1. Die häufigsten Akne-Arten im Überblick

Unreinheiten und entzündete Pusteln im Gesicht machen dir das Leben schwer und an manchen Tagen würdest du dich am liebsten zu Hause verkriechen? Damit bist du nicht allein.

Frau mit Akne versteckt ihr Gesicht.

Akne ist kein Grund, sich zu verstecken. In diesem Artikel erfährst du, was du tun kannst.

Akne ist für bis zu 90 % aller jungen Erwachsenen ein Thema – und bleibt es in vielen Fällen bis über das 2. Lebensjahrzehnt, vor allem bei Frauen [1]

Die chronische Erkrankung betrifft nicht nur die Haut. In einer groß angelegten britischen Studie fanden Wissenschaftler*innen heraus, dass Menschen, die unter Akne leiden, ein um 63 % erhöhtes Risiko für Depressionen haben [2].

Doch es gibt Licht am Ende des Tunnels – Akne lässt sich heilen. Der erste Schritt, um sie richtig zu behandeln und endgültig loszuwerden? Kenne den Unterschied zwischen den verschiedenen Formen von Akne.

Hautärzt*innen teilen Akne vulgaris in vier Unterformen ein:

  • Acne comedonica
  • Acne papulopustulosa
  • Acne conglobata
  • Acne tarda (eine Sonderform der Akne, auch: Spätakne oder Erwachsenenakne)

Was ist Erwachsenenakne?

Von Erwachsenenakne, die nach einem Alter von 25 Jahren erstmals auftritt oder erneut aufflammt, sind häufiger Frauen betroffen – laut Studien bis zu 40 % [1]. Auch Männerakne kann noch im Erwachsenenalter vorkommen. Meist stecken hormonelle Ursachen hinter Akne-Ausbrüchen jenseits der Pubertät.

2. Welche Akne-Form habe ich?

Für die Einteilung der Akne-Arten ist unter anderem ausschlaggebend, ob sich auf deiner Haut eher verstopfte Poren (Komedonen), Papeln und Pusteln oder Knoten zeigen. Außerdem ist der Schweregrad der Akne ein wichtiges Kriterium. Und: Es gibt weitere Akne-Typen, wie zB Mallorca-Akne und Kosmetik-Akne, die ihre Ursache in äußeren Einflüssen haben.

Sehen wir uns einmal genauer an, woran du die einzelnen Akne-Arten erkennen kannst.

Acne comedonica

Dich stören Mitesser und verstopfte Poren (= Komedonen) in der T-Zone und auf den Wangen? Obendrein liegt ständig ein öliger Glanz auf deiner Haut? Dann hast du die typischen Symptome einer leichten Akne mit niedrigem Schweregrad – einer Acne comedonica.

Die gute Nachricht: Greifst du hier rechtzeitig mit einer geeigneten Hautpflege ein, kannst du verhindern, dass sie sich zu einer entzündlichen Akne weiterentwickelt. Dazu gleich mehr.

Acne papulopustulosa

Du leidest nicht nur unter verstopften Poren, sondern auch unter entzündeten Knötchen (Papeln) und geröteten Eiterbläschen (Pusteln)? Acne papulopustulosa zählt zu den mittelschweren Akne-Formen. Je nach Anzahl der Papeln und Pusteln auf der Haut, kann sie nochmals in verschiedene Schweregrade unterteilt werden.

Zu dieser Form von Akne kommt es, wenn sich das Aknebakerium Cutibacterium acnes in den verstopften Poren breit macht und mit deinem Hauttalg reagiert.

Dabei entstehen freie Fettsäuren, die in der Haut Entzündungsreaktionen auslösen. Diese Entzündungen kannst du von außen sehen, wenn es zu Papeln und eitrigen Pusteln kommt.

Acne conglobata

Sie gilt als schwerste Akne-Form und betrifft häufiger Männer, als Frauen. Ihr Hauptmerkmal: Die Haut ‘explodiert’ regelrecht, sodass du am liebsten gar nicht mehr in den Spiegel schauen möchtest. Im Gesicht, aber auch am Körper (zB am Rücken oder auf der Brust) bilden sich große entzündete Abszesse und Zysten.

Wichtig: Bei schwerer Akne solltest du dir dringend ärztlichen Rat einholen, da sonst bleibende Aknenarben drohen.

Die typische Acne Vulgaris lässt sich in der Regel in die drei oben beschriebenen Akne-Arten und Schweregrade unterteilen. Neben dieser Einteilung werden bei Akne auch abhängig von den jeweiligen Ursachen bestimmte Typen unterschieden. Im Anschluss widmen wir uns deshalb der Frage: Welche Arten von Akne gibt es noch?

3. Weitere Akne-Arten und ihre Ursachen

Nicht immer steckt eine ‘echte’ Akne hinter akneartigen Hautveränderungen. Die sogenannte Mallorca-Akne ist ein Beispiel dafür.

Mallorca-Akne

Wusstest du, dass UV-Strahlung bei manchen Menschen eine Entzündungsreaktion der Haarfollikel provozieren kann?

Die dann entstehenden Papeln und Pickel sehen Akne vulgaris zum Verwechseln ähnlich, haben aber einen ganz anderen Hintergrund.

Bei dieser Form der Sonnenallergie reagiert der Körper auf die unter UV-Strahlung gebildeten freien Radikale mit Juckreiz und Ausschlag. Wie du das vermeiden kannst? Ganz einfach: Hast du das Gefühl, dass deine Haut nach dem Sonnenbaden von Pickeln übersät ist, achte auf geeigneten Sonnenschutz, um Mallorca-Akne vorzubeugen.

Kontaktakne

Zur sogenannten Acne venenata kommt es bei häufigem und direktem Hautkontakt mit Substanzen, die zu Entzündungen der Talgdrüsenfollikel und verstopften Poren führen. Bestimmte Formen der Acne venenata können sogar auf Vergiftungen hinweisen – wie etwa Chlorakne.

Gefährdet sind vor allem Menschen, die durch ihren Beruf regelmäßig mit auslösenden Stoffen (zB Steinkohlenteer, Erdöl und Schmieröle) zu tun haben [3].

Acne cosmetica

Du hast es sicher schon erraten: Acne cosmetica hat ihre Ursache in der Verwendung von Kosmetik und Make-up mit komedogenen Inhaltsstoffen [4]. Genau genommen ist sie daher ebenfalls eine Form der Kontaktakne.

Tiegel mit Gesichtscreme.

Ein Blick auf die Inhaltsstoffe alleine reicht nicht - es hängt immer von der Gesamt-Formulierung ab, ob ein Kosmetikprodukt komedogen wirkt oder nicht.

Komedogene Stoffe können das Verstopfen der Poren begünstigen, wodurch Mitesser und Pickel entstehen [5]. Aber: Welche Stoffe letztendlich auf deiner Haut komedogen wirken, kann dir keine Liste verraten. Möchtest du mehr darüber wissen? Dann lies’ dir gerne unseren Artikel über die Bedeutung von ‘komedogen’ durch.

Neigt deine Haut vermehrt zur Pickelbildung, nachdem du reichhaltige Cremes und ölhaltiges Make-up verwendest? Dann versuche, auf solche Trigger-Produkte zu verzichten und greife stattdessen zu Kosmetik mit bewährten Anti-Akne-Wirkstoffen wie Retinol.

4. Akne behandeln: So wird deine Haut endlich wieder rein!

Je früher du gegen verstopfte Poren und unreine Haut vorgehst, desto besser. Auf diese Weise vermeidest du, dass sich eine leichte Akne zu einer schwereren Form der Hauterkrankung weiterentwickelt. Wir zeigen dir, worauf es jetzt wirklich ankommt.

Mache Retinol zu deinem besten Skincare-Buddy.

Warum Retinol als Gold-Standard in der Therapie aller Akne-Arten gilt? Weil seine zellerneuernde Wirkung für ein klares, reines Hautbild sorgt und nachweislich Unreinheiten reduziert. Sieh’ selbst:

Retinol

  • mildert das Erscheinungsbild von Akne: Retinol kurbelt die Bildung neuer Hautzellen an. Die beschleunigte Hauterneuerung und der verbesserte Abtransport abgestorbener Zellen wirken auf der Haut wie ein Aufräum-Kommando. Unreinheiten und verstopfte Poren werden effektiv verringert, dem Entstehen neuer Pickel wird vorgebeugt [6].
  • glättet die Haut: Auch diesen Wirk-Effekt hat Retinol seinen regenerationsfördernden Eigenschaften zu verdanken. Da es einen schnellen Nachschub an neuen Zellen bewirkt und die Kollagenbildung anregt, werden bestehende Unebenheiten ausgeglichen – die Haut erscheint glatt und verjüngt [6].
  • hellt Pickelmale und Verfärbungen auf: Akne und unreine Haut hinterlassen nicht selten Pickelmale oder dunkle Flecken im Gesicht. Die zellregenerierenden Fähigkeiten von Retinol wirken aufhellend und sorgen für einen einheitlichen Hautton. Gleichzeitig hemmt es die Bildung neuer Pickelmale und Pigmentflecken [6].

Bringe deine Haut mit Probiotika wieder in Balance.

Probiotika sind ‘gute’ Bakterien, die im Mikrobiom unseres Darms eine Art Abwehrfunktion erfüllen. Zu ihnen gehören Milchsäurebakterien (zB Lactobacillus und Bifidobacterium).

Was das mit Akne zu tun hat? In unserem Darm, aber auch auf unserer Haut lebt eine Armee aus unzähligen Mikroorganismen und Bakterien – das Mikrobiom. Im Idealfall haben darin die guten Bakterien die Überhand. Sie schützen uns wirksam vor schädlichen Mikroorganismen.

Bei Menschen, die unter Akne leiden, ist die Balance zwischen guten und schädlichen Mikroorganismen jedoch empfindlich gestört. Auf dieses Ungleichgewicht reagiert der Körper mit Entzündungsreaktionen wie Akne [7].

Dramflora der Frau.

Eine Kur mit Pro- und Präbiotika kann die Darmflora wieder in Balance bringen.

Wie Probiotika aus hochwertigen Bakterienstämmen Darm und Haut unterstützen, zeigen Studien: Die Einnahme von Probiotika verbessert das Erscheinungsbild von Akne signifikant und kann entzündliche Hautveränderungen lindern [8].

Sei geduldig mit deiner Haut.

So schön es auch wäre – kein Wirkstoff der Welt schafft es, Akne über Nacht zu heilen. Mit geeigneten Pflegeprodukten und bei regelmäßiger Anwendung darfst du dich nach zwei bis vier Wochen über erste sichtbare Verbesserungen freuen.

Das wichtigste dabei: Gib’ deiner Haut die Zeit, die sie braucht, um sich wieder zu erholen. Und beachte folgende Tipps für deine tägliche Pflegeroutine.

  • Verbanne aggressive Gesichtsreinigungsprodukte aus deinem Badezimmer. Sie können langfristig die Hautbarriere schädigen und Akne-Symptome verschlimmern.
  • Verwende stattdessen zweimal täglich eine milde, pH-neutrale Reinigung für dein Gesicht und achte außerdem darauf, dein Gesicht nach dem Sport von Schweiß zu reinigen.
  • Tausche reichhaltige Gesichtscremes, die verstopfte Poren begünstigen können, durch ein leichtes, nicht fettendes Serum für unreine Haut – zB ein klärendes Retinol Serum.

Nimm’ dir Zeit für Self-Care.

Stress kann Akne gleich doppelt verschlimmern. Erstens befeuert Stress über die Hormone Adrenalin und Cortisol die Aktivität der Talgdrüsen. Zweitens beeinflusst emotionaler Stress Entzündungsprozesse in der Haut. Und drittens wirkt sich Stress auch negativ auf die Darmflora aus, was ebenso die Haut negativ beeinflusst.

Frau meditiert im Bett.

Du wirst sehen - regelmäßige Entspannungsphasen werden dir gut tun und können Akne lindern.

Für Self-Care gibt es sogar Argumente aus der Wissenschaft: Bereits eine Entspannungsphase von 20 Minuten wirkt sich positiv auf die Regeneration der Hautbarriere nach kleinen Verletzungen aus.

Gerade, wenn Akne droht, deine Lebensfreude zu trüben, solltest du dir bewusst etwas gönnen. Ob Massage, Schaumbad, oder Meditation – lässt du es dir gut gehen, profitiert auch deine Haut.

Übrigens: Es gibt noch weitere Akne-Arten, die indirekt mit Stress in Zusammenhang stehen. Dazu gehört die Acne excoriee, eine zwanghafte ‘Skin Picking’ Störung. Betroffene kratzen, drücken, pulen und manipulieren ihre Haut in Stress-Situationen wie unter Zwang. Aus einer leichten Akne können auf diese Weise schwere Hautschädigungen und Narben entstehen.

Fazit: Nicht alle Akne-Arten sind ‘echte’ Akne – doch sie lassen sich behandeln!

In diesem Artikel haben wir dir gezeigt, welche häufigen Akne-Arten es gibt und wie sich die verschiedenen Akne-Formen voneinander unterscheiden. Akne im Erwachsenenalter hängt meist mit hormonellen Veränderungen zusammen, andere Akne-Typen wie Kontaktakne werden durch komedogene Stoffe ausgelöst und Mallorca-Akne ist eigentlich keine Akne, sondern eine Form der Sonnenallergie.

Hast du den Trigger für deine Akne erst einmal identifiziert, kannst du gezielt mit bewährten Wirkstoffen wie Retinol, einer geeigneten Pflegeroutine und bewussten Erholungsphasen entgegensteuern.

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[1] Gollnick, Harald P, and Christos C Zouboulis. “Not all acne is acne vulgaris.” Deutsches Arzteblatt international vol. 111,17 (2014): 301-12. doi:10.3238/arztebl.2014.0301

[2] Vallerand, I.A., Lewinson et. al (2018), Risk of depression among patients with acne in the U.K.: a population-based cohort study. Br J Dermatol, 178: e194-e195. https://doi.org/10.1111/bjd.16099

[3] Plewig, G., Kligman, A.M. (1994). Acne venenata. In: Akne und Rosazea. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-57960-8_32

[4] Singh, Sanjay et al. “Acne cosmetica revisited: a case-control study shows a dose-dependent inverse association between overall cosmetic use and post-adolescent acne.” Dermatology (Basel, Switzerland) vol. 226,4 (2013): 337-41. doi:10.1159/000350936

[5] Ghani, H., Rahman, R., Liu, K., & Cubelli , S. . (2021). An Investigation of Makeup Ingredients and their Effects on Acne Cosmetica with Dermatologic Practice Recommendations . SKIN The Journal of Cutaneous Medicine, 5(5), 474–481. https://doi.org/10.25251/skin.5.5.4

[6] Leyden, James et al. “Why Topical Retinoids Are Mainstay of Therapy for Acne.” Dermatology and therapy vol. 7,3 (2017): 293-304. doi:10.1007/s13555-017-0185-2

[7] Chilicka, Karolina et al. “Microbiome and Probiotics in Acne Vulgaris-A Narrative Review.” Life (Basel, Switzerland) vol. 12,3 422. 15 Mar. 2022, doi:10.3390/life12030422

[8] Kober, Mary-Margaret, and Whitney P Bowe. “The effect of probiotics on immune regulation, acne, and photoaging.” International journal of women's dermatology vol. 1,2 85-89. 6 Apr. 2015, doi:10.1016/j.ijwd.2015.02.001

[9] Zari, Shadi, and Dana Alrahmani. “The association between stress and acne among female medical students in Jeddah, Saudi Arabia.” Clinical, cosmetic and investigational dermatology vol. 10 503-506. 5 Dec. 2017, doi:10.2147/CCID.S148499

[10] Robinson, Hayley et al. “The Effects of Relaxation Before or After Skin Damage on Skin Barrier Recovery: A Preliminary Study.” Psychosomatic medicine vol. 77,8 (2015): 844-52. doi:10.1097/PSY.0000000000000222