl” denkst du vielleicht an pflanzliche Öle, welche in der Regel aus den ölhaltigen Samen (Kerne, Nüsse etc.) gewonnen werden. Diese enthalten oft wertvolle Begleitstoffe wie etwa Polyphenole oder Vitamin E, welche auch unserer Haut gut tun.

Leider haben Pflanzenöle auch Nachteile: Sie sind nicht besonders stabil und haben eine begrenzte Haltbarkeit. Die wirksamen Inhaltsstoffe verlieren mit der Zeit zum Teil ihre Wirkung und das Öl kann sogar hautreizend wirken, wenn es zu oxidieren beginnt, also im Begriff ist, ranzig zu werden!

Gerade die als besonders wertvoll gelobten Öle mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren (wie zB Raps- oder Olivenöl) neigen dazu, besonders schnell zu oxidieren. Ist dies geschehen, kehrt sich ihre positive Wirkung ins Gegenteil um.

Daher finden wir in Kosmetikprodukten neben Pflanzenölen auch andere, speziellere Öle und Lipide. Diese sind zwar in der Wirkung “neutraler” (bringen also keine Wirkstoffe mit) sind jedoch

  • äußerst hautverträglich,
  • weit stabiler und
  • lösen keine Hautreizungen aus.

Dies ist besonders wichtig für sensible Haut, Babyhaut, für Allergiker und im pharmazeutischen Bereich. Doch sind Öle für die Erhaltung der Hautfeuchtigkeit- und für die Geschmeidigkeit besonders wichtig. Sie sind sogar ein wertgebender “Basisanteil” in viele Kosmetikprodukten.

Woraus besteht unser Hautfett?

Squalan ist ein besonderer Vertreter der genannten kosmetischen Öle. Es ist in dieser Öl-Gruppe eines der stabilsten Öle und sogar verwandt mit unserem Hauttalg - dem Sebum.

Körperähnliche Stoffe, wie auch die Hyaluronsäure, werden in der Regel besonders gut vertragen, da sie dem Körper vertraut sind!

Unsere Talgdrüsen produzieren Sebum und leiten es an die Hautoberfläche. Dort hat es die Aufgabe,

  • die Haut geschmeidig zu halten,
  • Austrocknung zu vermeiden und
  • vor Umweltbelastungen zu schützen.

Sehen wir uns an, woraus unser Sebum primär besteht

  • Triglyceride
  • Fettsäuren
  • Wachse
  • Squalen
  • Cholesterin

Das Hautsebum ist also ein Öl-Wachs-Gemisch!

Durch die enthaltenen Wachse kann sich die Haut besser schützen, als wenn das Sebum nur aus flüssigen Ölen bestehen würde.

Wachse wirken schützender, da sie die Haut besser versiegeln. Stoffe wie Fettsäuren und Cholesterin können sogar etwas Wasser binden - das bedeutet unser Hauttalg ist in Wirklichkeit eine Emulsion. Doch was macht das Squalen hier drin?

3. Squalan und Squalen

Squalan und Squalen werden gerne verwechselt - kein Wunder. Nur ein Buchstabe unterscheidet sie - also Vorsicht beim Weiterlesen, sonst wird es verwirrend. Doch auch chemisch gibt es einen ganz entscheidenden Unterschied:

  • Squalan ist gesättigt
  • Squalen ist ungesättigt

Tatsächlich finden wir in der Natur nur das ungesättigte Squalen. Sowohl in unserer Haut, im Haifisch-Lebertran als auch im Olivenöl. Squalen ist sogar 6-fach ungesättigt und damit ein sehr reaktionsfreudiger und instabiler Stoff.

Solch ungesättigten Öle sind besonders interessant für Sauerstoff-Moleküle aus der Luft: Sie oxidieren diese und lassen sie ranzig werden. Wie du bereits oben gelesen hast, verlieren die Öle dadurch an Wirkung und können Hautreizungen auslösen.

Ist das jetzt gut oder schlecht?

Nun, es bringt Vor- und Nachteile mit sich. Im Sebum zB würde sich der Sauerstoff zuerst auf das Squalen stürzen, bevor er unsere Hautzellen angreift, weil das instabile Squalen salopp gesagt eine sehr einfache Beute für den Sauerstoff darstellt.

Squalen opfert sich sozusagen für unsere Haut und kann somit als “Fänger freier Radikale” und damit als Wirkstoff betrachtet werden!

Als Zusatz in Kosmetikprodukten wird Squalen eher selten eingesetzt. Da es noch instabiler als so manches ungesättigtes Pflanzenöl ist, hat es eine sehr begrenzte Haltbarkeit. Andere Antioxidantien wie Vitamin E sind hierfür besser geeignet.

Nun kennst du den Grund, warum Squalan viel häufiger als Squalen in unserer Kosmetik zu finden ist.

4. Zwei gängige Mythen über Squalan

Entgegen vieler Mythen, die im Netz herumgeistern, möchten wir an dieser Stelle mit zwei Falschaussagen aufräumen:

  • KORREKT: Squalan ist kein Wirkstoff (Squalen schon!).
  • KORREKT: Squalan wirkt nicht feuchtigkeitsspendend (aber schützend - siehe etwas weiter unten!).

Das wirkt jetzt vielleicht etwas enttäuschend, doch das bedeutet keineswegs, dass Squalan nicht dennoch einen ganz wichtigen Beitrag für die Haut leisten kann.

5. Wie deine Haut von Squalan profitiert

Wie schon erläutert ist Squalan ein hochverträgliches, neutral wirkendes Öl. Es dringt leicht und relativ schnell in die Haut ein und hält diese weich und geschmeidig.

Und das macht es sehr gut: Squalan schenkt der Haut sogar ein unglaublich weiches Gefühl, ohne dabei fettig zu sein oder zu glänzen.

Aufgrund seiner speziellen Molekülstruktur legt es sich wie ein unsichtbares Schild auf die Haut und schützt sie vor Feuchtigkeitsverlust.

Squalan wirkt also nicht feuchtigkeitsspendend, sondern sorgt dafür, dass das Wasser in der Haut bleibt.

Auf diese Weise unterstützen wir den hauteigenen Fettfilm der Haut durch einen sehr ähnlichen Mechanismus. So wird die Haut wieder glatt, zart und erhält einen tollen Glow.

Fazit

Squalan ist ein toller Inhaltsstoff in Cremes und in Ölen. Zwar kann es nicht halten, was fälschlicherweise oft behauptet wird, doch tut es das, was es soll (nämlich für ein angenehmes Hautgefühl sorgen und die Haut vor Feuchtigkeitsverlust schützen) sehr gut. Wenn die Basisfunktionen der Hautpflege erfüllt sind, können andere spezielle Wirkstoffe wie Hyaluron ihre Wirkung umso besser gezielt entfalten.

Huang, Zih-Rou et al. “Biological and pharmacological activities of squalene and related compounds: potential uses in cosmetic dermatology.” Molecules (Basel, Switzerland) vol. 14,1 540-54. 23 Jan. 2009, doi:10.3390/molecules14010540